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Fachmessen: Der Turbo für die Job-Suche
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Deutschland ist der international führende Standort für Messen und Ausstellungen. Fünf der zehn größten Messegesellschaften der Welt sind hier angesiedelt. Von den global führenden Messen der einzelnen Branchen finden etwa zwei Drittel in Deutschland statt. Wichtigster Pluspunkt der deutschen Messen ist ihre Internationalität: Über die Hälfte der Aussteller kommen aus dem Ausland, davon ein Drittel aus Ländern außerhalb Europas. Eine optimale Gelegenheit für Messebesucher, mit den Firmenvertretern nicht nur über aktuelle Branchen-Entwicklungen und Innovationen zu fachsimpeln, sondern auch die Fühler auszustrecken nach potentiellen neuen beruflichen Herausforderungen.
Job-Suche kompakt
Für Unternehmen sind Messen eines der wichtigsten Instrumente im Marketing-Mix überhaupt. Doch auch für Bewerber, Jobsuchende und Interessierte bieten Fachmessen eine exzellente Möglichkeit, an den Messetagen mit Firmenvertretern verschiedener Unternehmen aus verschiedenen Ländern Kontakt aufzunehmen.
Nirgendwo sonst erlebt man den regionalen mittelständischen Weltmarktführer buchstäblich Wand an Wand mit riesigen Weltkonzernen. Eine effektivere Möglichkeit, sich in persönlichen Gesprächen nicht nur über neue Produkte und Trends zu informieren, sondern auch konkret herauszufinden, welche offenen Positionen die Wunscharbeitgeber bieten können, gibt es kaum.
Gerade auf den Leitmessen sind die wichtigen Ansprechpartner vor Ort nicht unbedingt die Personalverantwortlichen der Unternehmen, sondern Geschäftsführer, Vertriebsleiter oder Fachleute aus den Entwicklungsabteilungen. Mit anderen Worten: die Entscheidungsträger in den Unternehmen, die an wichtigen Schlüsselpositionen sitzen und oft schon sehr früh abschätzen können, wann und in welchen Bereichen Vakanzen im Unternehmen entstehen werden.
Zwei Drittel aller offenen Stellen werden nicht öffentlich ausgeschrieben. Auf den Fachmessen gibt es die Möglichkeit, an diese verdeckten Jobs zu kommen und sich damit einen deutlichen Wettbewerbsvorteil bei der Job-Suche zu verschaffen.
Der Vorteil dabei: Die Job-Suche ist branchenbezogen und verläuft daher auch überaus zielorientiert. Bewerber haben eine optimale Möglichkeit, den eigenen Marktwert im direkten Vergleich mit den Unternehmen einer Branche zu testen.
Vorbereitung ist das A und O
Der Besuch einer Fach-Messe kann also der erste Schritt ins Berufsleben oder zum lang ersehnten Jobwechsel sein. Doch wie überall im Bewerbungsprozess stellt sich der Erfolg ohne eine gründliche Vorbereitung nicht ein.
Neben einer groben Vorab-Selektion von Unternehmen, mit denen man unbedingt sprechen will und über deren Produkte man sich im Vorfeld im Internet einen kurzen Überblick verschafft, muss vor allem die persönliche Bestandsaufnahme im Fokus der Vorbereitung auf den Messebesuch stehen.
Die zehn Kernfragen lauten:
1. Was wollen Sie beruflich erreichen (kurz-, mittel- und langfristig)?
2. Wovon träumen Sie beruflich (Was motiviert Sie? Was macht Ihnen Spaß?)?
3. Was sind Ihre Stärken?
4. Wo liegen Ihre Grenzen?
5. Welche fachlichen Qualifikationen bringen Sie mit?
6. Was unterscheidet Sie von anderen Bewerbern?
7. Welche Eigenschaften sollte der potentielle Arbeitgeber mitbringen?
8. Was erwarten Sie von Ihrem potentiellen Arbeitgeber?
9. Wie sollte Ihr optimales Arbeitsumfeld aussehen?
10. Welches Ziel verfolgen Sie mit dem Messebesuch? Was muss passieren, damit Sie Ihren Messebesuch im Nachhinein als erfolgreich verbuchen können?
Je intensiver Sie sich darüber Gedanken machen und je detailgenauer Ihre Antworten ausfallen, umso leichter wird es Ihnen später fallen, im konkreten Gespräch mit den Firmenvertretern Ihre beruflichen Wünsche zu äußern und festzustellen, ob die deckungsgleich mit den Karriere-Chancen sind, die das Unternehmen bieten kann.
