Online
Bereits 6 von 10 Unternehmen informieren sich online über BewerberInnen
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Wien (pts008/11.05.2012/09:30) - 59 Prozent aller Personalverantwortlichen informieren sich zumindest gelegentlich im Internet über BewerberInnen, 2011 waren es im Vergleich dazu nur 49 Prozent.
"Der Trend geht mehr und mehr dahin, BewerberInnen zu googeln und bei einem negativen Rechercheergebnis nicht einzustellen", sagt Mag. Ulli Röhsner von MAKAM Market Research. So gab 2011 jedes zehnte Unternehmen an, eineN BewerberIn aufgrund der Onlinerecherche nicht eingestellt zu haben, 2012 war es bereits jedes achte.
Sechs von zehn Unternehmen informieren sich zumindest gelegentlich
Bevor interessante BewerberInnen zum Gespräch eingeladen werden, suchen 24 Prozent der Personalverantwortlichen immer oder meistens im Internet nach zusätzlichen Informationen. Das ist um ein Drittel mehr als noch 2011. 17 Prozent tun dies manchmal und 18 Prozent zumindest ab und zu. Vier von zehn Unternehmen haben sich noch nie im Internet über BewerberInnen informiert.
Google an erster Stelle
Drei Viertel der HR-Verantwortlichen greifen bei ihrer BewerberInnen-Recherche auf die populäre Suchmaschine zurück. Das sind um 8,5 Prozent mehr als noch 2011. Großer Beliebtheit erfreuen sich aber auch Social Media Plattformen, wenn es um die Suche nach persönlichen Informationen über BewerberInnen geht: 52 Prozent informieren sich über Facebook, Xing und Twitter werden von 36 Prozent bzw. 15 Prozent befragt. Xing wird im Vergleich zu 2011 von mehr als doppelt so vielen Personalisten zu Rate gezogen. Aber auch Facebook und Twitter werden etwas häufiger als 2011 für die Recherche genutzt.
Sample und Methodik
Die Ergebnisse resultieren aus einer telefonischen Befragung von 500 GeschäftsführerInnen und PersonalleiterInnen - repräsentativ für die österreichische Unternehmenslandschaft ab 25 MitarbeiterInnen - im CATI-Telefonstudio der MAKAM Market Research GmbH. Befragungszeitraum: April 2012.
Bild oben: MAKAM Market Research |
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Jedes zweite Unternehmen informiert sich online über BewerberInnen
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Negatives im Web kann sogar zur Nichteinstellung führen
Wien (pts009/22.09.2011/10:00) - 49% aller Personalverantwortlichen informieren sich zumindest gelegentlich im Internet über BewerberInnen und immerhin jedes zehnte Unternehmen hat schon einmal eineN BewerberIn aufgrund der Ergebnisse einer Online-Recherche nicht eingestellt. "BewerberInnen müssen sich darüber im Klaren sein, dass Sie gegoogelt werden und ihre Privatsphäre-Einstellungen entsprechend anpassen", sagt Mag. Ulli Röhsner von MAKAM Market Research.
Jedes zweite Unternehmen informiert sich zumindest gelegentlich im Internet über BewerberInnen, die in die nähere Auswahl kommen
Bevor interessante BewerberInnen zum Gespräch eingeladen werden, suchen 18% der Personalverantwortlichen immer oder meistens im Internet nach zusätzlichen Informationen. 14% tun dies manchmal und 17% zumindest ab und zu. Jedes zweite Unternehmen hat sich hingegen noch nie im Internet über BewerberInnen informiert.
Google ist die meistgenutzte Internetseite für die Informationssuche über BewerberInnen
70% greifen bei ihrer BewerberInnen-Recherche auf die populäre Suchmaschine zurück. Großer Beliebtheit erfreuen sich aber auch Social Media Plattformen, wenn es um die Suche nach persönlichen Informationen über BewerberInnen geht: 44% informieren sich über Facebook, Xing und Twitter werden von 16% bzw. 9% befragt. Es zeigt sich, dass jene Unternehmen, die nicht mit einem eigenen Profil auf Social Media Plattformen vertreten sind, sich deutlich weniger oft über BewerberInnen informieren. Die Website des AMS wird lediglich von 1% der befragten Personalverantwortlichen zu Rate gezogen.
