Universität
Bessere Noten für schüchterne Kinder
![]() |

Zürcher Forscher startet Pilotprojekt
Zürich (pte024/27.09.2011/12:00) - Der Erziehungswissenschafter Georg Stöckli von der Universität Zürich http://www.uzh.ch hat ein Pilotprojekt ins Leben gerufen, das schüchternen Kindern helfen soll, ihre Kontaktängste zu überwinden. "Schüchterne Kinder haben oft Nachteile in der Schule. Sie sind sozial gehemmt und bekommen deshalb oft schlechtere Noten, weil ihre mündliche Beteiligung am Unterricht unterdurchschnittlich ist. Vor allem in den Sprachen macht sich das bemerkbar", sagt Stöckli im Gespräch mit pressetext.
Hilfe durch Übungen
Schüchternheit ist auch bei Kindern weit verbreitet. Normalerweise legen sich anfängliche Hemmungen recht schnell, wenn ein Kind sich an eine neue Situation gewöhnt hat. Bei acht Prozent der Kinder spricht man aber von stabiler Schüchternheit. "Damit sind mehr Kinder von stabiler Schüchternheit als von echter Aggressivität betroffen", so Stöckli. Diese Kinder werden auch in Fächern, in denen mündliche Mitarbeit weniger gefragt ist, oft schlechter benotet. "Aufgrund ihrer geringen sozialen Aktivität werden sie unterbewusst schlechter beurteilt. Von einem Kind wird erwartet, dass es von sich aus Freundschaften und Kontakte knüpft", erklärt der Wissenschaftler.
Das Programm von Stöckli richtet sich an Grundschüler und ist speziell auf die Unterrichtssituation ausgelegt. "Es soll Kindern helfen trotz ihrer Schüchternheit am Unterricht teilzunehmen", so Stöckli. Das Pilotprojekt ist vorerst auf die Stadt Zürich beschränkt. Alle Grundschullehrer können schüchterne Kinder melden, die Kinder können dann zehn Sitzungen zu je 90 Minuten besuchen. "Die Kinder machen in Kleingruppen Übungen wie Rollenspiele. Sie sollen auch lernen Leute auf der Straße anzusprechen. Sie bekommen auch Aufgaben, die sie außerhalb der Gruppen erledigen müssen, zum Beispiel die Kontaktaufnahme mit Mitschülern oder Lehrern", so Stöckli.
Ungewisse Zukunft
Momentan sind nur etwa zwölf Kinder an dem Pilotprojekt beteiligt. "Das kommt, weil die Lehrpersonen, die Kinder melden sollen, noch kein Auge für die Betroffenen haben. Es braucht erst Bewusstseinsbildung, denn schüchterne Kinder sind unauffällig und machen keinen Ärger", sagt Stöckli. Ob das Projekt Schule macht, ist noch offen. "Momentan finanziert ein privater Spender aus Norddeutschland, der selber schüchtern war, das Projekt. Die Finanzierung für eine Implementierung im größeren Rahmen müsste erst geklärt werden", sagt Stöckli. Die Erfolgsrate des Projekts ist laut dem Erziehungsexperten jedenfalls sehr hoch.
- Anmelden oder Registrieren um Kommentare zu schreiben
Erfolgreich studieren an der Universität Neuchâtel: Tipps & Tricks
![]() |

Tipps für ein erfolgreiches Studium an der Universität Neuchâtel
Die Universität Neuchâtel (Université de Neuchâtel, zu Deutsch: Neuenburg) ist mit rund 4'000 Studenten eine kleine, aber sehr feine Universität, die international einen hervorragenden Ruf geniesst. Kameradschaft, Gemeinschaft und Hilfestellung von älteren Studierenden an Jüngere werden hier noch grossgeschrieben. Der fast familiäre Rahmen ermöglicht die Knüpfung von engen sozialen Netzwerken. Darüber hinaus ermöglicht er auch Lernmethoden, die an grossen Universitäten in dieser Form nicht machbar sind: Gruppenarbeiten, Seminare und regelmässige Exkursionen zusammen mit einzigartigen Lehrmethoden machen das Studium hier zu einem Lernerlebnis, denn auch die Lehrenden werden streng nach fachlicher Eignung und pädagogischer Kompetenz selektiert. All dies erlaubt ein hohes wissenschaftliches Niveau, Absolventen der Universität Neuchâtel sind bei potenziellen Arbeitgebern daher gern gesehen. Ein Drittel des Budgets wird jährlich in wissenschaftliche Zwecke investiert. Organisatorisch ist die Universität Neuchâtel in fünf Fakultäten gegliedert: Naturwissenschaften, Rechtswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Geisteswissenschaften und Theologie. 20 Prozent der Studenten stammen aufgrund der guten Reputation der Einrichtung aus dem Ausland. Als Unterrichtssprache ist hauptsächlich das Französische in Gebrauch. Angeboten werden Bachelor- und Masterstudiengänge sowie Doktorate und Weiterbildungskurse gemäß der Bologna-Reform. Die größte Fakultät ist die Faculté des Lettres et Sciences Humaines mit aktuell rund 1'500 Studierenden.
