Universität Zürich
Fachwissen bei Beförderungen sekundär
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Die Ökonomin Eva-Maria Aulich hat herausgefunden, dass nicht die fähigsten Mitarbeiter am ehesten beruflich weiterkommen, sondern dass primär befördert wird, wer sich am stärksten selbst überschätzt. Vorgesetzte sollten sich also vor einer Beförderung zwei Mal fragen, ob sie die Kompetenzen einer Person wirklich richtig eingeschätzt haben.
Von: Roland Gysin, Leiter Publishing UZH
UZH News: Frau Aulich, Sie arbeiten am Lehrstuhl für Human Resource Management an der Universität Zürich. Eine der Arbeiten im Rahmen Ihrer Dissertation läuft unter dem Titel «Skilled or just overconfident» ab. Worum geht es?
Eva-Maria Aulich: Ich wollte herausfinden, ob in einem Unternehmen tatsächlich die Besten befördert werden oder ob diejenigen die grössten Beförderungschancen haben, die sich für besser halten, als sie sind.
Junger Angestellter: «Je konfidenter ein Mensch auftritt, desto kompetenter schätzt ihn sein Gegenüber ein.» (Bild: Gastmann/pixelio.de)
Ich habe untersucht, welches Ausmass die sogenannte Überkonfidenz auf die Beförderungswahrscheinlichkeit hat. Diese Fragestellung ist neu. Bisher wusste man nur, dass gerade auf höheren Hierarchiestufen überkonfidente Menschen anzutreffen sind; nicht aber, wie sie dorthin gelangt sind. Eine mögliche Erklärung ist, dass ihnen ihre Selbstüberschätzung zu der Position verholfen hat.
Und ist es so?
In der Tat, wer denkt, er könne mehr, als er tatsächlich kann, hat die grössten Chancen auf eine Beförderung. Der Überkonfidenz-Effekt spielt eine viel stärkere Rolle als etwa das tatsächliche Fachwissen. Es werden nicht die fachlich Besten befördert, wenn auch nicht die Schlechtesten, sondern der Durchschnitt. Der Überkonfidenz-Effekt überstrahlt also den Kompetenz-Effekt.
Wie sind Sie methodisch vorgegangen?
Ich habe ein Längsschnitt-Realexperiment durchgeführt. Mein Ziel war, eine echte Beförderungssituation zu untersuchen. So sollte sichergestellt werden, dass es keinesfalls die Intention des Entscheiders ist, dass die Überkonfidentesten befördert werden.
Eva-Maria Aulich: «Überkonfidenz hat nicht nur negative Seiten.» (Bild: PD)
In vier experimentellen Sitzungen habe ich insgesamt 699 Rekruten der Schweizer Armee auf Überkonfidenz getestet. Die Armee habe ich deshalb ausgewählt, weil Beförderungen dort regelmässig, in grossen Wellen und zu bekannten Zeitpunkten durchgeführt werden.
Ein weiterer Vorteil dieser Stichprobe ist, dass die Abläufe der Ausbildung und der Beförderungen äusserst standardisiert sind. Dazu kommt, dass aufgrund der homogenen Stichprobe von ausschliesslich jungen Schweizer Männern verschiedene «Störvariablen» wie kulturelle Herkunft, Alter oder Geschlecht eliminiert werden konnten. Denn je diverser eine Stichprobe ist, desto schwieriger sind verlässliche Aussagen und desto mehr stellt sich die Frage, welche anderen Effekte den Haupteffekt überlagern.
Lassen sich die Aussagen einer Rekrutenbefragung generalisieren? Ist die Armee mit einem Unternehmen vergleichbar?
Beförderungen sollen vor allem eine Selektions- und eine Motivationsfunktion erfüllen. Das gilt für die Schweizer Armee genauso wie für jedes andere Unternehmen. Die Armee möchte zudem genau wie jedes Privatunternehmen, dass nur die fähigsten Kandidaten befördert werden. Hinsichtlich dieses Ziels gibt es keine Unterschiede. Unterschiede können jedoch sehr wohl hinsichtlich Unternehmenskultur und Struktur bestehen.