Sample und Methodik:
Die Ergebnisse resultieren aus einer telefonischen Befragung von 500 GeschäftsführerInnen und PersonalleiterInnen - repräsentativ für die österreichische Unternehmenslandschaft ab 25 MitarbeiterInnen - im CATI-Telefonstudio der MAKAM Market Research GmbH.
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Digitales Erbe
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Die Welt lebt online. Allein in Europa bewegen sich mehr als 400 Millionen Menschen im Internet. Sie versenden Mails, chatten, bloggen, twittern, laden Fotos hoch oder gehen online einkaufen. Auch ältere Menschen nutzen das Internet. Doch was passiert mit den Daten eines Nutzers, wenn er stirbt?
Von: Hanni Heinrich
Wenn ein Mensch stirbt, sehen die Hinterbliebenen alles, was von seinem Leben übrig ist: Fotos, Notizen, Kleidung und Persönliches in Schubladen und Schränken, im Wohn- und Schlafzimmer. Wenn der Verstorbene viel Zeit im Internet verbracht hat, dann sind Überbleibsel seines Lebens auch im Internet zu finden. Der Traum vom ewigen Leben ist heute schon Wirklichkeit – aber eben nur virtuell. Im Netz lebt man weiter. Doch wer die Online-Daten Verstorbener verwalten und entfernen darf, ist bislang kaum geklärt.
Rechtsanwalt Carsten Ulbricht der Kanzlei Diem & Partner in Stuttgart ist auf Rechtsfragen im Netz spezialisiert. Auf die Frage, was mit digitalen Daten im Internet passiert, wenn der Nutzer nicht mehr lebt, sagt er aus Erfahrung: „Trotz zunehmender Vernetzung macht sich momentan kaum jemand darüber Gedanken.“ Wenn im Testament nichts anderes stehe, dann solle für digitale Daten Ähnliches gelten wie für Schriftstücke aus Papier: „Die gesetzlichen Erben übernehmen das Recht daran“, sagt der Anwalt. Ob E-Mails, Facebook-Eintragungen oder die Inhalte des Onlinebankings – all das geht in die Hände der Erben über. In vielen Fällen wissen die Erben gar nicht, wo überall im Netz der Verstorbene seine Spuren und Daten hinterlassen hat. Und selbst wenn sie es wüssten, bleibt das Problem: Wie sollten sie sich einloggen, wenn sie die Zugangsdaten nicht kennen? Bei verstorbenen Mitarbeitern ist es manchmal einfacher: In grossen Unternehmen kennt die IT-Abteilung in der Regel die Zugangsdaten. In Einzel- oder kleinen Familienunternehmen besteht jedoch die Gefahr, dass bei einem Todesfall wertvolle Geschäftsdaten verloren gehen.
Des einen Problem ist des anderen Geschäft: Birgit Janetzky aus Freiburg im Breisgau hat die Marktlücke rund um das digitale Erbe erkannt. Eigentlich ist sie Theologin und unterstützt seit mehr als zehn Jahren Trauernde. Wenn jemand die Bestattungsbranche mit all ihren Dienstleistungen rund um den Tod kennt, dann sie. Vor zwei Jahren, als sie ein paar eigene Einträge im Internet löschen wollte, merkte sie, wie schwierig das oft ist. Daher fragte sie sich: „Wenn das für Lebende schon so kompliziert ist, wie schwierig muss erst das Löschen digitaler Daten von Verstorbenen sein?“
Im Februar 2010 gründete Janetzky daher zusammen mit einem Informatiker die Firma Semno. Ihre Zielgruppe: Erben, die sich um den digitalen Nachlass eines Verstorbenen kümmern wollen, jedoch nicht wissen, welche Daten vorhanden und wichtig sind. „Angehörige können den Computer des Verstorbenen zu uns schicken. Wir machen eine Datenanalyse über die PC- und Internetnutzung“, erklärt Birgit Janetzky. Dadurch erhalten die Experten einen Überblick über Dateien, E-Mail-Konten, Netzwerkprofile und Kontakte. Findet sie es respektlos, ohne testamentarische Einwilligung im digitalen Umfeld eines Verstorbenen zu wühlen? „Manchmal können dabei auch unangenehme Dinge zum Vorschein kommen, etwa Opas heimliche Affären oder böse E-Mails, in denen Verwandte beschimpft werden. Aber auf der anderen Seite helfen wir, sodass wichtige Daten nicht verlorengehen.“ Das Wissen über den Verbleib solcher Informationen kann wertvoll sein. Etwa dann, wenn ausschliesslich digital vorliegende Verträge nicht gekündigt oder Rechnungen nicht beglichen werden konnten.