Von: Marijana Babic
Immatrikulation: Daten und Fakten
Unter dem Link http://www2.unine.ch/webdav/site/unine_futuretudiant/shared/documents/DI... ist das Anmeldeformular zu finden sowie alle Angaben, welche Unterlagen zur Immatrikulation noch erforderlich sind. Wichtig dabei ist, dass die Unterlagen komplett eingereicht werden müssen, ansonsten bleiben sie unbearbeitet. Deswegen ist es ratsam, sich frühzeitig um die Beschaffung aller notwendigen Dokumente zu kümmern, damit alles reibungslos klappt. Mit einem Dokumentenmanagementsystem behält man die Übersicht über die notwendigen Formalien. Studienaspiranten mit einer Schweizer Maturität werden grundsätzlich zu allen Fächern zugelassen. Ausländische Bewerber bzw. Bewerber, die keine Maturität nach Schweizer Standard vorweisen können, können Fragen mit der zuständigen Stelle, der Registration and Mobility Services, abklären: Telefon +41 (0)32 718 10 00, E-Mail: bureau.immatriculation@unine.ch. Bei einem günstigen Handy mit Vertrag bleiben auch die Telefonkosten in die Schweiz im Rahmen. Für das Herbst-/Wintersemester müssen sich Studienanfänger spätestens bis zum 30. April eingeschrieben haben, für das Frühlings-/Sommersemester spätestens bis zum 30. November. Für das Fach Medizin gilt die Deadline vom 15. Februar. Studenten, die zur Ergänzung ihrer Hochschulberechtigung das Freiburger Examen ablegen müssen, sind gehalten, ihr Gesuch zur Immatrikulation früher einzureichen. Wertvolle Hinweise für die Immatrikulationsprozedur gibt die Broschüre http://www2.unine.ch/webdav/site/prospectivestudent/shared/documents/pra.... Hier sind viele Details gelistet. Besondere Regelungen gelten für angehenden Studenten aus Übersee, da die Universität Kooperationen zum Beispiel mit Quebec in Kanada, Australien oder mit Universitäten in südamerikanischen Staaten unterhält. Die oben genannte Broschüre gibt auch hier wertvolle Tipps.
Französischkenntnisse
Bis auf wenige Ausnahmen in Masterstudiengängen wird in Neuchâtel in Französisch gelehrt. Neben sonstigen Französischkursen werden daher auch speziell Sprachkurse angeboten, in deren Rahmen der Erwerb eines Bachelors sprachtechnisch ermöglicht werden soll. Speziell für Studienanfänger, deren Muttersprache nicht Französisch ist, bietet die Universität deswegen auch Kurse an, die sich nach ihren Bedürfnissen richten. Informationen hierüber sind unter http://www2.unine.ch/Jahia/site/prospectivestudent/op/edit/lang/en/pid/2... zu finden. Neben der Universität gibt es noch eine Reihe anderer Einrichtungen in Neuchâtel, die Französisch-Programme anbieten. Eine Liste gibt es unter http://www2.unine.ch/prospectivestudent/page22609.html. Aufgrund der universitären Gegebenheiten ist es dringend angeraten, sich alsbald ausreichende Französischkenntnisse anzueignen. Hierfür werden als Vorbereitung auch Sommerkurse angeboten: http://www2.unine.ch/ilcf/page6203_en.html. Insbesondere die Kurse des über 100 Jahre alten Institute of French Language and Culture werden als Grundvoraussetzung für den Bachelor of Arts angesehen. Die Tatsache, dass sich sehr viel Nicht-Frankophone unter der Studentenschaft befinden, darf nicht dazu verleiten, die eigentliche Zielsprache aus dem Blick zu verlieren. Die Studienleistungen von Nicht-Muttersprachlern werden nämlich nach den gleichen Kriterien bewertet wie die von Muttersprachlern. Eine gute Idee ist es allemal, sich mit einem Frankophonen zusammenzutun und sich gegenseitig die Sprachen im Tandem-Verfahren beizubringen. Das zeigt nicht nur häufig guten Lernerfolg, sondern ist auch individuell zugeschnitten und ermöglicht wertvolle Kontakte. Wenn anfangs die Französisch-Kenntnisse noch nicht auf einem hohen Niveau sind, leistet im Notfall auch eine professionelle Übersetzungsagentur Abhilfe.
Sprachen im Allgemeinen: Ein unschätzbares Gut
Französisch ist für das Studium unerlässlich, doch ein verhandlungssicheres Englisch ebenso. Spätestens bei der Wahl des Auslandsaufenthalts stellt sich die Frage, wohin es gehen soll und das Englische beginnt dann eine massgebliche Rolle zu spielen. Nicht vergessen werden darf auch die Tatsache, dass Unmengen an Fachliteratur nur in Englisch zur Verfügung stehen. Die Englischkenntnisse sollten zumindest ein passables Textverständnis ermöglichen. Je besser diese ausgeprägt sind, umso reibungsloser wird das Studium verlaufen. Bei den oben genannten Institutionen gibt es auch Angebote für Englisch. Bei fortgeschrittenem Niveau empfiehlt sich ebenfalls ein Tandem-Partner. Sollte noch Raum sein für eine weitere Fremdsprache sein, dann ist das wunderbar. Zu bedenken ist, dass sich schwerlich noch einmal so ideale Bedingungen für das Lernen bieten wie an einer Universität. Wenn auch die dritte Sprache nicht zur Vollendung gebracht werden kann, so sollten doch ein ausreichender passiver Wortschatz und Grundzüge des Sprachverständnisses vorhanden sein. In einer globalisierten Welt sind Sprachkenntnisse ein wahrer Schatz, der auch von künftigen Arbeitgebern entsprechend gewürdigt wird.
Wo finde ich was?
Die Universität Neuchâtel hat übersichtliche Orientierungspläne ins Netz gestellt: http://www2.unine.ch/localisation/page14221.html. Diese sollten ein guter Wegweiser sein, um sich zurechtzufinden. Da Neuchâtel nur knapp 33'000 Einwohner zählt, dürften sich hier keine weiteren Schwierigkeiten ergeben. Doch auch hier gilt wie woanders: Am besten einmal alle relevanten Orte ablaufen, um sich ein Bild der Gegebenheiten und sich vertraut zu machen.