Hätte ich ein Feldexperiment in einer Versicherung oder einer Bank durchgeführt, würde sich jedoch dieselbe Frage stellen: Inwiefern wären die Ergebnisse zum Beispiel für den Industriesektor repräsentativ? Ob die Ergebnisse übertragbar sind, ist erstens und vor allem eine Frage der mit einer Beförderung angestrebten Ziele, zweitens der Unternehmenskultur und -struktur und drittens der Beförderungsprozesse und der Beförderungskriterien. Je ähnlicher, desto eher sind die Ergebnisse übertragbar.
Dennoch: Bei Ihrem Setting kommen keine Frauen vor, keine Ausländer, und alle Probanden sind praktisch gleich alt.
Das ist richtig. Dies hatte die zuvor genannten methodischen Vorteile. Es bedeutet jedoch auch zugleich, dass bezüglich dieser Personengruppen weiterhin Forschungsbedarf besteht. Natürlich hätte ich zum Beispiel gerne Frauen in der Stichprobe gehabt. Denn aus der Forschung ist bekannt: Frauen sind generell weniger überkonfident als Männer, und Frauen werden seltener befördert. Spannend wäre nun, herauszufinden, ob ihre weniger stark ausgeprägte Überkonfidenz dafür verantwortlich ist. Vielleicht wirkt sich Überkonfidenz bei Frauen aber auch gerade nicht positiv auf die Beförderungswahrscheinlichkeit aus.
Weshalb haben Sie ein «Feldexperiment» mit Rekruten gewählt und nicht ein Laborexperiment mit unterschiedlichen Probandengruppen?
Ich wollte eine echte Beförderungssituation mit den mit einer Beförderung verbundenen weit reichenden Konsequenzen für das befördernde Unternehmen. Bei einem Laborexperiment ist es kaum möglich, ein solches Setting zu kreieren.
Wie sind Sie damit umgegangen, dass viele Rekruten gar nicht befördert werden wollen?
Dieser Tatsache war ich mir sehr wohl bewusst. Deshalb habe ich auch explizit danach gefragt, ob jemand befördert werden wollte. Auch in der Privatwirtschaft ist es übrigens so, dass nicht alle Karriere machen möchten. Mit einer Beförderung ist mehr Verantwortung und mehr Stress verbunden – das wollen nicht alle.
Zudem stand nicht im Fokus, wer befördert wurde, sondern wer von seinen Vorgesetzten ein Beförderungsangebot erhalten hatte. Der Beförderungswunsch hat somit nur indirekt einen Einfluss, indem sich Menschen, die befördert werden wollen, wahrscheinlich mehr anstrengen, um eine positive Leistung zu erbringen.
Welche Lehren können Vorgesetzte aus Ihren Untersuchungen ziehen, wenn sie Beförderungen vornehmen möchten?
Vorgesetzte sollten vermehrt objektive Faktoren in die Beförderungsentscheidungen mit einbeziehen. Sprich, mit Tests das spezifische Fachwissen erfragen und sich Arbeitsproben anschauen, und weniger darauf vertrauen, wie ihr subjektiver Eindruck von der Kompetenz eines Mitarbeitenden ist.
Eine Führungskraft muss sich bewusst sein: Je konfidenter ein Mensch auftritt, desto kompetenter schätzt ihn sein Gegenüber ein. Überkonfidenz kann daher leicht als hohe Kompetenz missinterpretiert werden.
Ist es nicht so, dass eine gehörige Portion Überkonfidenz für Leute, die Karriere machen wollen, einfach dazugehört?
Überkonfidenz hat nicht nur negative Seiten. Grundsätzlich kann man zwischen Entscheidungs- und Handlungssituationen unterscheiden. Während Entscheide möglichst auf einer realistischen Einschätzung der Situation beruhen sollten, kann Überkonfidenz motivierend wirken, wenn die Entscheidung bereits gefallen ist und sie umgesetzt werden soll.
Habe ich mich zum Beispiel dazu entschieden, eine Dissertation zu schreiben, kann ein Hauch Überkonfidenz helfen, das Projekt auch bis zum Schluss durchzuziehen. Der Entscheid selbst, ob ich eine Dissertation beginnen möchte, sollte ich aber besser unter einer realistischen Selbsteinschätzung treffen.
