Unternehmen
Karriere.at Umfrage: Unternehmensziele bei Mitarbeitern häufig unklar
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Mehrheit der Arbeitgeber hält Informationspolitik für wichtigen Erfolgsfaktor
Linz (pts007/17.04.2012/09:00) - Wissen ist Macht - auch im Arbeitsleben. Allerdings fühlt sich nur jeder zweite Arbeitnehmer ausreichend über die Unternehmensziele informiert. Jeder Dritte beklagt sogar, nichts über größere Zusammenhänge in seinem Arbeitsumfeld zu wissen. Die Ergebnisse der Online-Umfrage der österreichischen Online-Jobbörse karriere.at (http://www.karriere.at ) unter 430 Arbeitnehmern und 171 Unternehmensvertretern zeigt einen Wahrnehmungsunterschied zwischen beiden Parteien auf. Während Führungskräfte großen Wert auf Informationspolitik legen, erleben Mitarbeiter die Umsetzung dieser im Job eher selten.
"Wissen Sie über Unternehmensziele Bescheid?" wollte das Jobportal karriere.at per Online-Befragung von seinen Usern wissen. Das Ergebnis überrascht: Lediglich ein knappes Viertel (23 Prozent) der befragten 430 Arbeitnehmer gab an, direkt vom Vorgesetzten informiert zu werden. 27 Prozent wissen im Groben Bescheid, da Informationen durchsickern würden. Fazit: Jeder zweite befragte Mitarbeiter glaubt vom Unternehmen über Strategie und Ziele informiert zu werden. Die Jobbörse zeigt weiters auf, dass 14 Prozent der Umfrage-Teilnehmer Dinge nur dann erfahren, wenn sie selbst nachfragen. Etwa ein Drittel (36 Prozent) beklagt, nichts oder nur wenig über die Unternehmensziele zu wissen.
Erfolgsfaktor Unternehmenswissen
Dass bei Vermittlung von Wissen im Unternehmen eine Diskrepanz zwischen Idealvorstellung und Wirklichkeit herrscht, geht aus der Befragung des Jobportals karriere.at von 171 Führungskräften und HR-Managern hervor: Zwei Drittel (65 Prozent) sind überzeugt, dass Mitarbeiter möglichst viel wissen sollten, da nur dann gute Arbeit möglich sei. 22 Prozent sehen den Informationsfluss als Aufgabe der jeweiligen Teamleiter. Jede elfte Führungskraft (9 Prozent) sagt, es reiche, wenn jeder im Unternehmen seine Aufgabe kenne. Nur 4 Prozent verweisen die eigenen Mitarbeiter auf die Firmen-Website.
Wissen schafft Identifikation
"Die Ergebnisse zeigen sehr deutlich, dass das Thema Mitarbeiter-Information für viele Unternehmen nach wie vor problematisch ist. Zwar ist man sich über weite Strecken der Wichtigkeit bewusst, wie viel dann allerdings tatsächlich bei der Belegschaft ankommt, steht oft auf einem anderen Blatt", kommentiert Jürgen Smid, Geschäftsführer der Online-Jobbörse karriere.at die Umfrageergebnisse.
Nur wer gerne arbeite, mache dies auch mit vollem Einsatz - und das wiederum setze Wissen zum Unternehmen voraus. Smid: "Es geht nicht darum, dass jeder Mitarbeiter über Details informiert werden muss, sondern um Überblickswissen zu den wichtigsten Zielen und Visionen. Dieses Wissen hilft Arbeitnehmern, die eigene Leistung im Unternehmenserfolg wiederzufinden und schafft eine Basis, mit der man sich identifizieren kann."
Das Umfrageergebnis im Detail:
Wissen Sie über Unternehmensziele Bescheid? (430 Arbeitnehmer)
Ja, unser Chef informiert uns direkt. 23 Prozent
Im Groben - manches sickert durch. 27 Prozent
Nur wer selbst nachfragt, wird schlau. 14 Prozent
Nein. Mitarbeitern wird wenig kommuniziert. 36 Prozent
Strategie, Ziele & Co: Wie viel müssen Mitarbeiter wissen? (171 Arbeitgeber)
Möglichst viel. Nur wer weiß, wofür er arbeitet, ist gut. 65 Prozent
Information ist Aufgabe der jeweiligen Teamleiter. 22 Prozent
Alle wichtigen Infos stehen auf unserer Website. 4 Prozent
Nein. Es reicht, wenn jeder seine Aufgabe kennt. 9 Prozent
Bild oben: Jürgen Smid, Geschäftsführer karriere.at, Copyright: karriere.at |
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Bereits 6 von 10 Unternehmen informieren sich online über BewerberInnen
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Wien (pts008/11.05.2012/09:30) - 59 Prozent aller Personalverantwortlichen informieren sich zumindest gelegentlich im Internet über BewerberInnen, 2011 waren es im Vergleich dazu nur 49 Prozent.
"Der Trend geht mehr und mehr dahin, BewerberInnen zu googeln und bei einem negativen Rechercheergebnis nicht einzustellen", sagt Mag. Ulli Röhsner von MAKAM Market Research. So gab 2011 jedes zehnte Unternehmen an, eineN BewerberIn aufgrund der Onlinerecherche nicht eingestellt zu haben, 2012 war es bereits jedes achte.
Sechs von zehn Unternehmen informieren sich zumindest gelegentlich
Bevor interessante BewerberInnen zum Gespräch eingeladen werden, suchen 24 Prozent der Personalverantwortlichen immer oder meistens im Internet nach zusätzlichen Informationen. Das ist um ein Drittel mehr als noch 2011. 17 Prozent tun dies manchmal und 18 Prozent zumindest ab und zu. Vier von zehn Unternehmen haben sich noch nie im Internet über BewerberInnen informiert.
Google an erster Stelle
Drei Viertel der HR-Verantwortlichen greifen bei ihrer BewerberInnen-Recherche auf die populäre Suchmaschine zurück. Das sind um 8,5 Prozent mehr als noch 2011. Großer Beliebtheit erfreuen sich aber auch Social Media Plattformen, wenn es um die Suche nach persönlichen Informationen über BewerberInnen geht: 52 Prozent informieren sich über Facebook, Xing und Twitter werden von 36 Prozent bzw. 15 Prozent befragt. Xing wird im Vergleich zu 2011 von mehr als doppelt so vielen Personalisten zu Rate gezogen. Aber auch Facebook und Twitter werden etwas häufiger als 2011 für die Recherche genutzt.
Sample und Methodik
Die Ergebnisse resultieren aus einer telefonischen Befragung von 500 GeschäftsführerInnen und PersonalleiterInnen - repräsentativ für die österreichische Unternehmenslandschaft ab 25 MitarbeiterInnen - im CATI-Telefonstudio der MAKAM Market Research GmbH. Befragungszeitraum: April 2012.
Bild oben: MAKAM Market Research |
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Social Media: Wer braucht noch PR-Profis?
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pressetext-Convention am 28.9. in Zürich gibt Antworten
Zürich (pts014/20.09.2011/10:45) - Können Mitarbeiter eines Unternehmens quer durch alle Abteilungen Markenbotschafter werden? Was kann ein Unternehmen von seinen Mitarbeitern im Social Web erwarten? Und wo sind die Grenzen? Die Social Media Convention Zürich am 28. September gibt Antworten auf die Frage, wie und woran sich Verantwortliche in der Unternehmenskommunikation 2.0 zukünftig orientieren können. http://pressetext.com/convention-zuerich
Der von Key Note Speaker Johannes Kleske postulierte "Social Layer", der alle Abteilungen eines Unternehmens überlagert, führt zwangsläufig zur Frage, ob sich die PR-Abteilung selbst abschafft, oder ob die neue Verteilung der Kommunikationsaufgaben in Unternehmen zu mehr Verantwortung, Koordination und Kontrolle für die Kommunikationsabteilungen führen muss. Es ist dabei klar, dass sich das Unternehmen nicht mehr auf die Markenbotschafter als zentralen Kommunikationskanal verlassen kann.
Hilfe, wer steuert die Kommunikation?
Monica Glisenti, Direktion Corporate Communications beim Migros-Genossenschafts-Bund (MGB), wird an der Convention in Zürich auf die organisatorischen Herausforderungen und Veränderungen in der Unternehmenskultur eingehen, die mit dem Social-Media-Einsatz unweigerlich eintreten. Und darüber referieren, welche Auswirkungen diese Fragen auf die Strategie- und Ressourcenplanung haben.