Jeden Tag entstehen im Internet neue digitale Schauplätze, und Menschen hinterlassen dort ihre Spuren. Manchmal kommt es sogar vor, dass Lebende einem Toten zum Geburtstag gratulieren, weil seine Geburtsdaten in einem sozialen Netzwerk stehen. Die Daten bleiben schliesslich, auch wenn der Mensch geht. Wer in einem sozialen Netzwerk angemeldet ist, ist unsterblich – so scheint es zumindest. Zu Lebzeiten kann man in den Einstellungen ziemlich alles regeln – nur eines nicht: was mit den Daten im Todesfall passieren soll. Je nach Community ist der Umgang mit diesem heiklen Thema unterschiedlich. Mal kümmert es den Betreiber nicht, wenn er vom Tod eines Mitglieds erfährt, mal wird ein Profil unsichtbar oder in einen sogenannten Trauerstatus geschaltet. In der Regel werden aber Profile und E-Mail-Konten nicht automatisch gelöscht. Angehörige und Hinterbliebene können bei den Anbietern neue Passwörter anfordern, um Zugang zu den Accounts des Verstorbenen zu erhalten – allerdings nur, wenn sie den Erbschein und die Sterbeurkunde vorlegen.
Die Verwaltung der digitalen Spuren von Verstorbenen ist noch kein grosses Geschäft. Aber einige Firmen setzen bereits auf diese Nische. In den USA gibt es eine Handvoll Firmen, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Die Nutzer eines Internetdienstes können bei solchen Dienstleistern zum Beispiel ihre wichtigsten Passwörter und teilweise auch Dokumente verschlüsselt hinterlegen. Zugleich können sie bestimmen, wer im Todesfall welche Daten erhalten soll. E-Mail-Zugangsdaten, Onlinebanking-Daten, Geschäftsunterlagen und Fotos sollen auf diese Weise gesichert werden.
Im deutschsprachigen Raum gibt es wenige Onlinedienste dieser Art, Beispiele sind Idivus in Berlin oder Data Inherit in Zürich. „Dennoch sollten sich Nutzer gut überlegen, ob sie ihre Passwörter und andere sensible Daten einer externen Firma anvertrauen, die es vielleicht in wenigen Jahren nicht mehr geben wird“, sagt Anwalt Carsten Ulbricht. Sicherer und billiger sei es, in einem Testament unter anderem auch zu regeln, wer nach dem Tod Zugang zu welchen Daten bekommt und was damit geschehen soll.
Vorsorge für die Zeit nach dem Tod
Passwortverwaltung: Bei Anbietern wie www.legacylocker.com können Nutzer einen kostenpflichtigen Account eröffnen. Sie geben ihre Internet-Accounts plus Passwörter an und bestimmen, wer diese nach dem Tod erhalten soll.
Zettelmethode: Kostenlos und Virensicher geht die Vererbung der digitalen Daten per Stift und Papier – ganz altmodisch. Man muss nur seine Passwörter mit dazugehörigem Nutzernamen und die Adresse der Website aufschreiben und sicher verwahren.
Zombie-Service: Wer nicht nur Daten vererben, sondern auch seine Persönlichkeit für die Nachwelt konservieren möchte, kommt bei www.virtualeternity.com („virtuelle Unsterblichkeit“) auf seine Kosten. Auf der Webseite können Hinterbliebene einen digitalen Raum betreten. Dort treffen sie ein künstliches Abbild der Verstorbenen. Aus einem Foto, einer Stimmprobe und einem Persönlichkeitstest kreiert der amerikanische Betreiber der Seite ein virtuelles Ich. Zu Lebzeiten soll es reichlich mit Daten gefüttert werden, damit die Persönlichkeit nach dem Tod umso echter erscheint. Familie und Freunde können dann nach dem Tod mit der digitalen Imitation des Verstorbenen sprechen – am Computer, mit Bild und Stimme.