Gerade bei Beförderungsentscheiden ist es wünschenswert, dass wirklich die Besten befördert werden. Nicht nur aufgrund der erhöhten Gefahr von unter Überkonfidenz getroffenen Fehlentscheiden durch die Beförderten, oder weil die wirklich Besten so demotiviert werden, sondern auch weil Beförderungen andernfalls Fehlanreize auslösen können: Beförderungskandidaten haben einen Anreiz, bewusst überkonfident aufzutreten, wenn sie den Zusammenhang kennen. Ist sich der Vorgesetzte aber des Überkonfidenz-Effekts bewusst, dann ist schon viel erreicht.
Vorgesetzte sollten sich also zwei Mal fragen, ob sie die Kompetenz einer Person wirklich richtig eingeschätzt haben. Gibt jemand nur vor, etwas zu wissen, oder weiss er tatsächlich Bescheid.
Eva-Maria Aulich, Zusammenhang zwischen Beförderung und Überkonfidenz, unveröffentlichte Dissertation an der Universität Zürich am Lehrstuhl Human Resource Management. |
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Erfolgreich studieren an der Universität Zürich: Tipps & Tricks
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Die Universität Zürich: Die größte Schweizer Universität mit dem grössten Angebot
Mit knapp 26'000 Studierenden ist die Universität Zürich die größte Universität der Schweiz. Doch sie steht auch für höchsten wissenschaftlichen Standard, denn zahlreiche Nobelpreisträger sind hier hervorgegangen. Sieben Fakultäten bieten heute eine breitgefächerte Auswahl an Studienfächern, die allesamt der Bologna-Reform verpflichtet sind, das heisst, es handelt sich um Bachelor- und Masterstudiengänge. Doch obwohl die Universität zunächst gross wirkt, dürfen auch Studienanfänger unbesorgt sein: Ein breites Beratungsnetz, Anlaufstellen für Fragen rund ums Studium oder bei sonstigen Problemen sowie eine Vielzahl von studentischen Organisationen sind da, um bei der Orientierung zu helfen. Ebenso wie ihr wissenschaftliches Niveau hat die Universität Zürich auch stetig ihr Organisationsnetz ausgebaut. Anbei sind die wichtigsten Tipps, Anlauf- und Beratungsstellen und Studienratschläge gelistet, um vom ersten Studientag bis zur Abschlussprüfung ein erfolgreiches Studium zu absolvieren.
Von: Marijana Babic
Immatrikulation: Wo und wie?
Alle Fristen für die Immatrikulation finden sich unter www.uzh.ch/studies/application/generalinformation/deadlines.html. Achtung: Obwohl verspätete Immatrikulationen möglich sind, werden dann saftige 250.- CHF als Gebühr erhoben (statt 50.- CHF). Studienbewerber mit Schweizer oder ausländischem Bildungsabschluss haben unterschiedliche Bewerbungsfristen. Die Bewerbung kann online erfolgen, bei Genehmigung erhalten Studienanfänger ihr UniAccess-Konto mit E-Mailbox. Kontaktadresse ist die Kanzlei der Universität Zürich montags bis freitags von 9.30 bis 12.30 Uhr, Telefon +41 (0)44 634 22 17 (E-Mail kanzlei@uzh.ch). Ausländische Bewerber Für ausländische Bewerber ist die Zulassungsstelle (Telefon +41 (0)44 634 22 36, E-Mail admission@uzh.ch) zuständig. Erforderlich ist die Schweizer Maturität oder ein von der Schweiz als gleichwertig anerkannter Abschluss. Dies ist mit der jeweiligen Stelle zu klären. Reichen die Voraussetzung nicht aus, wird eine Prüfung auf Maturitätsniveau anberaumt. Über Modalitäten und die Abwicklung informiert die Universität Zürich, Abteilung Studierende, Aufnahmeprüfung, Telefon +41 (0)44 634 45 11/13 (E-Mail: aufnahmepruefung@ad.uzh.ch).