Die PR-Beraterin und Social-Media-Spezialistin Marie Christine Schindler zeigt, wie Unternehmen ihre eigene Online-Reputation aufbauen. Gezielte Imagepflege mit PR im Social Web und der passende Mix aus Identitäts-, Beziehungs- und Informationsmanagement sind dabei die Kernelemente.
Wenn Social Media über alle Abteilungen eines Unternehmens eingesetzt und von mehreren Kanälen im Unternehmen bespielt und betreut wird, dann bedarf es guter Koordination und Erfolgsmessung. Dazu wird Mike Schwede von Goldbach Interactive Schweiz Stellung nehmen, unter dem Thema "Die Social Conversion: User bewusster finden, ansprechen und binden".
Die Social Media Convention Zürich am 28. September ist das Highlight der diesjährigen Veranstaltungen der Nachrichtenagentur pressetext in der Schweiz. Zehn Kommunikationsprofis zeigen an einem Tag aus eigener Praxis, wie Social Media in der Unternehmenskommunikation funktioniert. Für den Event im Technopark gibt es noch Restkarten. Info unter http://pressetext.com/convention-zuerich
Koordination: Meral Akin-Hecke
convention@pressetext.com
Tel. +41 44 200 11 22
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Jedes zweite Unternehmen informiert sich online über BewerberInnen
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Negatives im Web kann sogar zur Nichteinstellung führen
Wien (pts009/22.09.2011/10:00) - 49% aller Personalverantwortlichen informieren sich zumindest gelegentlich im Internet über BewerberInnen und immerhin jedes zehnte Unternehmen hat schon einmal eineN BewerberIn aufgrund der Ergebnisse einer Online-Recherche nicht eingestellt. "BewerberInnen müssen sich darüber im Klaren sein, dass Sie gegoogelt werden und ihre Privatsphäre-Einstellungen entsprechend anpassen", sagt Mag. Ulli Röhsner von MAKAM Market Research.
Jedes zweite Unternehmen informiert sich zumindest gelegentlich im Internet über BewerberInnen, die in die nähere Auswahl kommen
Bevor interessante BewerberInnen zum Gespräch eingeladen werden, suchen 18% der Personalverantwortlichen immer oder meistens im Internet nach zusätzlichen Informationen. 14% tun dies manchmal und 17% zumindest ab und zu. Jedes zweite Unternehmen hat sich hingegen noch nie im Internet über BewerberInnen informiert.
Google ist die meistgenutzte Internetseite für die Informationssuche über BewerberInnen
70% greifen bei ihrer BewerberInnen-Recherche auf die populäre Suchmaschine zurück. Großer Beliebtheit erfreuen sich aber auch Social Media Plattformen, wenn es um die Suche nach persönlichen Informationen über BewerberInnen geht: 44% informieren sich über Facebook, Xing und Twitter werden von 16% bzw. 9% befragt. Es zeigt sich, dass jene Unternehmen, die nicht mit einem eigenen Profil auf Social Media Plattformen vertreten sind, sich deutlich weniger oft über BewerberInnen informieren. Die Website des AMS wird lediglich von 1% der befragten Personalverantwortlichen zu Rate gezogen.
Sample und Methodik:
Die Ergebnisse resultieren aus einer telefonischen Befragung von 500 GeschäftsführerInnen und PersonalleiterInnen - repräsentativ für die österreichische Unternehmenslandschaft ab 25 MitarbeiterInnen - im CATI-Telefonstudio der MAKAM Market Research GmbH.
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Online-Bewerbung immer beliebter - 39% der Personalchefs verlangen Bewerbung per Internet
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BITKOM-Umfrage: Starker Anstieg im Vergleich zum Vorjahr
Bedeutung der klassischen Bewerbungsmappe sinkt
Vor allem große Unternehmen favorisieren digitale Bewerbungen
Von: Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.
Berlin, 2. Mai 2011 - 39 Prozent der Unternehmen in Deutschland verlangen Bewerbungen per Internet. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Hightech-Verbands BITKOM unter 1.500 Firmen aller Branchen ergeben. Im Vorjahr favorisierten erst 27 Prozent der der befragten Personalchefs und Geschäftsführer elektronische Bewerbungen von potenziellen Mitarbeitern. Laut Umfrage fordern 28 Prozent der Unternehmen Unterlagen per E-Mail und weitere 11 Prozent setzen auf ihren Webseiten Online-Formulare ein, die von den Job-Kandidaten ausgefüllt werden. „Bewerbungen per Internet setzen sich in der Wirtschaft immer mehr durch“, sagte BITKOM-Präsident Prof. August-Wilhelm Scheer. Allerdings hat die traditionelle Bewerbungsmappe noch nicht ausgedient: Mit 43 Prozent der befragten Personalchefs bevorzugt immer noch eine kleine Mehrheit eine Bewerbung auf Papier. Allerdings sinkt deren Bedeutung rapide. Bei der BITKOM-Befragung im Vorjahr favorisierten noch 61 Prozent der Firmen den traditionellen Bewerbungsweg. 17 Prozent der Personalchefs haben keine Präferenz.
Für Bewerber heißt das: Persönliche Unterlagen wie Zeugnisse, Arbeitsproben oder Fotos sollten sowohl auf Papier als auch in elektronischer Form vorliegen. „Gerade bei großen Unternehmen laufen die Bewerbungsprozesse in der Regel digital“, sagte Scheer. Unter den befragten Großunternehmen mit einem Umsatz von mehr als 50 Millionen Euro verlangen 61 Prozent eine elektronische Bewerbung. Bei kleinen Unternehmen bis 1 Millionen Euro Umsatz, die den Großteil der Betriebe ausmachen, sind es dagegen erst 37 Prozent. Eine starke Präferenz für Online-Bewerbungen hat das verarbeitende Gewerbe mit einem Anteil von 47 Prozent der befragten Firmen und die ITK-Branche mit 46 Prozent. Eher zurückhaltend sind der Handel mit 35 Prozent und die Bauwirtschaft mit 30 Prozent.
Methodik: Im Auftrag des BITKOM hat das Marktforschungsinstitut Aris Personalverantwortliche und Geschäftsführer von 1.500 Unternehmen verschiedener Branchen befragt. Die Umfrage ist repräsentativ für die Gesamtwirtschaft.
http://www.bitkom.org/de/presse/8477_67810.aspx
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Leadership 2020 - Wertereform in der Wirtschaft

Es ist ein offenes Geheimnis, dass Menschen weniger leisten, wenn man ihnen keine Wertschätzung, kein Vertrauen und keinen Respekt entgegenbringt. Eine motivierende Arbeitsatmosphäre zu schaffen ist daher eine der wichtigsten Grundvoraussetzungen, um als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. Diese Prämisse gewinnt an Bedeutung unter dem Druck des weltweiten Wettbewerbs um die Top-Talente und einer gefährlichen Mischung aus Fachkräftemangel und Überalterung der Gesellschaft, die in den Unternehmen heute schon zu Umsatzeinbußen in Milliardenhöhe führt.
Von: Melanie Vogel
Ein wichtiger Aspekt in der aktuellen Diskussion um Fachkräftemangel und Demographie ist dabei die Rolle der Frau in der Arbeitswelt. Unternehmen erkennen, dass sie in eine positive Arbeitsatmosphäre investieren und den Nährboden für eine divers zusammengesetzte Belegschaft bereiten müssen, um Top-Talente gewinnen und an sich binden zu können. Unternehmen, die über ein vernünftiges System zur Führungskräfteentwicklung verfügen und dieses regelmäßig an neue Marktgegebenheiten und globale Wirtschaftsveränderungen anpassen, sind erfolgreicher und wachsen schneller als die Konkurrenz. Die zentrale Herausforderung für Unternehmen besteht heute und in Zukunft darin, eine frauen-, männer- und familienfreundliche Kultur zu schaffen, und die Arbeitswelt so zu organisieren, dass erfolgreich sein nicht bedeutet, bis abends um 10 Uhr im Büro sein zu müssen.
Autokraten sind out
In der Folge muss sich auch der Führungsstil unter dem Druck des globalen Wettbewerbs radikal ändern. Der einsame Autokrat, der allein über das Wohl und Wehe einer Abteilung oder eines Unternehmens entscheidet, hat ausgedient. Unternehmen stutzen Hierarchien, beseitigen schwerfällige und bürokratische Strukturen, fördern ein kommunikatives, teamorientiertes Arbeiten, verlangen einen integrativen Management-Stil und schaffen just in dem Moment, in dem mehr Frauen denn je weltweit am Arbeitsleben teilnehmen, ein Karriere-Umfeld, das die weiblichen Karriere-Werte widerspiegelt und weibliche Führungsstärken betont.