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Online-Bewerbung immer beliebter - 39% der Personalchefs verlangen Bewerbung per Internet
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BITKOM-Umfrage: Starker Anstieg im Vergleich zum Vorjahr
Bedeutung der klassischen Bewerbungsmappe sinkt
Vor allem große Unternehmen favorisieren digitale Bewerbungen
Von: Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.
Berlin, 2. Mai 2011 - 39 Prozent der Unternehmen in Deutschland verlangen Bewerbungen per Internet. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Hightech-Verbands BITKOM unter 1.500 Firmen aller Branchen ergeben. Im Vorjahr favorisierten erst 27 Prozent der der befragten Personalchefs und Geschäftsführer elektronische Bewerbungen von potenziellen Mitarbeitern. Laut Umfrage fordern 28 Prozent der Unternehmen Unterlagen per E-Mail und weitere 11 Prozent setzen auf ihren Webseiten Online-Formulare ein, die von den Job-Kandidaten ausgefüllt werden. „Bewerbungen per Internet setzen sich in der Wirtschaft immer mehr durch“, sagte BITKOM-Präsident Prof. August-Wilhelm Scheer. Allerdings hat die traditionelle Bewerbungsmappe noch nicht ausgedient: Mit 43 Prozent der befragten Personalchefs bevorzugt immer noch eine kleine Mehrheit eine Bewerbung auf Papier. Allerdings sinkt deren Bedeutung rapide. Bei der BITKOM-Befragung im Vorjahr favorisierten noch 61 Prozent der Firmen den traditionellen Bewerbungsweg. 17 Prozent der Personalchefs haben keine Präferenz.
Für Bewerber heißt das: Persönliche Unterlagen wie Zeugnisse, Arbeitsproben oder Fotos sollten sowohl auf Papier als auch in elektronischer Form vorliegen. „Gerade bei großen Unternehmen laufen die Bewerbungsprozesse in der Regel digital“, sagte Scheer. Unter den befragten Großunternehmen mit einem Umsatz von mehr als 50 Millionen Euro verlangen 61 Prozent eine elektronische Bewerbung. Bei kleinen Unternehmen bis 1 Millionen Euro Umsatz, die den Großteil der Betriebe ausmachen, sind es dagegen erst 37 Prozent. Eine starke Präferenz für Online-Bewerbungen hat das verarbeitende Gewerbe mit einem Anteil von 47 Prozent der befragten Firmen und die ITK-Branche mit 46 Prozent. Eher zurückhaltend sind der Handel mit 35 Prozent und die Bauwirtschaft mit 30 Prozent.
Methodik: Im Auftrag des BITKOM hat das Marktforschungsinstitut Aris Personalverantwortliche und Geschäftsführer von 1.500 Unternehmen verschiedener Branchen befragt. Die Umfrage ist repräsentativ für die Gesamtwirtschaft.
http://www.bitkom.org/de/presse/8477_67810.aspx
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Online-Jobbörsen
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Egal ob man in den Semesterferien ein bisschen Geld verdienen oder ein Praktikum absolvieren möchte, ob man eine langfristige Nebenbeschäftigung oder gar den ultimativen Traumjob nach dem Uni-Abschluss sucht – man kommt um sie nicht mehr herum: die Online-Stellenbörsen.
Von: Alice Werner
Konkurrenzlos stehen sie an der Spitze des Stellenmarkt-Universums; ihre papiernen Kollegen der Tageszeitungen haben sie längst abgehängt. Nur wer eine wissenschaftliche Karriere an der Uni anstrebt oder sich auf eine Kaderstelle in einem grossen Unternehmen bewerben will, sollte regelmässig die NZZ, die FAZ und DIE ZEIT nach Angeboten durchforsten. Alle anderen Jobsucher können sich getrost in die virtuellen Welten der Stellenportale stürzen, denn die Stärken der Internet-Recherche sind offensichtlich: Die meisten Jobseiten werden ständig aktualisiert, neue Angebote können 24 Stunden täglich eingestellt werden.