Studienberatung: Hilfe zur Organisation
Abgesehen von den Anlaufstellen der einzelnen Fakultäten (Sekretariate), gibt es für die fünf grossen Zweige der Universität jeweils spezielle Studienberater. In der englischsprachigen Broschüre unter http://www2.unine.ch/webdav/site/prospectivestudent/shared/documents/pra... sind sowohl die Sekretariate der Fakultäten gelistet als auch die Studienberater als direkte Ansprechpartner (mit Telefonnummern). Die Broschüre ist auch gespickt mit anderen hilfreichen Adressen. An der Universität Neuchâtel wird die Hilfestellung für Studierende direkt an die Fakultäten delegiert, aber diese können fachspezifisch auch gezielter weiterhelfen als allgemeine Studienberatungen. Mit diesen sollten angehende Studenten daher noch vor Studienbeginn einen Beratungstermin vereinbaren und ausführlich Themen wie Studienplanung, fachspezifische Fragen und Grundsätzliches erörtern. Belange von (angehenden) Studenten werden an der Universität Neuchâtel grundsätzlich sehr ernst genommen - sicher auch aus dem Grund, weil die Einrichtung ihre gute Reputation behalten will. Angesichts des übersichtlichen Rahmens mit 4'000 Studierenden dürfte die Orientierung auch recht leicht fallen. Hilfreich dürfte es auch sein, sich mit der allgemeinen Studierendenvertretung in Verbindung zu setzen (Kürzel: FEN). Diese bietet als Service unter anderem an, Studenten, die in irgendeiner Form Schwierigkeiten haben, zu helfen. Das Webportal findet sich unter www.unine.ch/fen. Kontaktadresse: Avenue de Clos-Brochet 10, Telefon +41 (0)32 727 68 30, E-Mail: association.fen@unine.ch. FEN vermittelt auch Kontakte zu den Fachschaften und zu anderen Studentenorganisationen. Sich mit anderen Studierenden verbinden, das ist für ein erfolgreiches Studium enorm wichtig. Es gilt daher, die übersichtlichen Rahmenbedingungen in Neuenburg zu nutzen – zumal die Universität für die dort herrschende Hilfsbereitschaft bekannt ist. Zur allgemeinen Planung der Belegung von Kursen und Seminare gibt es eine Suchmaschine auf der Websites der Universität, wo alle Veranstaltungen nach Fakultäten und Fächern gelistet sind: http://vm-delta-13.unine.ch/pidhoweb/. Prüfungen (abgesehen von Referaten und Hausarbeiten) finden an der Universität zu bestimmten Terminen statt: Eine nach Fakultäten geordnete Liste für das Jahr 2011 gibt es unter http://www2.unine.ch/webdav/site/unine_futuretudiant/shared/documents/Da....
Wie finde ich mich in den Bibliotheken zurecht?
Die Bibliothek der Universität ist in 19 Teilbibliotheken gegliedert, die eng an die jeweiligen Fächer angegliedert sind. Ausserdem ist Neuchâtel an den Bibliothekenverbund RERO angegliedert, der Austausch mit anderen Bibliotheken (zum Beispiel Fernleihe) ermöglicht. Mit der Immatrikulation ist jeder Student automatisch für die Bibliotheken nutzungsberechtigt. Nach Medien kann einfach online gesucht werden unter http://opac.rero.ch/gateway?skin=rbnj. Grundsätzlich ist es auch möglich, nach Fächern zu recherchieren. Unter dem Plan http://www2.unine.ch/webdav/site/bibliotheque/shared/images/plan_biblio.jpg finden sich alle Teilbibliotheken. Alle Öffnungszeiten mit Kontaktpersonen und Telefonnummern sind unter http://www2.unine.ch/bibliotheque/page22088.html gelistet. Sicher wäre es sinnvoll, sich dabei nach Führungen zu erkundigen, um die Bibliotheken kennenzulernen. Da ohne Fachliteratur kein Studium denkbar ist, sollten Aspiranten möglicherweise schon im Vorfeld eine solche Einführung abklären und sich beizeiten intensiv mit Literaturbeschaffung und allen damit zusammenhängenden Prozeduren auseinandersetzen. Insbesondere dann, wenn eine Immatrikulation an der geisteswissenschaftlichen Fakultät geplant ist. Da die Universität grossen Wert auf ein studentenfreundliches Umfeld legt, dürften die Kontaktpersonen gerne Auskünfte geben.
Auslandsaufenthalte: Der Blick über den Tellerrand
Die Universität Neuenburg unterhält verschiedene Kooperation mit anderen Universitäten in der Schweiz selbst, in Europa (ERASMUS) und in Übersee. Da die Website der Universität nur wenig darüber verrät, dürfte es hilfreich sein, sich mit folgenden Kontaktstellen in Verbindung zu setzen und sich zu informieren: Service immatriculation et mobilité (SIM), Bureau de la mobilité (face au bureau B 37), Avenue du 1er-Mars 26, Telefon +41 (0)32 718 10 12, E-Mail: bureau.mobilite@unine.ch. Direkt zuständig ist Michele Maurer, die für die diesbezügliche Studentenberatung verantwortlich ist. Ob nun Übersee oder ein Aufenthalt an einer anderen Schweizer Universität, ein bis zwei Semester ausserhalb des gewohnten Umfelds können neue Einblicke gewähren, Kontaktmöglichkeiten eröffnen oder der Sprachverbesserung dienen. Oft ist ein Auslandsaufenthalt eine bleibende Erfahrung, an die sich Austauschstudenten gerne erinnern.