OECD und Europäische Kommission bescheinigen Frauen einen kollegialen Führungsstil, weniger Risikofreudigkeit, soziale Intelligenz, Verantwortungsbewusstsein und Überzeugungskraft. Zudem sind Frauen nicht hierarchisch geprägt. Der Faktor „Macht“, der in der Position einer Führungskraft mitschwingt, stößt viele Frauen intuitiv ab, denn sie agieren im Regelfall teamorientierter, kommunizieren mehr und teilen Informationen und Wissen. Diese weiblichen Attribute wurden lange Zeit als Schwäche gesehen und als wenig karriereförderlich im Sinne vom Aufstieg in höhere Management-Positionen.
Denken in Netzwerken, nicht in Machtstrukturen
Doch das könnte sich nun ändern. Die Karmasin Motivforschung aus Österreich stellte 2010 fest: Während in der Vergangenheit „Gewinnmaximierung“, „Stabilität“ und Festhalten an „Bewährtem“ zu den höchsten Werten zählte, sind heute Kreativität und Innovation gefragt sowie die Auseinandersetzung mit Kommunikation auf allen Ebenen. „Kooperativ, vielfältig und hierarchieunabhängig“, beschreibt eine aktuelle Studie der Hay Group diese neue Art der Führung und identifiziert Unternehmen mit der besten Führungskultur, unter anderem die Deutsche Bank, General Electric und Siemens. „Diese Unternehmen sind die Vorreiter einer Entwicklung weg von rein hierarchischen Organisationen zu Gunsten von mehr Entscheidungsfreiheit, Führung ohne formale Autorität und stärkerer Zusammenarbeit. Sie legen auch größeren Wert auf Vielfalt sowie auf geografische und kulturelle Belange“, so Andreas Randebrock, Leiter Leadership & Talent bei Hay Group in Deutschland. „Die Unternehmen aus unserer Studie schaffen es, eine motivierende Arbeitsatmosphäre zu schaffen“, so Randebrock weiter. „Sie verfolgen eine eindeutige Strategie und eine klare Vision, definieren unmissverständliche Erwartungen und legen Leistungsziele fest, die messbar und erreichbar sind. Dabei erlauben sie den Führungskräften Handlungsfreiheit und zeigen Entwicklungsperspektiven auf, d.h. die Karrierepfade sind für jede einzelne Führungskraft transparent und nachvollziehbar.“
Dieser neue Führungsstil stellt gleichzeitig aber ganz neue Anforderungen an jetzige und zukünftige Führungskräfte. Gebraucht werden Führungspersönlichkeiten, die mitdenken, mitgestalten und ihre Meinung deutlich äußern können, die Initiative ergreifen und neue Ideen haben. Gleichzeitig müssen sie in der Lage sein, kooperativ zu führen, verschiedene Meinungen unter Berücksichtigung interdisziplinär und multikulturell zusammengesetzter Teams zu akzeptieren und in einer einheitlichen Handlungsstrategie zu vereinen.
Unter „Leadership 2020“ hat Jeanne Meister, die amerikanische Autorin des Buches „2020 Workplace“ fünf geschlechtsneutrale Führungsfähigkeiten zusammengefasst, die sie in unserer modernen, hochtechnologisierten und globalen Arbeitswelt für zwingend erforderlich hält:
1. Kooperatives Denken:
Das Denken in Netzwerken, nicht in Machtstrukturen wird an Bedeutung gewinnen.
2. Teamorientierung:
Offenes Feedback, Entwicklungsmöglichkeiten, Weiterbildung und der Fokus auf jedes einzelne Teammitglied entscheiden über Erfolg oder Mißerfolg einzelner Mitarbeiter und damit des gesamten Teams
3. Technische Affinität:
Der Trend zu virtueller Führung wird die Arbeitswelt von morgen noch viel stärker beeinflussen. Der Umgang mit und die konsequente Nutzung von moderner Kommunikation wird zwingende Voraussetzung.
4. Globales Denken und interkulturelles Bewusstsein:
Führungskräfte benötigen interkulturelles Verständnis und die Fähigkeit, mit Menschen, Regierungen und Unternehmen verschiedener Kulturkreise zusammen arbeiten zu können.
5. Zukunftsorientierung:
Trends vorausschauen, neue Absatzmärkte erkennen und globale Entwicklungen erfassen, werden zu den wichtigsten Kompetenzen von Führungskräften zählen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens langfristig zu sichern.
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Guido Scherer - Senior Executive bei Accenture
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Der Aufsteiger. Guido Scherer hat sich bei Accenture vom Analysten bis zum Partner hochgearbeitet. Mit Ausdauer und Spass an der Arbeit ist es dem 48-Jährigen gelungen, die Karriereleiter zu erklimmen. Im Interview mit SCROGGIN-career berichtet er, welche Qualifikationen angehende Berater mitbringen müssen und wie wichtig Weiterbildungen sind.
Von: Sabine Olschner
Das Interview mit Guido Scherer
Sie sind nach Ihrem Studienabschluss 1989 bei Accenture eingestiegen und dem Unternehmen seitdem treu geblieben. Ist solch eine langfristige Anstellung bei einem Arbeitgeber in der Consultingbranche nicht eher die Ausnahme?
Tja, es gefällt mir halt! Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich, von Veränderungen geprägt und macht vor allem Spass, weil man immer wieder mit neuen, interessanten Menschen zu tun hat.
Was reizt Sie persönlich an der Consultingwelt?
Ganz klar die Herausforderungen, die Möglichkeit, Kunden bei der Realisierung von Veränderungen zu unterstützen, und die Chance, junge Talente zu erkennen und zu fördern.
Haben Sie sich im Laufe der Jahre auf eine Branche oder einen Bereich spezialisiert? Und ist solch eine Spezialisierung sinnvoll?
Der Markt verlangt zunehmend eine Spezialisierung, und darum stehen rasches Lernen sowie das Sammeln von Erfahrungen in einem bestimmten Bereich im Vordergrund. Ich habe mich in den vergangenen Jahren auf den Bereich Financial Services spezialisiert.
Welche Qualifikationen erwarten Sie von Ihren Bewerbern, die direkt von der Hochschule kommen?
Bei Mitarbeitern, die direkt nach ihrem Abschluss zu uns kommen, ist uns ein abgerundetes Profil sehr wichtig. Das heisst, wir legen zusätzlich zu einem sehr guten Studienerfolg Wert darauf, dass der Bewerber oder die Bewerberin Soft Skills mitbringt und zusätzliches Engagement gezeigt hat, zum Beispiel durch ein Auslandsstudium, eine Teilzeit-Berufstätigkeit neben dem Studium oder inhaltlich relevante Praktika im In- und Ausland. Sehr gute Englischkenntnisse, eine logisch-analytische Herangehensweise an Aufgaben und die Flexibilität, sich immer wieder schnell auf neue Situationen einstellen zu können, gehören zu den Grundvorrausetzungen, um in der Beratung erfolgreich sein zu können. Ebenso sind Teamfähigkeit und eine hohes Mass an Mobilität ein Muss. Im laufenden Geschäftsjahr werden wir sowohl Hochschulabsolventen als auch Mitarbeiter mit Berufserfahrung einstellen.
Wie sehen die einzelnen Karriereschritte in einer Management- und Technologieberatung aus?
Mitarbeiter, die mit einem abgeschlossenen Hochschulstudium starten, beginnen das fünfstufige Karrieremodell der Berater: Analyst, Consultant, Manager, Senior Manager und Senior Executive. In unserem Karrieremodell folgen sie einem zielgerichteten Karriereweg, der von ihren Fähigkeiten und Projektaufgaben geprägt wird. Wir legen ein progressives Stufenmodell zugrunde, bei dem auf jeder Karrierestufe eine Weiterentwicklung des Mitarbeiters vorausgesetzt wird. Sie bestimmen mit ihrer Leistung und ihrem Engagement, ob sie die nächste Entwicklungsstufe, gekoppelt mit unserem Bedarf, anstreben. Stellen sie unter Beweis, dass sie den aktuellen Herausforderungen gewachsen sind und die Ansprüche meistern, die auf der nächsten Stufe an sie gestellt werden, geht es weiter.