Der Online-Stellenmarkt funktioniert sehr schnell, und wer wirklich einen Arbeitsplatz oder eine Beschäftigung sucht und auch finden möchte, der sollte relevante Jobseiten mehrmals täglich auf neue Angebote hin überprüfen und dann auch entsprechend schnell reagieren. Ein gut erstelltes PDF-Dokument aus (höchstens zweiseitigem) Lebenslauf, Foto, Zeugnissen und eventuell Arbeitsproben ist dafür absolute Voraussetzung. Zusammen mit einem überzeugenden Anschreiben, das über persönliche Motivation und individuelles Interesse an der ausgeschriebenen Stelle informiert, kann die Bewerbung dann schnell losgeschickt werden.
Suche optimieren
Als Promotionsgirl auf einem Event arbeiten, bei einem wissenschaftlichen Versuch an der eigenen Universität mitmachen, Trainee bei einem grossen Energiekonzern werden oder doch lieber ein akademisches Graduate Programme absolvieren? Oder mal etwas ganz anderes ausprobieren und bei der Aufzucht von Insekten im Zoo mithelfen? Wer sich nicht im riesigen Angebotsmarkt der Online-Stellenbörsen und Jobsuchmaschinen verlieren möchte, der sollte für sich einige klare Suchregeln aufstellen. Da zudem die Qualität der verschiedenen Jobbörsen schwankt, empfiehlt es sich, die entsprechenden Websites zu klassifizieren, also in relevant und unbrauchbar einzuteilen.
Alternativen im Auge behalten
Auch wenn heute viele Jobs über Online-Stellenbörsen vergeben werden - es gibt auch andere erfolgreiche Wege, die zu einem Arbeitsplatz führen. Wer nicht so recht weiss, auf welches Jobprofil er passt, kann sich auch überlegen, bei welchem speziellen Unternehmen er gerne arbeiten würde. Ein Blick auf die jeweilige Homepage der Firma lohnt in jedem Fall. Vielleicht wird eine interessante Position neu besetzt, an die man gar nicht gedacht hat. Oder die Stelle wird überhaupt nicht auf Jobseiten ausgeschrieben. Diese beliebte Methode vor allem grosser Firmen schränkt die Bewerberzahl von vornherein ein und stiegert das individuelle Quentchen Glück, das immer eine Rolle spielt. Es spricht auch nichts dagegen, Initiativbewerbungen zu verschicken. Entweder in Anlehnung an eine angebotene Stelle, auf die man sich zum Beispiel aufgrund mangelnder Berufserfahrung nicht bewerben kann, oder als wirklicher Versuch «ins Blaue hinein». Denn in vielen Branchen, etwa im gesamten Kulturbereich, werden freie Stellen, Praktikums- und Volontariatsplätze nicht offiziell bekanntgegeben, da sowieso laufend Initiativbewerbungen eingehen. Wer diese initiative Bewerbungsmethode ausser Acht lässt, bleibt in vielen Fällen aussen vor.
Der Artikel erschien im 'SCROGGIN-career' Ausgabe Nummer 4 - 2008. Link zu anderen Stories |
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Die verführerische Bewerbung
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Zahlreich sind die Tipps und Tricks, die das Internet den Jobsuchenden zur Verfügung stellt. 'SCROGGIN-career' stellt einige vor. Ob eine Bewerbung online oder auf Papier über die gute alte Post eingereicht werden soll, hängt primär von den Wünschen des Adressaten ab. Jedoch ist zu beachten: Jede Bewerbung ist Werbung, mit der der Bewerber sich verkaufen will. Geh also wie ein Marketingspezialist vor, um den bestmöglichen Eindruck zu hinterlassen.