Schwerpunkt Forschung: Sich rechtzeitig verbinden
Forschung wird an der Universität Neuchâtel grossgeschrieben und in Forschungsprojekte wird viel Geld investiert. Als Student gilt es daher, sich beizeiten in interessante Projekte einzuklinken. Dies bietet zum einen Verdienstmöglichkeiten, außerdem wird der wissenschaftliche Horizont erweitert und fundiert. Ferner sind solche Projekte ein guter Grundstein für eventuelle Weiterbildungen (wie etwa ein Masterstudium). Solche Referenzen sind für spätere Arbeitsstellen ebenso keinesfalls zu unterschätzen. Ansprechpartner sind zum einen die Berater an den Fakultäten (siehe oben), die sicher eine Menge Hinweise geben können. Der kleine Rahmen ermöglicht dabei eine enge Zusammenarbeit mit anderen Forschern, die deswegen sehr fruchtbar sein kann. Wertvolle Details gibt es auf der Forschungsseite http://www2.unine.ch/recherche. In der Linkleiste sind sowohl Ansprechpartner, Organisation von Forschungsprojekten und Forschungsfelder nach Fakultäten gelistet. Für Jungforscher gibt es intensive Förderung. Sicher lohnt sich daher ein regelmäßiger Blick in die „uninews“, ein Magazin, das in bestimmten Abständen über Forschungstätigkeiten in Neuchâtel berichtet und unter http://www2.unine.ch/recherche/page28378.html zu finden ist. Dies ist eine gute Gelegenheit, um auf dem Laufenden zu bleiben. Die Universität pflegt vor allem auch Forschungskooperationen an der Elfenbeinküste. Die Forschungsseite gibt darüber Auskünfte. Vieles dürfte sich auch im Verlaufe des Studiums ergeben, Informationen können in den Veranstaltungen, am jeweiligen schwarzen Brett oder durch Mund-zu-Mund-Propaganda auftauchen. Auf jeden Fall gilt es, Ohren und Augen offenzuhalten und rechtzeitig zuzugreifen, wenn sich eine attraktive Chance bietet.
Wissenschaftliches Niveau und Anforderungen
Die Universität Neuchâtel geniesst international einen hervorragenden Ruf, insbesondere in den Bereichen Ethnologie, Biologie, Mikrotechnik, Gesundheitsrecht und Wirtschaftswissenschaften. Bei allen Vorzügen sollten sich Studienanfänger dessen bewusst sein, dass auch ein gewisser Standard von den Studenten verlangt wird. Schon früh am Ball bleiben, sich fristgerecht für Prüfungen anmelden und frühzeitig mit den Vorbereitungen beginnen: Das sind wesentliche Faktoren. Voraussetzung sind die Fähigkeiten, sich organisieren zu können, über Selbstdisziplin zu verfügen und sich Perspektiven in verschiedenen Bereichen gleichzeitig aufbauen zu können. Das selbstgestaltete Arbeitspensum sollte daher genauso wenig unterschätzt werden wie die von aussen gestellten Anforderungen.
Die wichtigsten Aspekte eines Studiums kurz und knapp: Link zu anderen Stories |
- Anmelden oder Registrieren um Kommentare zu schreiben
Studieren in Südafrika
![]() |

Afrikanische und westliche Kultur, Schwarze und Weiße: Das akademische Angebot in Südafrika ist ebenso bunt wie das Land selbst. Die Universitäten im Kap-Staat bieten ein komplettes Fächerspektrum von Design über Geisteswissenschaften bis Naturwissenschaften. Wer an der Universität von Kapstadt studieren kann, ist privilegiert.
Von: Hanni Heinrich
Der junge schwarze Mann schiebt seine etwas zu groß geratene Brille mit dem Zeigefinger die Nase hoch und drückt sie fest ins Gesicht. Er sitzt in der Kapstädter Universitätsbibliothek über einem Buch, das er für sein Studium lesen muss: Afrikanische Literatur. Mxolisi Malimela ist 26 Jahre alt, studiert an der University of Cape Town (UCT) und ist stolz darauf: Akademisch gehört die UCT zur ersten Garde und ist in den meisten Fächern zusammen mit der Universität Stellenbosch führend – beides sind nach wie vor die Kaderschmieden, wie man sie aus Apartheidszeiten kannte. „Diese Zeiten sind Gott sei Dank vorbei“, sagt Mxsolisi, denn sonst dürfte er gar nicht an der UCT studieren. Die UCT gilt immer noch als Eliteuniversität, bis 1994 war sie nur für Weiße bestimmt. Heute lernen dort Studenten aus ganz Afrika. Dabei studieren hier nicht nur junge Erwachsene aus reichen Elternhäusern: Irgendwie bringen afrikanische Familien immer Mittel auf, um talentierte Jugendliche zur Uni zu schicken. So ist es auch bei Mxolisi Malimela: Er bekam wegen seiner guten Schulnoten ein Stipendium von einer privaten Organisation. Ursprünglich stammt Mxolisi aus einem Dorf bei Johannesburg. Er wuchs dort in bescheidenen Verhältnissen auf und besuchte die Dorfschule. Seine Eltern sind Arbeiter in einem Supermarkt und durften nie studieren. Sie sind stolz auf ihren Sohn. Mxolisis Muttersprache ist Xhosa– aus seinem traditionellem Stamm, erst in der Schule lernte er Englisch.
Kapstadts Uni bietet Lifestyle und Renommee
Der motivierte Schüler absolvierte bereits Kulturwissenschaften mit einem Bachelorabschluss an der UCT, doch das reichte ihm nicht. „Ich wollte mich auf ein Masterstudium in Afrikawissenschaften konzentrieren, und weil die UCT einen sehr guten Ruf auf dem gesamten afrikanischen Kontinent hat, blieb ich in Kapstadt.“ Er kannte die Stadt durch sein Erststudium und die Chance, an dieser renommierten Universität einen Master zu absolvieren, wollte er sich nicht entgehen lassen. „Kapstadt passt zu meinem Lifestyle“, sagt Mxolisis. Kulturell bietet Kapstadt alles, was eine internationale Metropole bieten kann: „Theater, Kino und viel Jazz finde ich so gut wie jeden Tag hier, da muss ich mich manchmal zusammenreißen, sonst würde ich fast täglich ausgehen“, erzählt Mxolisi und grinst dabei. „Die UCT hat darüber hinaus ein Center für Afrikastudien (CAS) und eine sehr gut sortierte Bibliothek. Ich finde hier fast alles zu afrikanischer Literatur und Kultur.“ Weil die UCT Austauschprogramme mit Harvard und anderen renommierten Universitäten der USA und Europas unterhält, können die Studenten interessante Kontakte knüpfen. Mxolisi Malimela nutzte diesen Vorteil: „Für mich war es wichtig, auch mal von außen den afrikanischen Kontinent zu betrachten. Also von einem anderen Kontinent aus.“ Als er erfuhr, dass die Universität Basel auch ein Afrika-Zentrum hat, ergriff er sofort die Gelegenheit und nahm am Studentenaustausch zwischen der Uni Kapstadt und der Uni Basel teil. Das Büro für den internationalen akademischen Studentenaustausch fördert motivierte Studenten, und so schickte die Universität Kapstadt Mxolisi nach Basel. Voraussetzung ist neben guten Noten, dass die Studenten anschließend zurück nach Südafrika gehen und den Nachwuchsakademikern Mut machen.