Selbstmarketing – die ersten 30 Sekunden entscheiden
Fachmessen sind für viele Unternehmen das geschäftliche und soziale Highlight des Jahres und viele Firmen „rüsten“ daher richtig auf und präsentieren sich mit beeindruckenden Ständen auf vielen hundert Quadratmetern.
Auf einem solchen Stand den Überblick zu behalten und herauszufinden, wer für was zuständig ist, ist eine Kunst. Standhaftigkeit und Durchsetzungskraft ist hier gefragt, bis man den richtigen Ansprechpartner gefunden hat.
Erster Anlaufpunkt eines „Mega-Standes“ ist in jedem Fall der „Info-Point“. Dort gibt es nicht nur die so beliebten Give-Aways, sondern dort finden Sie im Regelfall eine große Anzahl freundlicher Mitarbeiter/innen, die Ihnen helfen können, einen für Sie zuständigen Gesprächspartner ausfindig zu machen.
Haben Sie den richtigen Ansprechpartner gefunden, liegt Ihre Kunst nun in der Überzeugungskraft – und viel Zeit haben Sie dafür nicht, denn hunderte Besucher werden an den Messeständen abgefertigt und nach der ersten Stunde weiß das Standpersonal häufig nicht mehr, mit wem es schon alles gesprochen hat. Viele Gespräche sind darüber hinaus völlig unproduktiv und dauern viel zu lange, weil der interessierte Messebesucher nicht auf den Punkt kommt.
Damit Ihnen das nicht passiert und Sie schon in den ersten Sekunden Ihres Bewerbungsgesprächs am Messestand einen guten Eindruck hinterlassen, gibt es ein wirkungsvolles "Geheimrezept" für Ihre Selbstpräsentation: den Elevator Pitch - eine überzeugende Präsentation (Pitch), die nur soviel Zeit in Anspruch nehmen darf, wie eine 30-90 sekündige Fahrt mit dem Fahrstuhl (Elevator).
Ob in einer Vorstellungsrunde, am Telefon oder bei einem Gespräch am Messestand - Sie haben meist nicht mehr als 30 Sekunden Zeit, um sich und das was Sie tun vorzustellen. Schaffen Sie es in dieser kurzen Zeit, Ihren Gesprächspartner neugierig zu machen auf die „Marke Ich“?
Wesentlich beim Elevator Pitch ist die emotionale Ansprache. Wecken Sie bei Ihrem Gesprächspartner positive Emotionen durch Ihre Begeisterung, Ihr Interesse und Ihre Neugier, dem Unternehmen, den Produkten oder der Branche gegenüber.
Das schaffen Sie aber nur, wenn Sie sich im Vorfeld Gedanken zu den zehn Kernfragen gemacht haben, deren Antworten nun genau an dieser Stelle zum Einsatz kommen. Denn auch wenn wir oft von einer Sekunde auf die andere in Aktion treten müssen, können wir nur dann im Handumdrehen überzeugen und begeistern, wenn wir die richtigen Argumente bereits parat haben. Egal, wie interessant Sie Ihre fachlichen Qualifikationen verkaufen, Ihr Gesprächspartner wird Ihnen nur dann Gehör schenken, wenn Sie auch als Person überzeugen.
Antworten Sie im Elevator Pitch auf die – oft unausgesprochene – Frage, warum Ihr Gesprächspartner ausgerechnet mit Ihnen zusammenarbeiten bzw. an Sie denken sollte, wenn die entsprechende Vakanz entsteht. Bieten Sie Ihrem Gesprächspartner einen klaren Vorteil.
Neben der fachlichen Qualifikation beeindrucken wir einen Zuhörer im persönlichen Gespräch nämlich mit echten Gefühlen, Authentizität und Persönlichkeit. Sie müssen begeistern und selbst begeistert sein, von dem, was Sie machen oder machen wollen.
Und auch dabei hilft der Besuch einer Fachmesse. Hier werden Innovationen lebendig, hier atmet die Zukunft einer Branche – und nichts ist spannender und mitreißender. Leichter kann ein positiver Gesprächseinstieg kaum noch werden.
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Karriere-Messen im Bewerbungsprozess: Persönliche Kontakte erhöhen die Chancen bei der Jobsuche

In Zeiten von eMail und Internet, wird bei allem „Gruscheln“, „Twittern“ und „Social-Networken“ oft vergessen, dass der Bewerbungsprozess nicht nur aus dem Versenden von Bewerbungsunterlagen oder im Networken mit Personalern besteht, sondern dass am Ende einer solchen Kontaktaufnahme zwangsläufig immer auch der persönliche Kontakt erfolgt, nämlich im Bewerbungsgespräch.