Wie lange dauert es, bis man Partner wird, und wie viele Consultants schaffen es tatsächlich bis zum Partner?
Bei Accenture gibt es für jeden Bereich ein Karrieremodell, innerhalb dessen die Mitarbeiter innerhalb kurzer Zeit sehr viel lernen und sich rasch weiterentwickeln können. Um von einem auf das nächste Karrierelevel zu kommen, ist weniger die Verweildauer ausschlaggebend, sondern die individuelle Leistung. Diese wird im Rahmen eines Performance-Management-Prozesses jährlich ermittelt und mit den Mitarbeitern besprochen. Der Weg zum Partner dauert vom Beginn als Direkteinsteiger aber schon circa zwölf Jahre.
Sie selbst sind seit 2000 Partner bei Accenture. Wie hat sich dadurch Ihr Aufgabenbereich geändert?
Meine Aufgaben haben sich seitdem ungefähr noch dreimal geändert (er lacht). Was deutlich zugenommen hat, ist die Verantwortung für die Leistungserbringung gegenüber den Kunden, die Verantwortung, unser Geschäft weiterzuentwickeln, sowie die Verantwortung, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dem von mir verantworteten Bereich zu fördern und weiterzuentwickeln.
Was macht ein Berufseinsteiger in der Technologieberatung alltäglich in seinem Job?
Zunächst einmal relativ wenig direkt mit Technologie. Er lernt eine Industrie kennen, lernt Prozesse und Fachlichkeit beim Kunden zu verstehen. Im Laufe der Zeit weiss er dann, wie man Veränderungsprozesse entwickelt und anwendet und schliesslich im Team zum Erfolg führt.
Sie waren im Jahr 2000 an der Kellogg School of Management. Welche Vorteile bringt solch eine Weiterbildung für die Arbeit in Ihrer Branche?
Ich habe an der Kellogg School of Management ein Accenture-internes Weiterbildungsprogramm absolviert, das in Teilen einem Executive MBA entsprach. Es war für mich nach zehn Jahren im Beruf eine wunderbare Abwechslung, dieses intensive Programm zu absolvieren und im Austausch mit sehr interessanten Kollegen viel dazuzulernen. Ich würde ein MBA-Programm vor allem Absolventen mit einem technischen oder naturwissenschaftlichen Background als Ergänzung empfehlen. So holt man den BWL/VWL-Aspekt rasch nach. Machen sollte man das aber erst nach ein paar Jahren Berufserfahrung. Dann wirkt es am besten.
Wird die Consultingbranche von vielen noch immer als Sprungbrett in die Wirtschaft genutzt?
Ich glaube, die Consultingbranche ist nach wie vor ein idealer Weg für den Einstieg in jede Industrie. Das Umfeld ist dynamisch, die Anforderungen hoch, die Lernkurve steil. Die Kundenprojekte sind interessant, herausfordernd, speziell und manchmal auch anstrengend. Da kann man viel lernen. Und garantiert ist, dass man sehr viele interessante Menschen kennenlernt.
Die Person Guido Scherer
Guido Scherer, geboren am 24. Februar 1962 in Pfaffenhofen an der Ilm (Deutschland), studierte an der Hochschule St. Gallen Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Finance and Accounting. Nach seinem Studienabschluss stieg er 1989 bei Accenture ein. Seit dem Jahr 2000 ist er dort Partner. Guido Scherer ist verheiratet und hat zwei Kinder. In seiner Freizeit geht er gerne Bergsteigen und Wandern.
Das Unternehmen Accenture
Accenture wurde 1989 gegründet. Heute ist das Unternehmen ein weltweit agierender Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleister. Mehr als 190’000 Mitarbeiter sind für Kunden in über 120 Ländern tätig. Zu den weltweit über 4‘000 Kunden zählen beispielsweise 96 der Fortune Global 100 sowie 13 der 20 SMI-Unternehmen in der Schweiz. Die Berater verfügen über Projekterfahrung über alle Branchen und Unternehmensbereiche hinweg. Accenture erwirtschaftete 2009 einen Nettoumsatz von 21,58 Milliarden US-Dollar. Weitere Infos unter www.accenture.ch.
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Job-Steckbrief Unternehmensberater
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Hier liest du Interessantes über die Voraussetzungen, Einstiegsmöglichkeiten und weitere Informationen zum Job eines Unternehmensberaters.
Von: Diana Heumann
Voraussetzungen:
Grösster Wert wird auf Vielfalt gelegt, daher sind die Unternehmen meist offen für Bewerber aller Studienrichtungen. Voraussetzung zum Einstieg ist deshalb nicht eine spezielle Studeinrichtung, sondern vielmehr ein exzellenter Hochschulabschluss, sehr gute analytische Fähigkeiten, Auslands- und Praxiserfahrung, sehr gute Englischkenntnisse sowie soziale Kompetenz und Kommunikationsstärke.
Einstiegsmöglichkeiten:
Direkteinstieg als Berater. Booz & Company zum Beispiel bietet für Neueinsteiger ohne wirtschaftswissenschaftliche Ausbildung einen einwöchigen Intensivkurs, der betriebsvermittelt und somit auch Absolventen der Natur-, Rechts- oder Geisteswissenschaften dieselben Karrierechancen in der Beratung ermöglicht.
Informationen:
Verband der Schweizer Unternehmensberater www.asco.ch oder bei den Unternehmen selbst www.booz.com/ch
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Sein eigener Chef sein - Alternative Selbstständigkeit
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Immer mehr junge Leute entscheiden sich, oft direkt ab der Uni oder Hochschule, für den Weg in die Selbstständigkeit. Sie werden mit ihren innovativen Geschäftsideen nicht allein gelassen. Schweizer Hochschulangehörige können auf einen einzigartigen Support zurückgreifen: In den Trainings des Bundesprogramms venturelab erhalten sie unternehmerisches Know-how, bei der privaten Förderinitiative venture kick ein Startkapital von bis zu 130‘000 Franken.
Von: Esther Studer
Trotz wirtschaftlicher Krise ist die Zahl der Firmengründungen 2009 auf hohem Niveau geblieben. Die ETH hat sogar einen neuen Rekord aufgestellt: 24 Spin-offs gingen letztes Jahr aus der Hochschule hervor. Das mag erstaunen, sind doch Unternehmer meist mit härteren Arbeitsbedingungen konfrontiert als Angestellte. Die Alternative Selbstständigkeit gewinnt jedoch mehr und mehr an Bedeutung. Viele versprechen sich einen erfüllteren, selbstbestimmteren und interessanteren Arbeitsalltag. Die Statistiken geben ihnen recht: Wer sich selbstständig macht, zählt zu den Menschen mit der grössten Arbeitszufriedenheit. Auch Studierende kommen immer mehr auf den Geschmack. Sie erhalten besondere Unterstützung und werden vom Bund über das nationale Startup-Training venturelab der Förderagentur für Innovation KTI speziell gefördert.
Fit fürs Unternehmertum
Wer sich fürs Unternehmertum interessiert, eine innovative Geschäftsidee aus dem Hightech-Bereich hat und/oder einfach mal Unternehmerluft schnuppern möchte, ist bei venturelab richtig. Das Trainingsprogramm des Bundes trägt unterschiedlichsten Bedürfnissen Rechnung. Für Studierende besonders interessant ist der Semesterkurs venture challenge, der an verschiedenen Unis und Fachhochschulen in der gesamten Schweiz durchgeführt wird. In Teams von fünf Personen arbeiten die Teilnehmenden an Geschäftsideen, die sie am Anfang des Kurses selber einbringen können. Während 14 Modulen, die jeweils abends stattfinden, entwickeln sie einen vollständigen Businessplan, feilen an Marketing und Verkaufsstrategien und lernen, wie sie sich und ihre Idee vor Investoren überzeugend präsentieren können. Während der ganzen Zeit erhalten sie zudem einen kostenlosen Zugriff auf die Software Business Navigator, die ihnen bei der Erstellung des Businessplans hilft und es ihnen auch im Nachhinein ermöglicht, etwaige Anpassungen, zum Beispiel in ihrer Finanzplanung, schnell und unkompliziert vorzunehmen.