Heisser Tipp: Teilnahme an den Informationstagen
Allen Anfängern seien die Studieninformationstage ans Herz gelegt, die regelmässig stattfinden. Fakultäten, Seminare und Institute stellen sich hierbei vor, Teilnahme an klassischen Vorlesungen, vertiefende Studienpräsentationen und Besuche von Laboren, Museen, etc. runden das Angebot ab. Die aktuellen Termine sind immer unter www.studieninformationstage.uzh.ch/schedule.html zu finden. Die Anmeldung kann erfolgen unter Telefon +41 (0)44 632 27 71 oder per E-Mail susanne.darcy@soc.ethz.ch. Bei den Informationstagen kann schon eine Menge Wissenswertes über das Studium in Erfahrung gebracht und erste Kontakte geknüpft werden.
Gut informiert - guter Einstieg: Beratungsangebote
Neben den Studienanfängereinführungen, die für das nächste Sommermester aktuell unter www.studienberatung.uzh.ch gefunden werden können, ist an erster Stelle die fakultäts- und fachübergreifende Studienberatung, die eine Verbindungsnaht zwischen den Beratungen der Institute und Fakultäten bildet, zu nennen. Hilfe finden Studierende hier in Fragen der Studienwahl oder gegebenenfalls des Wechsel und bei der Planung und Organisation des Studiums. Thema sind auch Lernvorbereitungsmethoden bzw. die Herangehensweise an Prüfungen. Nicht zuletzt hilft die übergreifende Beratung dabei, in den jeweiligen Fakultäten und Instituten den richtigen Ansprechpartner zu finden. Eine gute Adresse also, vor allem wenn sich der Studienanfänger zunächst erschlagen fühlt von dem Überangebot. Kontaktmöglichkeiten gibt es unter Telefon +41 (0)44 634 21 44 oder per E-Mail: studienberatung@ad.uzh.ch. Unter der Rubrik ‚Studium‘ (www.degrees.uzh.ch) hat die Universität ausserdem alle wichtigen Informationen zu allen Studiengängen (wie Voraussetzungen und Inhalte) bereitgestellt. Beim Durchklicken bis zum jeweiligen Studiengang gelangt der User auch zur Kontaktadresse der jeweiligen Beraterin oder des Beraters, an die sich Fragende wenden können. Grundsätzlich gilt: Für Bachelor-Studiengänge müssen 180 Creditpoints erworben werden (durch Besuch von Veranstaltungen und Anfertigung von Referaten und/oder Hausarbeiten). Ziel sind sechs Semester Studienzeit. Ein Masterstudiengang wird mit 120 Creditpoints absolviert. Weitere Beratungsstellen, die sich um Themen rund um das Studium kümmern (z.B. Finanzierung oder psychologische Probleme), sind unter www.uzh.ch/studies/infoadvice/advice.html zu finden. Gleichgültig, welche Beratungsstellen nun aufgesucht werden, ist es unabdingbar zu klären, was im jeweiligen Studiengang erwartet wird und wie die Belegung der Module - die Voraussetzung für einen Abschluss sind - am besten ökonomisch über die Studienzeit verteilt werden. Anhand dessen kann mithilfe des Vorlesungsverzeichnisses, das jeweils so früh wie möglich erworben werden sollte, abgestimmt werden, was wie wann belegt wird (www.vorlesungen.uzh.ch/HS10/lehrangebot.html). Die Vorlesungsverzeichnisse der Universität sind sehr detailliert und geben zum Beispiel an, mit welchen Leistungen Creditpoints erworben werden können. Der Studienanfänger sollte sich bewusst sein, dass Zürich eine hervorragende, aber auch sehr grosse Universität ist und Leistungsmodule, mit denen die Kreditpunkte nach dem System von Bologna erworben werden müssen, häufig überlaufen sind. In diesem Fall gilt das Motto: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Modulbuchungen sind online möglich unter www.students.uzh.ch/booking.html. Jede/r sollte sich bewusst sein, dass Planung und Organisation im Studium mehr als die halbe Miete sind – und zwar von Anfang an.
Bibliotheken – wo finde ich was?