Ein Xhosa in Basel
Der Xhosa aus einem kleinen Dorf bei Johannesburg bekam also das Stipendium und flog in die Schweiz nach Basel. Diese Chance ist etwas Besonderes unter seinen Kommilitonen in Kapstadt. „Es wäre noch praktischer für mich gewesen, wenn ich in einem englischsprachigen europäischen Land gewesen wäre, aber die Kurse und Seminare für Afrikawissenschaften sind in Basel auch auf Englisch. Ich wollte einfach die Chance nutzen, nach Europa zu kommen, egal wohin“, so Mxolisi , der ein Semester an der Universität in Basel verbrachte. Schnell freundete er sich mit dem kulturellen Angebot der Stadt an: „Ich mag das Theater und die Konzerte“, erzählt er, während er sich an seinen Auslandsaufenthalt erinnert. „Die Menschen habe ich als sehr zurückhaltend wahrgenommen, ruhiger als die Kapstädter; mit einigen Schweizern bin ich jetzt befreundet, obwohl ich zuerst dachte, sie seien so zurückhaltend, weil ich schwarz bin.“ Was ihn am meisten an der Schweizer Uni beeindruckt ist, dass sich Studenten aus dem Grundstudium auch für Kurse im Hauptstudium anmelden und hinein schnuppern dürfen. Noch heute gehört Südafrika weltweit zu den Ländern mit den größten Unterschieden zwischen arm (in der Regel schwarz) und reich (in der Regel weiß). Wer an der UCT offen ist und vielleicht mal mit etwas Kleingeld für Fotokopien oder ein Mittagessen aushilft, macht sich schnell Freunde. „Es tun sich Welten auf, wenn man das Leben der Schweizer Studenten und das der schwarzen Studenten in Kapstadt vergleicht“, sagt Mxolisi. Die Unterschiede zwischen schwarz und weiß sind in Südafrika noch zu spüren – auch an der renommierten Uni in Kapstadt, wo noch heute nicht selten „schwarze“ und „weiße“ Tische in der Mensa zu sehen sind.
Bunt gemischt
An der University of Western Cape (UWC) in Bellville, etwa 30 Kilometer östlich von Kapstadt, studiert Mxolisi Malimelas Freund Pshasha Seakamela. Der 30-Jährige absolviert ebenfalls einen Master, allerdings in Medienwissenschaften. Diese Universität zählt nicht zur Elite. Dennoch ist sie gut besucht und bei Südafrikanern beliebt: bei den Farbigen – also den Mischlingen – ebenso wie bei den Schwarzen. Die UWC engagierte sich als eine der wenigen Unis, ein demokratisches Südafrika aufzubauen. Während der Apartheid wurde die Universität des Westkaps 1959 für die Ausbildung von Schwarzafrikanern gegründet. Heute hat sie eine sprachlich und ethnisch gemischte Studentenschaft. „Hier sind die Tische bunt“, sagt Pshasha und schmunzelt. „Das ist anders als an der Universität in Kapstadt“. An der UWC entwickelten sich Anti-Apartheitsgruppen, Farbige und Schwarze kämpften gemeinsam gegen die Regierung. Heute gilt die Universität des Westkaps als modern und für die Regenbogennation vorbildlich und aufstrebend.
Gute Dozenten, schlechte Ausstattung
Pshasha kann leider keinen Auslandsaufenthalt wahrnehmen: „Ich arbeite nebenbei, um mir mein Studium zu finanzieren. Die UWC hat auch viele Kontakte zu anderen Unis, aber nur wenige Plätze in Europa.“ Früher bot die UWC nur wenige Studiengänge für mittlere Positionen im öffentlichen Dienst und an Schulen an. Doch in den letzten zehn Jahren entwickelte sie sich zu einer internationalen Bildungsanstalt mit spezialisierten Studiengängen in Recherche, Bildung und Software Solutions. Die UWC hat gute Dozenten, aber in der Ausstattung ist sie weniger gut bestückt als die Uni in Kapstadt. „Wie sollen die Leute Biologie ohne Mikroskope und Geografie ohne Karten und Atlanten lernen?“, fragt Pshasha Seakamela. „Das sind die kleinen Unterschiede zwischen den Universitäten am Kap.“
Link zu anderen Stories |
- Anmelden oder Registrieren um Kommentare zu schreiben
Wo steht deine Uni im Uni-Ranking?

Im Kampf um die besten Jobs kommt es neben persönlichen Qualitäten vor allem darauf an, eine solide fachliche Ausbildung vorzuweisen. Woher aber wissen Personalchefs, wo die Top-Mitarbeiter von morgen ausgebildet werden? Auch angehende Studenten stellen sich diese Frage immer häufiger. Uni-Rankings sollen genau das beantworten. Im englischsprachigen Raum gibt es sie schon lange und seit einigen Jahren werden sie auch in Deutschland von diversen Organisationen durchgeführt. Wir stellen die wichtigsten Rankings vor:
Von: S4S-Team
Nationale Rankings:
- Im grossen Hochschulvergleich von Karriere waren besonders praxisnahe Universitäten und Hochschulen ganz oben. Welche Hochschulen das sind, kannst du im Artikel sehen.
- Eines der wichtigsten und umfassendsten Studien zu der Qualität von einzelnen Studiengängen in Deutschland wird jedes Jahr vom Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) durchgeführt. Jedoch legt es keine Ranglisten vor, sondern teilt die Studiengänge nur in Spitzen-, Mittel- und Schlussgruppe ein. Die Ergebnisse siehst du hier.