Erfolgreiches Geschäftsmodell
Von dem Angebot profitiert hat beispielsweise Johannes Reck von GetYourGuide. Er wollte eine Online-Internetplattform ins Leben rufen, auf der lokale Tourenanbieter ihre Angebote gleich selber anpreisen und vermarkten können. Doch wie damit Geld verdienen? Johannes brachte seine Idee bei venture challenge ein und entwickelte dort ein Geschäftsmodell, mit dem er mittels Kommissionen sein System rentabel machen konnte. Seine Idee vermochte unterdessen auch die Reisebranche zu überzeugen. An einem der grössten internationalen Travelevents– dem World Travel Market in London – gewann er den zweiten Platz der Get Funded Show.
Finanz- und Motivationsspritze
Das richtige Know-how allein genügt aber oftmals nicht, um ein eigenes Startup zu gründen. Vielen fehlt am Anfang das Startkapital. Das hat zur Folge, dass viele gute Forschungsergebnisse und Ideenskizzen in Schubladen verstauben und nicht in erfolgversprechende Geschäftsmodelle umgewandelt werden. Hier möchte venture kick Unterstützung leisten: Die private Förderinitiative richtet sich ausschliesslich an Schweizer Hochschulangehörige und hat sich zum Ziel gesetzt, die Firmengründungen an Schweizer Hochschulen zu verdoppeln. Wer von der Finanzspritze von bis zu 130‘000 Franken profitieren will, muss ein dreistufiges Wettbewerbsverfahren durchlaufen und sich in jeder Runde gegenüber der Konkurrenz von anderen Startup-Ideen behaupten.
Über drei Stufen zu 130‘000 Franken
Interessierte können sich jederzeit über die Webseite von venture kick anmelden. Aus den Bewerbungen werden monatlich acht Projektteams ausgewählt, die ihre Geschäftsidee vor einer Jury, bestehend aus erfolgreichen Unternehmern und Investoren, präsentieren. Vier Teams kommen weiter, sie erhalten jeweils 10‘000 Franken und qualifizieren sich automatisch für die zweite Runde. Nach drei Monaten treten vier Projektteams gegeneinander an. Die zwei Teams, denen es gelingt, die Experten-Jury zu überzeugen, erhalten jeweils weitere 20‘000 Franken. In der dritten Runde nach sechs Monaten sind schliesslich die letzten 100‘000 Franken zu gewinnen. Die Auszahlung der Beiträge ist an keine Bedingungen geknüpft – allerdings werden die letzten 100‘000 Franken nur überwiesen, wenn das neue Startup auch effektiv gegründet wurde. Zwischen den Jurypräsentationen werden die Startups zudem in sogenannten kickers camps intensiv begleitet und erhalten von erfahrenen Unternehmern Tipps und Tricks aus der Praxis. Seit dem Start der Initiative 2007 wurden bereits über 3.5 Millionen Franken ausgeschüttet. Mehr als 100 Projektteams aus über 20 verschiedenen Schweizer Hochschulen haben von der Finanzspritze profitiert. Dass venture kick Wirkung zeigt, bestätigt eine Umfrage unter den Gewinnern: Mehr als 75 Projektträger gründeten ihre Firma und schufen damit innerhalb von rund zwei Jahren mehr als 400 Arbeitsplätze.
Gewinner, die die Welt erobern
Zu den Gewinnern des gesamten Förderbeitrags zählen beispielsweise Stéphane Doutriaux und sein Team mit dem Poken – einem Gadget, das als elektronische Visitenkarte funktioniert und so die Welt der Internet-Communities mit der persönlichen, physischen Kommunikation verlinkt. Oder Optotune: Manuel Aschwanden, Mark Blum und David Niederer haben eine optische Linse entwickelt, die aus elektroaktiven Polymeren besteht und so das menschliche Auge nachahmen kann. Mit ihrer neuen Technologie können sie Objekte, zum Beispiel für Messgeräte, Kameras und Handys, viel kompakter und preisgünstiger herstellen. Ein Blick auf alle bis anhin unterstützten Projektteams zeigt, aus wie viel unterschiedlichen Bereichen und Disziplinen die verschiedenen Geschäftsideen stammen: Neben Projekten aus der Medizinaltechnik, der Informations- oder Biotechnologie bis hin zu Design und Sportgeräteentwicklung, hat im letzten Jahr gar eine innovative Non-Profit-Organisation 130‘000 Franken davongetragen.
Die Schweiz ist Startup-Meister
Ein gemeinsamer Nenner lässt sich allerdings bei sämtlichen Projekten finden: Sie alle zeichnen sich durch einen hohen Innovationsgrad aus. Und dies spürt wiederum das ganze Land. Denn nicht ohne Grund belegt die Schweiz im Ranking des Weltwirtschaftsforums hinsichtlich der Wettbewerbsfähigkeit den ersten Rang und ist laut dem European Innovation Scoreboard das innovativste Land Europas. Die Schweizer Startups leisten dazu einen grossen Beitrag, indem sie immer wieder neue Impulse setzen und den Innovationsmotor des Landes in Gang halten.
Hat auch dich das Unternehmerfieber gepackt? Hast du eine innovative Geschäftsidee am Start? Dann melde dich bei uns - wir freuen uns auf deinen Anruf.
venturelab
Das nationale Startup-Training der Förderagentur für Innovation KTI www.venturelab.ch +41 71 242 98 88
venture kick
Der Weg zu 130'000 Franken Startkapital www.venturekick.ch +41 71 242 98 66
Schnell und einfach zum professionellen Businessplan www.venturelab.ch/businessnavigator
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Internationale Bewerbungsstandards - Job-Mobilität leicht gemacht

„Ich bin ein Weltbürger“, behauptete schon Diogenes und was vor über 2.000 Jahren für einen einzelnen Mann galt, gilt heute erst recht für eine weltweite Generation junger Berufseinsteiger. Der globale Arbeitsmarkt bietet – auch in Krisenzeiten – hervorragende Chancen für Job-Nomaden, denn hochqualifizierte Weltenbummler sind gesucht. Laut der Studie „Trends in Managing Mobility 2007“ von ECA International, haben 72 Prozent der Unternehmen die Zahl ihrer internationalen Entsendungen ausgebaut, zwei Drittel erwarten ein weiteres Wachstum in den kommenden drei Jahren – und zwar weltweit.
Von: Melanie Vogel
Immer mehr Unternehmen nutzen den grossen Talent-Pool, den ein globaler Arbeitsmarkt bietet. Doch die zunehmende Internationalisierung des Arbeitsmarktes erfordert von Bewerbern künftig eine noch stärkere Orientierung an internationalen Bewerbungsstandards, um die weltweiten Job-Möglichkeiten überhaupt ausschöpfen zu können und als Expatriate in spe nicht in Wettbewerbsnachteile aufgrund fehlerhafter Bewerbungsunterlagen zu gelangen.
Bewerbungen für Auslandseinsätze – sei es als Praktikant oder für eine Festanstellung – treiben vielen Jobsuchenden den Schweiss auf die Stirn. Dabei ist Panik völlig überflüssig, denn es gibt ein paar ganz einfache Grundregeln in der Bewerbungsetikette, die weltweit gelten.
Grundsätzlich muss jede Bewerbung in der Landessprache verfasst werden – es sei denn, das Unternehmen hat ausdrücklich eine Bewerbung z.B. in Englisch angefordert. Das bedeutet: egal wo man sich bewirbt, die Landessprache muss man zumindest in Grundzügen beherrschen. Für den sprachlichen Feinschliff fragt man dann unbedingt Muttersprachler und bittet sie, die Bewerbungsunterlagen zu korrigieren.
Zusätzlich schadet es nicht, landestypische Gepflogenheiten zu kennen. Nicht in jedem Land ist man „per Sie“, ein „Du“ in der Ansprache sollte nicht dazu verleiten, im Anschreiben flapsig zu werden und das Fehlen eines guten, höflichen Stils kann in manchen Ländern schon das Aus bedeuten.
Und wie bei einer Bewerbung im eigenen Land, so gilt auch im Ausland die Regel: Eine wirklich gute Bewerbung kann nur dann schreiben, wenn man sich über das Unternehmen informiert und seine eigenen Zielvorstellungen und beruflichen Wünsche klar vor Augen hat.
Eine internationale Bewerbung besteht immer aus einem Anschreiben und dem Lebenslauf. Im internationalen Anschreiben wird, wie im eigenen Land auch, die eigene Motivation und Persönlichkeit herausgearbeitet: Wer bin ich, was kann ich, was möchte ich in dem Unternehmen machen und warum interessiert mich das Unternehmen oder die ausgeschriebene Stelle. Dabei sollte eine Seite nicht überschritten werden.