Kein Referat, keine Hausarbeit, keine Abschlussprüfung ohne Bibliotheken: Sie sind die Zentralen allen Wissens. Umso besser, wenn Studienanfänger frühzeitig lernen, damit umzugehen und wissen, wo sie was finden. Als grösste Schweizer Universität ist Zürich auch in Sachen Literatur bestens ausgerüstet. Die Hauptbibliothek der Uni Zürich ist naturwissenschaftlich/technisch und medizinisch orientiert (http://www.hbz.uzh.ch/). Doch auch die Institute sind hier vertreten. Eine Linkliste gibt es unter http://www.hbz.uzh.ch/index.php?option=com_content&view=category&id=56&Itemid=75&limitstart=50〈=de. Die Berechtigung für die Hauptbibliothek erhält jeder Nutzer mit der Immatrikulation. Die Datenbanken der Institute sind in der IDS Recherche katalogisiert. Die Zentralbibliothek Zürich mit rund fünf Millionen Dokumenten wiederum ist für alle da: für die Öffentlichkeit und für Studierende aller Fachrichtungen. Unter www.zb.uzh.ch kann auch online nach Beständen recherchiert werden. Die Zentralbibliothek, die sich in Zürich am Zähringerplatz 6, befindet, ist nach Fachrichtungen sortiert, beinhaltet aber auch kantonale Sammlungen. Ein Ausweis ist nach Vorlage des Personalausweises in der Bibliothek erhältlich, die Ausleihfrist für ausleihbare Exemplare beträgt vier Wochen. Darüber hinaus ist es möglich, sich Kopien anfertigen zu lassen (gegen Entgelt) oder per Fernleihe aus anderen Bibliotheken zu bestellen. Auskunft und Informationsstellen stehen für Fragende zur Verfügung, beispielsweise falls etwas nicht gefunden werden kann. Für Studenten, die sich erstmals anmelden, ist die Ausfüllung eines Online-Formulars notwendig (http://opac.nebis.ch/F?local_base=zbz&con_lng=GER&func=file&file_name=bor-new). Sie erhalten dann ebenfalls nach Vorlage ihres Ausweises eine Berechtigungskarte. Auch ein wichtiges Angebot, um sich gleich anfangs in dem Wust an Fachliteratur zurechtzufinden: Die Bibliothek bietet kostenlose Führungen und Einweisungen in die Literaturrecherche an. Dies sollten Studienanfänger berücksichtigen. Derzeit werden die Führungen für Studienanfänger immer montags und dienstags um 18 Uhr angeboten. Tipp: Viele Dokumente, alles digital und Unordnung auf dem Computer? Software zum Dokumentenmanagement hilft, den Überblick zu behalten.
Austauschprogramme: In fremde Welten reinschnuppern
Bewerber um Jobs haben grundsätzlich bessere Karten, wenn sie Auslandsaufenthalte vorweisen können. Neben den persönlichen bereichernden Erfahrungen wie verbesserte Sprache und Weitung des Horizontes sind solche Absolventen auch deswegen beliebt, weil sie flexibler und umfassender auf Problemlösungen reagieren können. Ein Auslandsaufenthalt gehört zu einem Studium also unbedingt dazu. Im Rahmen von ERASMUS bietet die Universität Zürich Austauschprogramme mit insgesamt 200 europäischen Hochschulen an. Bilaterale Abkommen der Uni eröffnen weitere Möglichkeiten: Unter www.int.uzh.ch/static/single/austausch/index.php?r=out&l=de findet sich eine Liste der Partneruniversitäten. Das Programm ISEP bietet ausserdem die Möglichkeit, an einer von 140 Universitäten in den USA und weiteren 60 Hochschulen weltweit ein Auslandsstudium zu absolvieren.
Abgesehen davon haben die Fakultäten zusätzlich Fachabkommen geschlossen (mehr Informationen unter www.int.uzh.ch/out/austausch/facultyagreements.html).