- Das Humboldt-Ranking gibt Auskunft, welche Hochschulen bei ausländischen Spitzenwissenschaftlern ausgesprochen beliebt sind, indem es die Forschungsaufenthalte der von der Alexander-von-Humboldt Stiftung geförderten Stipendiaten und Preisträger an deutschen Forschungseinrichtungen zählt. Das Ranking, aufgeteilt nach Fachrichtung, findest du hier.
- Das für BWL-er wohl ausführlichste Ranking wird vom Handelsblatt erstellt. Es bewertet neben deutschen auch Schweizer und österreichische Hochschulen und Business Schools, wobei die Schweizer wie erwartet äusserst gut abschneiden, wie du hier siehst.
- Das DFG-Förder-Ranking zeigt, welche Hochschulen die meisten Forschungsgelder von der Deutschen Forschungs-Gemeinschaft (DFG) für sich gewinnen konnten. Es gilt als Indikator dafür, wie viel relevante Forschung an einer Hochschule betrieben wird, was sich allerdings stark auf die Reputation der jeweiligen Hochschule auswirkt. Hier die Ergebnisse.
Internationale Rankings:
- Die britische Zeitschrift "Times Higher Education" veröffentlicht jährlich ein Ranking der weltweit 500 besten Hochschulen. Die bestplatzierten deutschen Unis 2009 waren die TU München (Platz 55), Heidelberg (57), FU Berlin (94) und die LMU München (98). Wer zur absoluten Weltspitze gehört, siehst du hier.
- Das Webometrics Ranking of World Universities erstellt jährlich ein Ranking von 17.000 Universitäten anhand der vorhandenen Menge an Informationen, die von den Universitäten selbst oder über sie im Internet kursieren. Wie du hier siehst, schneiden in diesem Ranking von den deutschen Universitäten die FU Berlin (84) und die Uni Hamburg (99) am besten ab.
- Das Academic Ranking of World Universities (ARWU) wurde erstmals im Juni 2003 vom Center for World-Class Universities und dem Institute of Higher Education der Shanghai Jiao Tong Universität, China, veröffentlicht. Seitdem erscheint jedes Jahr ihr vielbeachtetes Ranking der weltbesten Universitäten. In diesem Ranking schneiden von den deutschen Unis die LMU München (55), die TU München (57) und die Uni Heidelberg (63) am besten ab.
All diese Rankings bieten eine gute Orientierung, ihnen sollte aber nicht allzu viel Bedeutung beigemessen werden. Es stimmt, dass die Reputation von Universitäten sich besonders aus solchen Rankings ergibt. Für die Jobsuche könnte der Besuch eines der Top-Unis in der Tat sehr vorteilhaft sein. Viel wichtiger ist es aber, fachlich erstklassig ausgebildet zu sein und in vielen spezialisierten Feldern können das kleinere, unbekanntere Hochschulen genauso gut oder besser leisten als die grossen Namen. Erst recht wer eine akademische Karriere plant, sollte sich vorher genau informieren, welche Universitäten in dem angestrebten Forschungsbereich top sind, und seine Hochschulwahl danach richten.
Link zu anderen Stories |
- Anmelden oder Registrieren um Kommentare zu schreiben
Welcher Master ist der richtige? - Kriterien & Masterstudiengänge an der Uni Luzern
![]() |

Kriterien und Masterstudiengänge an der Uni Luzern
Von: Judith Lauber
Kriterien können sein:
- Konkrete Inhalte des Studienganges (Curriculum)
- Ort (Inland, Ausland, Sprache, Entfernung von zu Hause)
- Betreuungsverhältnis
- Wohnen
- Arbeitsmöglichkeit neben dem Studium
- Dauer des Masterstudiums
- Praxisorientiertes Studium
- Wissenschaftsorientiertes Studium (für Wissenschaftslaufbahn)
- Ruf der Uni (eventuell wichtig für Arbeitgeber)
- Ranking
- Infrastruktur
Masterstudiengänge an der Universität Luzern
- Geschichte
- Judaistik
- Kirchenmusik
- Kultur- und Sozialanthropologie / Ethnologie
- Kulturwissenschaften
Link zu anderen Stories |
- Anmelden oder Registrieren um Kommentare zu schreiben
Bachelors Welcome!
![]() |

Im Jahre 2001 führte die Universität St. Gallen unter Leitung des damaligen Rektors Peter Gomez als erste Universität der Schweiz das neue Bachelor- und Master-System ein. Drei Jahre später schloss ein erster Jahrgang Bachelor-Absolventen ab. Für Absolventen und rekrutierende Unternehmen eine neue Situation. Jetzt im Jahre 2007 wird bereits die dritte Generation Bachelor-Absolventen ihr Studium beenden. Anlass genug, in einem Podiumsgespräch Vertreter der Unternehmen zu Wort kommen zu lassen.
Die Podiumsrunde leitete Prof. Dr. Thomas Dyllick, Prorektor der Universität St. Gallen, anlässlich einer öffentlichen Veranstaltung des Career Service Center am 17. April 2007.
Thomas Dyllick, HSG: Ich möchte mit drei Einstiegsfragen beginnen. Zunächst würde ich jeden der Reihe nach bitten, diese Fragen zu beantworten, damit wir vergleichen können wie die unterschiedlichen Firmen mit dem Bachelor umgehen. Ich beginne mit meiner ersten Frage: Für welche Funktionen, für welche Tätigkeiten stellen Sie Bachelor-Absolventen ein?
Constantin Loebus, Procter & Gamble (P&G): Wir stellen Bachelors für alle Einstiegs-Managerjobs an allen Standorten für alle Bereiche bei P&G ein. In Europa, wo das Bachelor-Master-System noch relativ jung ist im Vergleich zu den angelsächsischen Ländern, sind bereits 50% der eingestellten Personen Bachelors.