In manchen Ländern sind immer noch handschriftliche Bewerbungen erwünscht und in den anglo-amerikanischen Ländern sollte man unbedingt darauf achten, aktive Verbformen im Anschreiben zu verwenden, denn sie drücken Aktivität und Handlungsbereitschaft aus. Soft-Skills, die in diesen Ländern sehr geschätzt sind. Eine gute Selbstvermarktung öffnet die Türen in das Wunsch-Unternehmen, das ist weltweit ein offenes Geheimnis. Wer sie nicht beherrscht, hat im Ausland genauso schlechte Karten wie im Heimatland. Im Lebenslauf werden, auch das ist ein weltweiter Standard, die Eckdaten des beruflichen Werdegangs dargestellt. Hier gibt es vielfältige Variationen hinsichtlich der Länge und der Gliederung. Während wir in den deutschsprachigen Ländern im Lebenslauf chronologisch alle Stationen unseres Werdegangs auflisten, zeigt man sich im Ausland häufig etwas anspruchsloser und verlangt eine Auflistung der für die entsprechende Stelle wichtigen Tätigkeiten. In den meisten Ländern wird viel Wert gelegt auf praktische Erfahrung, denn Bewerber werden häufig als Quereinsteiger eingestellt und müssen sich „on the job“ beweisen. Was zählt ist, was der Bewerber in der Praxis zu leisten vermag. Verspricht er zu viel, verliert er den Job allerdings dann auch recht schnell wieder, denn der Kündigungsschutz ist in den meisten Ländern deutlich weniger ausgeprägt als im eigenen Land. Der internationale Lebenslauf wird im Regelfall anti-chronologisch dargestellt und beschränkt sich auf maximal ein bis zwei Seiten. Ein gravierender Unterschied zum deutschsprachigen Lebenslauf besteht im Nennen der persönlichen Daten. In den anglo-amerikanischen Ländern ist es strikt verboten, persönliche Daten wie Alter oder Geburtsort zu nennen. Persönliche Daten, die geneigt sind, für diskriminierende Nachteile zu sorgen, haben im Lebenslauf nichts verloren. Aus diesem Grund werden bei ausländischen Bewerbungen auch keine Fotos mitgeschickt. Ausnahmen sind lediglich die Länder im südeuropäischen Mittelmeerraum, wo Bewerbungsbilder durchaus noch üblich sind. Und wenn man es dann bis zum Bewerbungsgespräch geschafft hat, kann man in den USA mit einem eher lockeren Auftreten und mit etwas Humor in der Unterhaltung punkten. In Ländern wie der Türkei würde das negativ auffallen. In Russland wird von einem Bewerber erwartet, dass er sich in jedem Fall den Namen des Gesprächspartners merkt, während es in Skandinavien normal ist, dass man sich schnell mit dem Vornamen anspricht. Allgemein gilt jedoch, dass ein freundliches, selbstsicheres und vor allem motiviertes Auftreten bei Personalchefs rund um den Globus Interesse weckt. |
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Multimedial bewerben
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Bewerbungsvideos sind relativ einfach erstellt und bieten Unternehmen die Möglichkeit, sich ein schnelles Bild über den Bewerber zu machen. Allerdings kann bei dem medialen Auftritt einiges schiefgehen. Wir geben dir Tipps für dein perfektes Bewerbungsvideo.
Von: Eva Rechsteiner
Computer und Internet beeinflussen unseren Alltag immer stärker. In praktisch jedem Bereich sind wir auf die moderne Technik angewiesen, und das Web wird immer stärker in unser Leben integriert. So ist es nicht verwunderlich, dass das Bewerben längst nicht mehr nur auf dem Papier, sondern auch auf Bildschirmen und im Internet stattfindet . Doch wie kannst du dich multimedial erfolgreich präsentieren? Auf was solltest du achten, wenn du ein Bewerbungsvideo erstellst?
In den USA ist das Bewerbungsvideo bereits ein weit verbreiteter Weg, um sich bei den Unternehmen vorzustellen. In der Schweiz hingegen ist es bisher kaum bekannt. Viele Personaler stehen der Bewerbung per Video bislang eher kritisch gegenüber. Die meisten HR-Leute haben bisher wenig Erfahrungen mit diesem Medium gemacht, zudem kostet es sie auch zusätzlich Zeit.
Bewerbungsvideos sind nicht in allen Branchen gern gesehen. Vor allem in kreativen Bereichen oder in der Medienbranche eignen sie sich jedoch gut zu Selbstdarstellung. Auch in diesen Branchen ist die mediale Art der Präsentation neu und noch nicht Alltag. Trotzdem wird sie als positiv gewertet, denn sie zeigt, dass sich der Bewerber mit den neuen Medien auskennt und sich damit auseinandersetzt. In konventionellen Bereichen wie der Finanz- oder Bankenbranche dagegen steht man den Kurzfilmen eher kritisch gegenüber. Die altbewährte Methode auf Papier oder per E-Mail wird hier nach wie vor bevorzugt. Erkundige dich deshalb zuerst bei dem Unternehmen, ob ein Video gewünscht wird.
Wenn du dich für den Dreh entscheidest, solltest du wissen: Ein Bewerbungsvideo ist kein Ersatz für ein Bewerbungsschreiben. Es ist nur ein Zusatz, das die Persönlichkeit des Bewerbers zum Ausdruck bringen kann und ihn von der Masse der Konkurrenten abheben soll. Es bietet Vorteile für Arbeitssuchende, die mit ihrer Persönlichkeit schlechte Noten wettmachen können. Am besten ist es, das Bewerbungsvideo von einem Profi anfertigen zu lassen. Dieser schreibt ein kleines Drehbuch, das Drehorte und Mimik festlegt. Ausserdem gehören Styling- und Farbberatung, Visagist und Friseur zum Service. Das gesamte Paket inklusive CD kostet zwischen 300 und 1500 Franken.
Günstiger wird es, wenn du das Video selber drehst – doch dabei kann einiges schieflaufen, so dass du am Ende statt der gewünschten positiven Reaktionen einen negativen Eindruck hinterlässt. Wer sich erfolgreich im Internet oder auf CD präsentieren will, sollte daher einige Regeln beachten. Denn selbstgemachte Filme wirken schnell unprofessionell. Bist du mit deinem Film zufrieden, kannst du ihn als CD deinen Bewerbungsunterlagen beilegen oder im Bewerbungsschreiben einen entsprechenden Link ins Internet angeben. Noch ist das Bewerben per Video Neuland in der Schweiz, doch seine grosse Popularität in den USA wird dieser neuen Präsentation sicher auch in Europa zu einem Aufschwung verhelfen.
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Schlips-Tipps
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Nicht alle Unternehmen legen gleich viel Wert auf die Krawatte. Doch wo es die Kleiderordnung erwartet, sollten schon Bewerber wissen, wie man sich einen vernünftigen Knoten bindet. Wer ein bisschen übt, hat den Dreh bald raus. Mit ein paar Variationen ist man(n) für alle Gelegenheiten gerüstet. Für Anfänger am besten geeignet: der „Four-in-hand“, der einen fülligen Knoten ergibt. Wer seine asymmetrische Form nicht mag, bindet sich einen der Klassiker: den Windsor-Knoten oder den „Klasssischen American“. Sehr elegant ist der Kreuzknoten, der etwas Übung erfordert und eher fürs Geschäftsessen geeignet ist als für den täglichen Büroeinsatz. Viel wichtiger als der Knoten ist allerdings die Wahl der Krawatte: lieber dezent als quietschig-bunt. Schlipsträger sollten hier mit der Mode gehen.
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Karriere-Messe On-Stage: Tipps für die Vorbereitung einer Messe
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To Dos und Not To Dos vor, auf und nach der Messe
Von: Jennifer Wroblewsky
To do:
a.) Vor der Messe
- Teilnehmende Firmen ermitteln via Web oder Messekatalog.
- Fokus der entsprechenden Firmen ermitteln.
- Ranking der Firmen erstellen, welche interessieren.
- Webseiten dieser Firmen studieren.
- Fragen für Firmen vorbereiten. Allgemeine und mindestens zwei konkrete auf das Unternehmen zugeschnittene Fragen.
b.) Auf der Messe
- Kleidung, wie sie später im Beruf oder am Vorstellungsgespräch erwartet wird.
- Zwei Paar Schuhe mitnehmen. Ein bequemes Paar für die Anreise, das andere Paar für die Messe.