Die gleichen Angebote gelten für ausländische Studierenden, die ein oder zwei Semester in Zürich verbringen wollen. Für ausländische Studierende hat die Universität ausserdem eine Liste „Wissenswertes“ angefertigt, die alle Bereiche des Lebens in Zürich abdeckt (www.int.uzh.ch/in/wissenswertes.html). Studenten, die Quellen, Verträge oder Hausarbeiten übersetzt haben wollen, denen wird u.a. die günstige Übersetzungsagentur Typetime nahegelegt.
Studentische Organisationen: Gleiche setzen sich für Gleiche ein
Die Vertretung der Studierenden gegenüber Öffentlichkeit und Universitätsleitung (in Zürich StuRa genannt), die in verschiedenen Gremien vertreten ist, die Fachschaften und die studentischen Verbindungen sind wichtige Anlaufstellen sowohl für Studienanfänger als auch für Fortgeschrittene. Studenten verstehen am besten, wo die Nöte anderer Studenten liegen.
Sie können zunächst mit hilfreichen Tipps helfen: Welcher Dozent ist wie? Vor wem sollte man sich in Acht nehmen? Wo gibt es in der Stadt die billigsten Lebensmittel? Welche Rechte hat ein Student, wenn beispielsweise eine Hausarbeit miserabel beurteilt wurde? Wie schreibe ich überhaupt eine richtige Hausarbeit? Was tun, wenn der Professor sich nicht korrekt verhält?
Fachschaften
Konkret die Fachschaften kennen sich – wie der Name schon sagt – am besten mit dem jeweiligen Fach aus. Erstsemestern unter die Arme greifen, indem beispielsweise eine besonders gut gelungene Hausarbeit als Anschauungsmaterial ausgeliehen wird, sie sozial einbinden und zu einführenden Aktivitäten einladen, Tipps für die Benutzung von Bibliotheken und Fachliteratur geben: Das können Mitglieder der Fachschaft am besten. Sie vertreten ausserdem ganz konkret die Interessen der Studenten gegenüber dem Institut.
StuRa
Der StuRa ist sozusagen das übergeordnete Organ. Doch auch die Mitglieder der StuRa sind in der Regel bereit, Anfängern zu helfen. Die StuRa organisiert auch Veranstaltungen zu verschiedenen Themen. Sie sind das Sprachrohr gegenüber Öffentlichkeit und Universitätsleitung.
Studentische Verbindungen
Studentische Verbindungen sind Organisationen, in denen sich Studenten unter einem besonderen Themenschwerpunkt zusammengefunden haben (z.B. Turner, Sänger, Patrioten, etc.). Sie können Studenten eine Art Heimat und sozialen Zusammenhalt bieten. Was infrage kommt, das hängt vom einzelnen und dessen Anschauungen ab. Näheres gibt es unter www.uzh.ch/studies/studentlife/organizations/associations.html.
Diverse Organisationen
Daneben gibt es noch eine Reihe unterschiedlichster Organisationen, die ganz verschiedene Interessen vertreten: www.uzh.ch/studies/studentlife/organizations/various.html. Wenn beispielsweise ein türkischer Student Seinesgleichen sucht, wird er hier fündig.
Vernetzung mit anderen Studierenden ist auf alle Fälle wichtig, welcher Art diese auch sein mag. Wer Kontakte hat, ist auf dem Laufenden, kann sich informieren und fühlt sich im Massenbetrieb einer grossen Universität nicht alleine, was nicht zuletzt auf den Studienerfolg Auswirkungen hat.
Lokalitäten: Wo ist was?
Leider befindet sich die Universität Zürich nicht in einem Komplex. Für die jeweiligen Institute und Standorte muss der Sucher sich daher jeweils einzeln einen Lageplan anschauen. Im Internet sind aber alle Institute gelistet (Suchwort Google: Lageplan Universität Zürich).
Vor allem für Erstsemester gilt daher, sich rechtzeitig die Lokalität herauszusuchen, vielleicht vor Beginn des Studiums alle relevanten Orte ablaufen, Verbindungslinien ausfindig zu machen, etc. Häufig sind diese auf den Lageplänen der Institutsseiten gelistet.
Einen groben Überblick gibt es auch unter www.plaene.uzh.ch/lageplaene/index.html#ankermap.