Von: Melanie Vogel
Im Bewerbungsgespräch selbst zählt vor allem eines: der persönliche Eindruck.
Der Mensch steht im Mittelpunkt.
Schlägt man als Bewerber hier über die Grenzen oder tritt man im Vorstellungsgespräch von einem Fettnäpfchen ins nächste, weil man sich über die wichtigsten Do's und Dont's in der Kommunikation nicht im Klaren ist, helfen alle vorher virtuell ausgetauschten Informationen nichts: der Job geht an jemand anderen.
Folglich macht es sehr viel Sinn, Foren zur persönlichen Kontaktaufnahme in die Jobsuche mit einzubeziehen und dazu gehören auch Karrieremessen.
Hier kann man relativ unkompliziert mit Personalverantwortlichen in Kontakt treten und in persönlichen Gespräche nicht nur den Schritt der ersten Kontaktaufnahme und Selbstvorstellung üben, sondern man kann an einem Messetag auch einen Blick hinter die Kulissen werfen und lernt die Menschen kennen, die in dem Unternehmen arbeiten.
Der Besuch einer Karriere-Messe kann also der erste offizielle Schritt ins Berufsleben sein, daher lautet die Grundregel: eine gute Vorbereitung ist das A und O und erhöht die persönlichen Chancen.
Ein gepflegtes Äußeres und der Verzicht auf jegliche Kreativität, mit der man sich durch die Kleidung von der Masse abheben will, sind angebracht.
Mit einem dezentem Business-Look kann man nichts falsch machen und signalisiert die Bedeutung, die man den Gesprächspartnern und dem Unternehmen entgegenbringt. Dennoch sollte die „offizielle“ Kleidung nicht in Verkleidung ausarten, denn nur, wenn man sich in seiner äußeren Hülle wohl fühlt, wird man sicher und souverän auftreten können.
Zur Vorbereitung auf einen solchen Messebesuch gehört – neben dem korrekten Outfit – eine sorgfältige Recherche über die Unternehmen, mit denen man ins Gespräch kommen will. Was das Unternehmen anbietet, in welcher Branche es arbeitet und was einen persönlich an dem Unternehmen interessiert sollte man in Erfahrung bringen, bevor man mit dem Unternehmen ins Gespräch kommt.
Informationen zu den Unternehmen findet man hier auf SCROGGIN, in Messemagazinen der Messeveranstalter, im Internet oder auf den firmeneigenen Homepages.
Am Messetag sollte man seine vollständigen Bewerbungsunterlagen in ausreichender Anzahl mitbringen. Wenn man sich nicht gezielt bewirbt und noch nicht weiß, wer der Ansprechpartner vor Ort ist, bereitet man am besten ein kurzes Standardanschreiben vor. Ein Lebenslauf mit Foto und die Kopie der Zeugnisse gehören ebenfalls in die vollständige Bewerbungsmappe. Wenn man den Gesprächspartnern seine Bewerbungsunterlagen im Anschluss des Gesprächs übergibt, haben sie eine Erinnerungsstütze und können sich auch im Nachhinein besser an das Gespräch erinnern und bei Interesse an dem Kandidaten schneller wieder Kontakt aufnehmen. Ebenso hilfreich sind Visitenkarten. Oft entwickeln sich auf der Messe spontane Gespräche mit Unternehmensvertretern, mit denen man gern in Kontakt bleiben möchte. Auf einen Papierfetzen gekritzelte Kontaktdaten wirken nicht professionell und das Interesse am Gesprächspartner ist unter Umständen schnell wieder erloschen. Die erhaltenen Visitenkarten legt man ab, oder man vernetzt sich gleich online. Mit dem Business-Netzwerk XING bleibt man seinem Gegenüber in Erinnerung und hat stehts die aktuellen Kontaktdaten bereit. Der erste Eindruck ist richtungweisend für den weiteren Bewerbungsprozess – und der kritischste Moment in der Kontaktaufnahme überhaupt. In nicht mal mehr als vier Sekunden haben sich beide Gesprächspartner ein erstes Bild vom Gegenüber gemacht, sind die Weichen für Sympathie oder Antipathie gestellt und man erhält im Regelfall keine zweite Chance, den ersten Eindruck zu revidieren. Für junge Berufseinsteiger ist es daher elementar wichtig, persönliche Gesprächs- und Vorstellungssituationen so früh wie möglich zu üben, um Sicherheit und Souveränität im Kontakt mit Vorgesetzten und Entscheidungsträgern zu erlangen, die darüber entscheiden, ob sich die Tür in das Unternehmen weiter öffnet oder für immer verschliesst. Link zu anderen Stories |
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