- Lieber wenige Unternehmen ansprechen und sich richtig vorbereiten als viele Unternehmen „abklappern“.
- Statt „Guten Tag, ich heisse… und studiere…“, besser sagen:„Ich interessiere mich für Ihr Unternehmen und hätte ein paar Fragen dazu.“
- Nach dem Gespräch:„Was ist der nächste Schritt?“
- Visitenkarte des Personalverantwortlichen nicht vergessen.
- Notizen zu den neuen Kontakten.
- Viel Selbstvertrauen im Kontakt mit den Personalverantwortlichen zeigen.
c.) Nach der Messe
- Kurze Danksagungen innert weniger Tage.
- Interesse an einem Vorstellungsgespräch zeigen.
- Mit dem Personalverantwortlichen in Kontakt bleiben und nach 10-14 Tagen nachfassen.
Not to do:
- Niemals arrogantes Auftreten, Kaugummi kauen, ungepflegte oder zu lockere Erscheinung.
- Niemals sperriges Gepäck wie Rucksäcke mitnehmen.
- Niemals wahllos identische Bewerbungen verteilen.
- Niemals als „Tourist“ auf Messen kommen. Broschüren können oft auch im Internet heruntergeladen werden.
- Niemals Fragen stellen wie:„Was können Sie mir denn anbieten?“ oder „Stellen Sie wirklich Leute ein, oder sind Sie zu Marketingzwecken hier?“
- Niemals auf die Frage „Warum wollen Sie sich bei unserem Unternehmen bewerben?“ mit „Warum nicht?“ antworten.
- Niemals in Gruppen zum Firmenstand gehen.
- Niemals eine halbe Stunde vor Messeende ein Vorstellungsgespräch beginnen.
Der Artikel erschien im 'SCROGGIN-career' Ausgabe Nummer 1 und wurde zur Verfügung gestellt von karriereführer hochschulen. Link zu anderen Stories |
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Hans-Joachim Kamp - Der CEO von Philips

Der Durchstarter. Nach dem BWL-Studium entschied sich Hans-Joachim Kamp gegen eine Promotion, um bei Philips voll einzusteigen. Seit 2005 ist er Chief Executive Officer von Philips Schweiz, Deutschland, Österreich und Sprecher der Geschäftsführung der Philips GmbH. Im Interview spricht er über seinen Berufsstart, Einstiegschancen und Erfindungen.
Von: Britta Hecker
Das Interview mit Hans-Joachim Kamp
Erinnern Sie sich noch an Ihre Probezeit?
Ja, sehr gut. Ursprünglich wollte ich nach meinem BWL-Studium eine Doktorarbeit schreiben. Doch dann hatte ich die Chance, bei Philips einzusteigen. Die Aufgabe und der Umgang unter den Kollegen dort haben mich so fasziniert, dass ich in der Marktforschung angefangen habe, wo ich zunächst für Konsumgüter verantwortlich war. Nach drei Monaten hatte ich endgültig Blut geleckt und mir war klar, dass ich in diesem Unternehmen meinen Weg gehen werde.
Und zwar bis an die Spitze des Unternehmens. Haben Sie daran bei Ihrem Einstieg gedacht?
Nein, bestimmt nicht. Aber ich habe sehr wohl eine Vorstellung davon gehabt, welche Chancen mir der Konzern bietet. Und nun gehe ich seit 32 Jahren mit Spass und Freude zur Arbeit. Welchen Fehler darf man in der Probezeit nicht machen? Einsteiger sollten die Probezeit nutzen, um das Unternehmen, die Kollegen und die internen Prozesse richtig kennenzulernen. Sie sollten sich erst einmal alles in Ruhe anschauen und sich nach einer gewissen Zeit selbst einbringen. Zu Anfang macht man das am besten, indem man zuhört und gezielt Fragen stellt.
Welche Einstiegschancen bietet Philips Hochschulabsolventen?
Das kommt ganz darauf an, ob sich Kandidaten für die Forschung & Entwicklung, eine Tätigkeit in der Produktion oder im kommerziellen Bereich interessieren. Wir bilden unsere Mitarbeiter in verschiedenen Programmen gezielt für die unterschiedlichen Sparten aus. Da gibt es etwa das Talent Development Programme, das zwei Jahre dauert und die Absolventen von Anfang an mit festen Aufgaben betraut. Ziel ist, den Kandidaten schon früh Verantwortung zu übertragen. Dabei erhält der Mitarbeiter ein regelmässiges Leistungsfeedback von seinem Coach, von dem er erfährt, wie er sich entwickelt und wo es im Unternehmen Möglichkeiten zur weiteren Förderung gibt.
Coaching ist also Bestandteil der Einstiegsprogramme?
Viele Mitglieder der Geschäftsführung aus den einzelnen Bereichen übernehmen ein Coaching- oder Mentoringprogramm. Ich selbst begleite nicht nur junge Trainees, sondern auch Mitarbeiter, die ich vor fünf oder sechs Jahren in einem Assessment Center ausgesucht habe. Einige Kollegen auf Geschäftsführungsebene engagieren sich als Mentor weit über die übliche Traineezeit hinaus. Inzwischen ist das eine Kultur, die in unserem Unternehmen gelebt wird.
Welche Qualifikationen sind besonders gefragt?
Als erstes setzen wir die notwendige Fachkompetenz voraus. Für uns ist sehr wichtig, dass jemand parallel zum Studium mehrere Praktika absolviert hat. Neben dem Fachwissen und der praktischen Erfahrung wünschen wir uns Mitarbeiter, die international orientiert undoffen sind, immer das Neue suchen und sich nicht mit einem Status Quo zufrieden geben wollen. Weitere Grundvoraussetzungen sind Teamfähigkeit, Kommunikationsstärke und natürlich Englischkenntnisse.
Warum sollten sich Hochschulabsolventen bei Ihrem Unternehmen bewerben?
Egal in welchem Bereich Absolventen einsteigen – sie finden bei uns überall ein absolut kreatives Umfeld. Und dazu den Freiraum, sich selbst einzubringen und sich weiterzuentwickeln. Ausserdem ist Philips ein führender internationaler Konzern, der in den Bereichen tätig ist, die auch in Zukunft wirtschaftlich von Interesse sein werden: Health Care, Technology und Lifestyle. Wer nicht nur einen Job haben will, sondern eine Herausforderung sucht, sollte sich bei uns bewerben.
Viele Jahre waren Sie bei Philips für den Vertrieb verantwortlich. Was hat Sie an dieser Aufgabe gereizt?
Der direkte Kontakt mit den Kunden. Vom Handel erhalten Sie ein klares Feedback über die Reaktion der Endkonsumenten. Da können Sie sich sofort einbringen: Was können wir in Richtung Produktentwicklung tun? Wie können wir unsere Prozesse besser steuern? Das hat mir unheimlich viel Spass gemacht, ebenso wie der Umgang mit den unterschiedlichen Kunden. Denn kleine Kunden haben eine andere Vorgehensweise als Grosskunden. Im Rahmen des Key Account Management müssen Sie sich auf die verschiedenen Bedürfnisse der einzelnen Kundengruppen einstellen. Das hat mir in meiner weiteren Entwicklung sicher gut getan. Ich vertrete heute die Auffassung: Wer im Unternehmen weiterkommen will, muss den Vertrieb kennen.
Macht es sich bemerkbar, dass Philips die Tochter eines niederländischen Konzerns ist?
Das macht sich positiv bemerkbar. Wir sind ein grosses, internationales Unternehmen, das von unterschiedlichen Kulturen geprägt ist. Ich habe selbst in Holland gelebt und die Niederländer als sehr offene Menschen kennen gelernt. Sie sind gerade und direkt und dabei harte und gute Verhandlungspartner.
Philips ist sehr erfolgreich im Bereich Forschung und Entwicklung. Was halten Sie für die wichtigste Erfindung?
Im Bereich Consumer Electronics denke ich zuallererst an die CD. Damit hat Philips das digitale Zeitalter deutlich vorangetrieben. Bei der Weiterentwicklung in Richtung DVD und Digitales Fernsehen hat Philips ebenfalls eine entscheidende Rolle gespielt. Im Bereich Lighting fällt mir das Xenonlicht ein. Auch in der Medizintechnik gibt es viele Patente von Philips für Anwendungen in der Vorsorge oder der Akutversorgung von Patienten.
Was müssten Philips-Mitarbeiter unbedingt noch erfinden?