Wanda Eriksen, Pricewaterhouse-Coopers (PwC): Bei PwC suchen wir für die Schweiz jedes Jahr rund 300 Hochschulabsolventen, die Wirtschaft oder Jus studiert haben. Diese werden für unsere drei Geschäftsbereiche Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Rechtsberatung und für die Wirtschaftsberatung gesucht. Die Möglichkeiten, bei PwC als Bachelor einzusteigen, unterscheiden sich innerhalb der drei Geschäftsbereiche: In der Wirtschaftsprüfung, wo die Praxis relevant ist und die Ausbildung grösstenteils on-the-job erfolgt, werden die meisten Bachelors eingestellt. Momentan haben wir allerdings noch nicht so viele Bachelors in diesem Bereich, wie wir gerne hätten. In den Bereichen Steuer- und Rechtsberatung und Wirtschaftsberatung ist unsere Rrfahrung, dass wir derzeit noch mehr Master-Absolventen einstellen, weil diese Geschäftsbereiche breitere Kenntnisse beispielsweise aus dem Managementbereich voraussetzen. Aber auch dort schauen wir nach Möglichkeiten, vermehrt Bachelors einstellen zu können.
Martin Huser, Helvetia: Wir haben natürlich nicht diese Grössenordnung. Wir beschäftigen insgesamt rund 200 Hochschul-Absolventen in der Schweiz. Wir haben daher jedes Jahr einen Bedarf von fünf bis sieben Bachelor-Absolventen und bieten diesen verschiedene Einstiegsmöglichkeiten wie beispielsweise in das Produktmanagement oder als Junior-Berater an. Es bestehen auch Möglichkeiten, im Sinne einer Assistenz Einblicke in das Unternehmen bei den rechten Fachpersonen zu erhalten. Wir wollen Bachelors in der Regel entweder über das eigene Traineeship aufbauen, oder die Absolventen haben durch Tätigkeiten vor oder während dem Studium bereits etwas Praxiserfahrung gemacht. Für Bachelor-Absolventinnen und -Absolventen bieten wir ein ganzjähriges “Insurance Traineeship”, welches drei Tätigkeitsmodule umfasst: Versicherungsgeschäft, Supportfunktionen (z.B. Marketing, IT, Finanzen, HR) und Vertrieb – Beginn ist jeweils im September.
Lukas Vonesch, Credit Suisse (CS): Bachelor Welcome! Die Credit Suisse rekrutiert intensiv und ist an Bachelors sehr interessiert. Wir bieten Ihnen in allen Bereichen – mit einigen Ausnahmen – interessante Möglichkeiten an. Das reicht vom Investment Banking, das von der angelsächsischen Kultur her stark auf Bachelor ausgerichtet ist und wo wir sehr gute Erfahrungen gemacht haben, bis hin zu stärker kundenorientierten Möglichkeiten im Private Banking. Insgesamt gibt es 25 Einstiegsbereiche bei der Credit Suisse. Als Einstiegsmöglichkeiten bieten wir ein Praktikum oder das Career Start Programm.
André Helfenstein, The Boston Consulting Group (BCG): Wir machen grundsätzlich kein Unterschiede zwischen Bachelor- und Master-Absolventen, d.h. die Karriere bei BCG kann auf verschiedenen Stufen beginnen. Bachelors steigen entweder mit einem dreimonatigen ‘Visiting Associate’ Praktikum oder mit einem festen 24-Monate ‘Bachelor Associate’ Programm ein um dann den Master zu machen. Wir sind derzeit rund 100 Consultants, wir suchen im Jahr rund 35 neue Berater und 10 bis 15 Praktikanten. Davon sind rund 10 bis 15 Bachelors.
Thomas Dyllick, HSG: Welches sind die Unterschiede zwischen Bachelor und Master und was sind die Unterschiede zwischen Uni-Absolventen und Fachhochschul- Absolventen?
Constantin Loebus, P&G: Bachelors und Masters haben die gleichen Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten bei P&G. Alle neuen Mitarbeiter starten als Einstiegsmanager und machen zu Beginn gleichwertige Jobs. Sie erhalten dieselben Möglichkeiten und profitieren von einem intensiven Weiterbildungsprogramm und Coaching. Natürlich haben wir die Erfahrung gemacht, dass einzelne Mitarbeiter gewisse Stufen schneller durchlaufen als andere, weil sie schon mehr die Persönlichkeit eine wichtigere Rolle spielt als der akademische Abschluss. Ob sie also einen Bachelor oder Master gemacht haben, ist am Beginn ihrer Karriere unserer Meinung nach nicht ausschlaggebend.
Wanda Eriksen, PwC: Die Arbeit in der Wirtschaftsprüfung bei PwC ist die gleiche, ob man als Bachelor oder als Master abgeschlossen hat. Der einzige Unterschied besteht im Salär mit einem Unterschied von CHF 400.- im Monat, und dieser Unterschied besteht auch nur im ersten Jahr.
Martin Huser, Helvetia: Für gewisse Berufe bei der Helvetia wie zum Beispiel Rechtsanwälte, Mathematiker und Riskmanager benötigt man zwingend einen Master. Ansonsten gibt es bei uns zunächst keine Unterschiede.
Lukas Vonesch, CS: Wir bieten das Career- Start-Programm an. Je nach Zielfunktion wird entweder ein Bachelor oder ein Master-Diplom empfohlen. Der Abschluss ist jedoch nur eines von mehreren Kriterien. André Helfenstein, BCG: Wir stellen ausschliesslich Uni-Absolventen an. Bei diesen machen wir jedoch keine Unterschiede. Als Doktorand kann man bei BCG als Associate oder als Consultant einsteigen, je nach Berufserfahrung.
Thomas Dyllick, HSG: Welche Erfahrungen wurden mit Bachelors gemacht?
Constantin Loebus, P&G: Wir haben gute Erfahrungen gemacht.
Wanda Eriksen, PwC: Wir haben ebenfalls gute Erfahrungen gemacht.