Forschung: Die Universität als Labor
Die Universität Zürich ist international für ihre Forschungsarbeiten anerkannt. Sogar Nobelpreisträger hatten/haben hier ihr Zuhause. Für Menschen, die sich vor, während oder nach ihrem Studium für Forschung in ihrem Fach interessieren, ist dies ein wichtiger Link mit der Listung von Förderprogrammen, etc.: www.researchers.uzh.ch/index.html. Wichtig ist es, möglichst früh in die Forschung reinzuschnuppern, wenn diesbezüglich Ambitionen bestehen, damit auch die notwendigen Kontakte geknüpft und Kenntnisse erworben werden können. Die Teilnahme an einem Forschungsprogramm kann auch in einer Masterarbeit münden, hier ist es ebenfalls sinnvoll, schon früh einen „Fuss in der Tür“ zu haben.
Im falschen Studium gelandet?
Manchmal kann ein Studienfanfänger auch einen Fehler bei der Wahl der Fächer machen. Vielleicht hat er oder sie sich auch etwas anderes darunter vorgestellt. Die Frage ist nur: Handelt es sich um eine vorübergehende Ermüdungsphase oder ist tatsächlich ein Studienwechsel sinnvoll? Erörtert werden können diese Fragen bei der Studienberatung (Kontaktmöglichkeiten: Tel. +41 (0)44 634 21 44, E-Mail: studienberatung@ad.uzh.ch). Sollte tatsächlich ein Fächerwechsel sinnvoll sein, sollte dieser möglichst schnell angepackt werden. Denn wozu kostbare Zeit verplempern? Häufig können erworbene Creditpoints im neuen Fach angerechnet werden. Es besteht also kein Grund, die Hoffnung aufzugeben, wenn es beim ersten Anlauf nicht geklappt hat.
Das Wichtigste auf einen Blick
Die Website von größter Bedeutung für Studierende ist und bleibt die Website der Universität: www.uzh.ch/index.html. Hier sind alle wichtigen Informationen und Kontaktadressen gelistet.
Organisation und Planung:
Sich von Anfang an kompetent beraten lassen, sich einen Überblick verschaffen und die Leistungen ökonomisch übers Studium verteilen: Dies ist der wichtigste Impuls für ein erfolgreiches Studium.
Soziale Kontakte mit fachlicher Kompetenz:
Auf keinen Fall sollte das Beziehungsnetzwerk, das aus Fachschaften und studentischen Verbindungen bestehen kann, vernachlässigt werden. Es verleiht intellektuelle und soziale Stabilität und Rückhalt.
Bibliotheken:
Mit dem System der Bibliotheken sollte sich jeder Student alsbald vertraut machen, vielleicht schon vor Studienbeginn. Die Organisation der richtigen Fachliteratur macht einen wesentlichen Teil des Studiums aus.
Auslandserfahrungen:
Die Universität Zürich bietet eine Menge Möglichkeiten. Diese sollten auch genutzt werden, um über den eigenen Tellerrand hinausschauen zu können und um bei späteren Arbeitgebern zu punkten.
Sollten seminarbegleitende Angebote wie Tutorien und Übungen angeboten werden, sollten diese Möglichkeiten unbedingt ausgeschöpft werden. Hier können Fragen gestellt werden, die sich im Seminar selbst möglicherweise niemand erlaubt, wissenschaftliches Arbeiten geübt werden und allgemeine Tipps erhalten werden. Denn meist werden die Tutorien von älteren Semestern abgehalten, die sich gut in Studienanfänger hineinversetzen können. Der Teilnehmerkreis ist außerdem häufig klein, was ebenfalls Möglichkeiten birgt. Die Tutorien sind die beste Option, um teilnehmerangepasst Fragen zu erörtern.
Berücksichtigt der Studienanfänger alle Tipps, kann eigentlich nichts mehr schief gehen!
Weitere Tipps:
Zusammen lernen macht mehr Spass und ist effektiv. Manchmal ist eine Treffen jedoch schwierig zu organisieren. Unkomplizierte Telefonkonferenzen können da schnell Abhilfe schaffe. Und wenn es noch realitätsnäher sein soll, dann informieren Sie sich über die vielen Möglichkeiten der Videokonferenz.
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