Hier spreche ich nicht nur für mich, sondern sicher für viele Konsumenten: Produkte ohne Bedienungsanleitung. Das ist etwas, was den Konsumenten begeistert. Es ist unser Anspruch, Produkte herzustellen, die selbsterklärend sind. In der Medizintechnik wird es in Zukunft noch viele sinnvolle Erfindungen geben, die dem Menschen helfen, gesund zu bleiben oder wieder gesund zu werden. Welches ist Ihr persönliches Lieblingsgerät im Haushalt? Jeden Morgen benutze ich die Sonicare Zahnbürste. Das ist mein Favorit bei den Philips-Hausgeräten.
Die Person Hans-Joachim Kamp
Hans-Joachim Kamp, Jahrgang 1948, studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Hamburg. 1975 fing er bei Philips in der Marktforschung an und war anschliessend in verschiedenen Funktionen in Vertrieb, Marketing und Werbung tätig. Auslandserfahrung erwarb Kamp in den Jahren 1986/87 als Area Manager in der Philips Zentrale in Eindhoven. 1990 wurde er Mitglied der Geschäftsleitung von Philips Consumer Electronics Deutschland und gleichzeitig Leiter des umsatzstärksten Geschäftsfeldes Fernsehen. Zwei Jahre später folgte die Ernennung zum stellvertretenden Leiter des Unternehmensbereichs. 1994 wurde Kamp dann die Verantwortung für den Vertrieb übertragen. Von 1998 bis 2005 war Kamp Leiter des Unternehmensbereichs Consumer Electronics. Im Juni 1999 bestellte der Aufsichtsrat der Philips GmbH ihn zum Geschäftsführer des Unternehmens. Seit 1. Februar 2005 ist der Hamburger Chief Executive Officer (CEO) Philips Schweiz, Deutschland, Österreich und Sprecher der Geschäftsführung der Philips GmbH. Hans-Joachim Kamp ist verheiratet und hat zwei Söhne. Er ist ein begeisterter Hobbykoch.
Das Unternehmen Philips
Royal Philips Electronics mit Hauptsitz in den Niederlanden ist ein weltweit führendes Unternehmen in den Bereichen Gesundheit, Lifestyle und Technologie. Philips beschäftigt mehr als 125`000 Mitarbeiter in über 60 Ländern und erzielte 2006 einen Umsatz von 27 Milliarden Euro. Das Unternehmen ist weltweit führend bei medizinischer Bildgebung, Patientenüberwachungssystemen, energiesparenden Beleuchtungslösungen, Elektro-Hausgeräten sowie Unterhaltungselektronik.
Meilensteine der Technik
1891 Gründung Philips Lampenfabrik
1917 erste Produktion von Radioröhren
1923 Gründung der Philips AG Schweiz
1927 erstes Philips Radio mit separaten Lautsprechern auf dem Markt
1938 erste Fernsehgeräte
1939 Elektrorasierer «Philishave»
1950 Produktion von Röntgenuntersuchungsgeräten in Hamburg
1955 erste Philips Staubsauger
1963 Compact-Cassetten-System
1967 erste Farbfernseher
1971 Videotechnik VCR
1979 0.15 Tesla-Kernspin-Tomograph Prototyp
1980 erste Energiesparlampe
1983 Compact-Disc-System
1984 erste MR-Bilder, aufgenommen mit einem 2,0-Tesla-Ganzkörper-Kernspin-Tomographen im Forschungslabor Hamburg
1994 erstes natürliches Spracherkennungssystem weltweit
1997 erste DVD
1998 Flat-TV mit Plasma-Bildschirm
2001 Kaffeemaschine «Senseo»
2002 erster Defibrillator für Laien
2002 erster 3.0 Tesla-Kernspin-Tomograph im klinischen Betrieb der Uni Bonn
2003 drahtlose geburtshilfliche Überwachung (Avalon CTS)
2005 Heimzapfanlage Perfect-Draft 2005 gleichzeitige Überwachung von Drillingen (Avalon Fetal Monitors)
2005 erster offener Hochfeld MR «Panorama» in der Uni Köln
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Effektive und erfolgreiche Kommunikation zählt heute zu den Schlüsselqualifikationen. Jeder, der Karriere machen will, sollte Kommunikationsfähigkeiten mitbringen – oder bereit sein, sie zu lernen. Eines darf dabei nicht vergessen werden: Kommunikation ist immer auch Interaktion.
Von: Christoph Berger
Kein Job kommt im Unternehmensalltag ohne Kommunikation aus. Selbst Menschen in stark inhaltlich geprägten Positionen arbeiten ab und zu in Teams. Immer wieder müssen sie Kollegen, Vorgesetzten oder Kunden den aktuellen Stand ihrer Arbeit und deren Ergebnissepräsentieren. Kommunikationsexperte Jens Tomas geht davon aus, dass 20 bis 30 Prozent der Arbeit in die Kommunikation fliessen.
Projektmanager benötigen sogar die Hälfte ihrer Zeit für kommunikative Aufgaben. Sie koordinieren Projektteams, führen Mitarbeiter, leiten Meetings. All das geht nur mit Mitteln der Kommunikation. Und diese sind vielfältig und komplex. Denn Kommunikation bedeutet nicht nur den verbalen Austausch von Informationen. Dazu gehören auch Gestik und Mimik, Sprache und Stimme, Schrift und Bild. Dabei können schnell einmal die falschen Signale gesendet oder empfangen werden. Das zu verhindern, ist Ziel guter Kommunikation.
Rhetorisch versiert
Ein wesentlicher Aspekt innerhalb der Kommunikation ist die Rhetorik, die Kunst des Redens. Doch während es in der Antike dabei vor allem um Überredungskunst ging, dürfte der Begriff heute durch Überzeugung ersetzt worden sein. Eine Branche, in der die Begriffe Kommunikation und Rhetorik eine entscheidende Rolle spielen, ist das Consulting. «Das Geschäft der Unternehmensberatung vollzieht sich in sehr enger Zusammenarbeit mit dem Klienten und im Team», erläutert Markus Leibundgut, Partner und Leiter Recruiting bei McKinsey Schweiz. Einzelkämpfer und Mitarbeiter, die im stillen Kämmerlein vor sich hinarbeiten, sind hier nicht am richtigen Platz. Bei McKinsey haben 50 Prozent der Mitarbeiter einen wirtschaftswissenschaftlichen Hintergrund, 26 Prozent sind Ingenieure, 12 Prozent Naturwissenschaftler, sieben Prozent haben im Bereich IT studiert, drei Prozent sind Juristen und zwei Mediziner. «Kommunikationsvermögen und die rhetorischen Fähigkeiten werden in den Studienrichtungen unterschiedlich gewichtet», so Leibundgut. Kommunikationsstärke bedeutet für die Branche vor allem zweierlei: zuhören und sich in das Gegenüber hineindenken können. «Wenn ich in einem schweizerischen Unternehmen als Berater zum Einsatz komme, dann ist es unpassend, wenn jedes zweite Wort auf Englisch ist, ich floskelhaft und mit einer unangemessen weltmännischen Attitüde erzähle: Da kann es lange dauern, bis man ein Vertrauensverhältnis zum Klienten aufgebaut hat», meint Leibundgut.
Steigender Stellenwert von Soft Skills
In der Ausbildung von Ingenieuren ist Fachwissen noch immer die Grundlage. Doch inzwischen sind andere Faktoren hinzugekommen, etwa Dienstleistungsmentalität und das Kosten-Nutzen-Denken. «Daher ist es auch für Ingenieure wichtig, die Kommunikationsfähigkeiten und andere Soft Skills weiter zu stärken», meint Antje Lienert, beim Verein Deutscher Ingenieure für Berufs- und Standesfragen zuständig. Gerade bei der Vermittlung komplexer technischer Inhalte und während der Arbeit in interkulturellen Projektteams sei Kommunikation sehr wichtig und das bisherige Klischee des wenig kommunikationsstarken Ingenieurs inzwischen überholt. Das spiegelt sich in den Bachelor- und Masterstudiengängen wider. «Da wird schon während des Studiums in Projektteams gearbeitet, die ihre Ergebnisse dann auch gleich präsentieren müssen», erzählt Lienert. Und gerade beim Nachwuchs sei diese Mentalität schon eine Selbstverständlichkeit.
Der Artikel erschien im 'SCROGGIN-career' Ausgabe Nummer 3 und wurde zur Verfügung gestellt von karriereführer hochschulen. |
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