Martin Huser, Helvetia: Ich schliesse mich den Vorrednern an: Gute Erfahrungen.
Lukas Vonesch, CS: Wir haben sehr gute Erfahrung gemacht. Das Wichtigste ist zu wissen, was man will und die persönliche Entwicklung in der Praxis zu suchen.
André Helfenstein, BCG: Sowohl aus der Sicht der Unternehmung wie auch aus der Sicht unserer Kunden haben wir sehr gute Erfahrungen mit Bachelors gemacht. Wir sind heute in der Lage, der grossen Mehrheit unserer Bachelors eine Offerte auf die Rückkehr zu BCG zu unterbreiten, und davon wiederum nehmen fast alle dieses Angebot in ihrer späteren Laufbahn auch wirklich wahr.
Thomas Dyllick, HSG: Bei all diesen guten Erfahrungen stellt sich die Frage, ob es sich noch lohnt, ein Master-Studium zu absolvieren?
Frau Eriksen, PwC: Es hängt meiner Meinung nach von der Person und von deren Fähigkeiten ab. Wer die Praxis sucht, für den steht der Karriere mit einem Bachelor nichts im Wege. Das Master-Studium orientiert sich eher an der Theorie.
Lukas Vonesch, CS: Mit einem Master-Abschluss hat man später sicherlich mehr Vorteile. Aber wie Frau Eriksen bereits gesagt hat, hängt es von der Person ab, welches Studium für einen selbst besser ist.
Martin Huser, Helvetia: Ein späteres Master-Studium bietet eine zusätzliche Möglichkeit eines Breaks, dient zur Vertiefung eines Themas und bietet zusätzlichen Input.
André Helfenstein, BCG: Wie bereits erwähnt, verlangen wir von Bachelors nach dem dreimonatigen Praktikum oder dem 24-Monate dauerndem Programm, einen Master zu absolvieren. Daher stellt sich nur die Frage, ob der Master im Anschluss an den Bachelor oder nach einer ersten Zeit der Berufserfahrung absolviert wird.
Constantin Loebus, P&G: Ich denke auch, dass es von der Person abhängig ist. Die Entscheidung sollte man selber treffen.
Martin Huser, Helvetia: Eine interessante Möglichkeit ist es, den Master einige Jahre nach dem Bachelor-Abschluss berufsbegleitend zu Berwerben. So hat man zunächst eine gewisse Berufserfahrung und kann dann die Fortsetzung des Studiums bei reduziertem Arbeitspensum, aber mit allen Vorteilen einer festen Arbeitsstelle, absolvieren.
Thomas Dyllick, HSG: Wie sieht es mit einem Einstieg in Ihrem Unternehmen mit einem Bachelor anderer Studienrichtungen aus?
André Helfenstein, BCG: Im Moment überwiegt das Wirtschaftsstudium. Bei den Naturwissenschaften gibt es nun zwar auch immer mehr Absolventen mit einem Bacherlor-Abschluss, doch ist der Anteil der Absolventen, die dann ihre erste Stelle suchen, noch geringer als bei den Wirtschaftswissenschaften. Der Einstieg bei BCG mit einem Wirtschaftsstudium ist anfänglich etwas ein facher, weil man das entsprechende Basiswissen für die Beratung mitbringt. Allerdings ist die Studienrichtung im weiteren Verlauf der Karriere nicht ent scheidend, und so haben wir viele Natur wissenschaftler, die bei uns sehr erfolgreich sind.
Constantin Loebus, P&G: Bei P&G ist die Studienrichtung nicht entscheidend. Ein wirtschaftliches Studium hilft sicherlich. Viel wichtiger allerdings ist die Fähigkeit, Neues zu lernen und umzusetzen.
Wanda Eriksen, PwC: Beinahe alle Absolventen bei PwC sind Abgänger der Studienrichtungen Wirtschaft und Jura. Diese Grundkenntnisse sind bei uns nötig. Im Verlauf der weiteren Karriere sind Weiterbildungen vorgesehen, für die Wirtschaft und Jus Voraussetzungen sind.
Lukas Vonesch, CS: Wir sind als Credit Suisse für alle Absolventen aller Studienrichtungen offen. Es besteht ein Schwerpunkt beim Wirtschaftsstudium. Allerdings bieten wir unterschiedliche Einstiegsstellen mit verschiedenen Interessen an, da ist eine Differenzierung nötig.
Thomas Dyllick, HSG: Wie stehen als Bachelor-Absolvent die Chancen für einen Direkteinstieg im Ausland?
Lukas Vonesch, CS: Da die HSG eine internationale Universität ist, bestehen gute Möglichkeiten auf einen Direkteinstieg im Ausland. Konkret muss man auf den jeweiligen lokalen Arbeitsmarkt und auf die nötigen Sprachkenntnisse achten.
Wanda Eriksen, PwC: Bei PwC ist auch ein Einstieg im Ausland möglich. Die Bewerbung muss dann direkt im jeweiligen Land erfolgen. Lokale Kenntnisse sind in unserem Beruf notwendig.
Constantin Loebus, P&G: Den besten Einstieg bietet P&G in Europa derzeit am europäischen Hauptsitz von P&G in Genf an mit aktuell 2500 Positionen. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, sich direkt bei unseren Niederlassungen im Ausland zu bewerben.
Martin Huser, Helvetia: Wir machen die Erfahrung, dass sich vermehrt auch ausländische Bachelors bei uns für eine Position in der Schweiz bewerben.
André Helfenstein, BCG: Falls sich jemand für eine Stelle im Ausland bei BCG interessiert, empfehle ich ihm, sich dennoch bei unserem Offi ce in Zürich zu melden. Gerne leiten wir die Bewerbung an die entsprechenden Kollegen weiter und unterstützen ihn dann von unserer Seite her.
Der Artikel erschien im 'SCROGGIN-career' Ausgabe Nummer 1 - 2007. Link zu anderen Stories |
- Anmelden oder Registrieren um Kommentare zu schreiben