Von: Christoph Deuel
Der erste Tipp für eine erfolgreiche Bewerbung: positiv auffallen. Bewerbungsunterlagen, die negativ aus der Menge hervorstechen, werden umgehend aussortiert. Wer nicht auffällt, wird nicht beachtet. Die Aufmerksamkeit des Adressaten kannst du auf verschiedene Art und Weise erregen, wobei provokative, besonders schrille Auftritte für akademisch zu besetzende Stellen eher zu vermeiden sind. Die AXA Winterthur meint dazu auf ihren Karriereseiten: «Ihr Begleitbrief ist das Erste, was der HR Manager liest. Übersichtlichkeit ist wichtiger als Originalität. Mit dem Schlusssatz muss der HR Manager überzeugt sein, Sie einladen zu wollen.» Verschick also genau das, was der Leser erwartet. Es ist von grossem Vorteil, den Adressaten genau zu studieren, mit sämtlichen Daten, die du vor allem im Internet findest. Wenn du weisst, was den Empfänger anspricht, kannst du exakt darauf eingehen und hast die besten Chancen, den Inhalt deiner Bewerbung an die Personalverantwortlichen zu bringen.
Bei den Mitteln kannst du deiner Fantasie freien Lauf lassen. In einer gedruckten Bewerbung kannst du aus dem Vollen schöpfen. Im ersten Schritt wird auf das Äussere deines Dossiers geachtet. Verwende zum Beispiel ein Format, das einen Hauch grösser ist als das standardisierte DIN A4 und hebe damit deine Unterlagen bereits im Stapel von deiner Konkurrenz ab. Achte des Weiteren auf die Wahl des Materials für Papier und Umschlag. Denn die Vorselektion der eingereichten Bewerbungsunterlagen beschränkt sich nicht nur auf den Inhalt, sondern auch der subjektive Eindruck, der von allen Sinnen herrührt, zählt.
Inhaltlich überzeugen
Dein Anschreiben kann durch unnötige Fehler und einen flüchtigen Schreibstil schnell zur Disqualifikation beitragen. Aufgabe ist es, deinem Gegenüber in wenigen Sätzen zu erläutern, warum sich das weitere Studium deiner Akten lohnt. Es muss klar ersichtlich sein, dass es sich um ein Bewerbungsschreiben handelt, welche Stelle du suchst und warum du dich am besten dafür eignest. Ein Jobprofil deiner Wunschposition hilft, die perfekten Voraussetzungen zu ermitteln, damit du erwähnen kannst, dass du die entsprechenden Kriterien erfüllst. Du besitzt genügend Fähigkeiten, um viele der Bedingungen zu erfüllen, ohne übertreiben zu müssen. Bleib dabei immer bei der Wahrheit. Wirst du beim Lügen ertappt, wäre das äusserst peinlich und der weiteren Zusammenarbeit nicht gerade förderlich.
Stichwort Online-Bewerbung
Online-Bewerbungen boomen stark, aber du solltest einige Besonderheiten beachten: Schreibe persönlich an die zuständige Person. Erfrage dafür im Voraus deren Adresse und vermeide allgemeine Destinationen wie info@firma.ch. Viele User drucken Online-Bewerbungen aus, so dass sie als üblicher Briefverkehr angesehen werden. Die Verwendung von emotionalen Zeichengebilden («Emoticons») sind bei einer Bewerbung ebenso tabu wie im Internet gebräuchliche Abkürzungen wie zum Beispiel «MfG» («Mit freundlichen Grüssen»).
In den vergangenen zwei Jahren haben Online-Bewerbungen stark zugenommen – und damit auch die Flut an Bewerbungsunterlagen. Denn digital kann man viel schneller und systematischer auf Stellenangebote reagieren. Personalabteilungen – wie etwa bei der Credit Suisse – haben sich darauf eingestellt und selektieren Bewerber durch ein «Online Assessment » vor. Erich Grimm, Leiter des Recruiting Uetlihof bei der Credit Suisse, erklärt im e-magazin des Unternehmens: «Das Online Assessment unterstützt uns massgebend in der Platzierung der Kandidaten und kommt auch der Umsetzung unserer Unternehmensstrategie entgegen.» (aus: In Focus, dem Online-Magazin der Credit Suisse)
Vergewissere dich vor dem Versand, ob der Adressat eine Online-Bewerbung wünscht oder lieber die Papierbewerbung vorzieht. Wählst du die Internet-Variante, gestalte deine Mail so persönlich wie möglich. Erwecke nicht den Eindruck, die gleiche E-Mail zehnmal versendet zu haben, und spare nicht an Informationen über deine Person. Je mehr der Personalverantwortliche über dich erfährt, desto plastischer wird seine Vorstellung von dir. Sei dir bewusst, dass dein Dossier am Computer wesentlich schneller bearbeitet und erfasst wird. Reagiere darauf, indem du vermehrt auf Schlagwörter setzt. Verwende korrekte Bezeichnungen und lasse keine wesentlichen Kriterien einer Bewerbung aus. Inzwischen ist es üblich, Bewerbungsmasken zur Verfügung zu stellen. Mit einem einheitlichen Layout und gleichartigen Daten können die Kandidaten besser und systematischer verglichen werden. Profitiere von der Einfachheit und Benutzerfreundlichkeit dieser Angebote. Vergiss aber trotzdem nicht, dich in deiner Eigenwerbung als Individuum zu präsentieren.
Soft Skills
Soft Skills sind persönliche Eigenschaften wie Team- und Kommunikationsfähigkeit, Führungsqualitäten oder rhetorisches Geschick. Häufig werden sie auch mit dem Wort Sozialkompetenz umschrieben. Mit Soft Skills kannst du in deiner Bewerbung sehr viel gewinnen und dich aus der Masse abheben. Damit du dich hinsichtlich deiner sozialen Kompetenzen gut verkaufen kannst, ist entscheidend, dass du schon während des Studiums Erfahrungen sammelst und dich auf verschiedenen Ebenen weiterbildest. Die meisten Fähigkeiten können erlernt werden, indem du dich den Herausforderungen in der Praxis stellst. Überaus problematisch ist es jedoch, Möglichkeiten zu finden, Soft Skills systematisch zu erlernen. Erfahrung spielt also eine übergeordnete Rolle, denn nur in der Praxis kannst du Sozialkompetenz lernen. Welche Faktoren für deine gewünschten Arbeitgeber eine Rolle spielen, entnimmst du in der Regel den Stellenausschreibungen. Musst du zum Beispiel im Job deine Meinung äussern und viel diskutieren? Dies erlernst du zum Beispiel durch eine Mitgliedschaft in einer Partei.
Vorstellungsgespräch
Wirst du zum persönlichen Gespräch eingeladen, bereite dich gut darauf vor. Um selbstbewusst auftreten zu können und deine Antworten im Nachhinein nicht zu bereuen, bereite dich auf die routinemässig gestellten Fragen vor. Diese findest du zum Beispiel an vielen Stellen im Internet. So überzeugst du dich auch selbst von deiner Eignung und wirst dir bewusst, welche beruflichen Ziele du anstrebst. Du wirst sicherer, was deine eigenen Vorstellungen anbelangt, kannst selbstbewusster auftreten und verstärkt auf dein Gegenüber eingehen. Überzeuge bei deinem Auftritt mit deinen Soft Skills – er verrät sehr viel über deine sozialen Kompetenzen, deine Glaubwürdigkeit und dein Selbstvertrauen. Wundere dich nicht, wenn der Personaler dich auf die Gründung einer Familie anspricht. Solch eine Entscheidung betrifft deine Vorgesetzten in nicht zu unterschätzendem Mass. Denn wirst du sesshaft, kann davon ausgegangen werden, dass du eine konstante Arbeitskraft einbringst. Deine Risikobereitschaft sinkt, und emotionale Stabilität ist eher anzunehmen. Wenn du noch gar nicht über das Thema Familie nachgedacht hast, besteht die Möglichkeit, bei der Frage nach deinen Planungen deine Konstanz ins Gespräch einfliessen zu lassen.
Wenn du stets offen bist gegenüber neuen Herausforderungen, wenn du während des Studiums Praktika absolvierst und keine Gelegenheit auslässt, dich weiterzubilden – sei es durch einen Auslandaufenthalt, die Hingabe für ein Fach oder den Einsatz im Team – werden dir kaum Hindernisse im Weg stehen, eine ansprechende, auf dich zugeschnittene Stelle zu finden.
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