Führung
Der Weg nach oben ist der Weg zu sich selbst!
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Befördert und bisweilen überfordert
Es ist allgemein bekannt: Leute mit hohen fachlichen Fähigkeiten, die sich in der Praxis bewähren, erhalten früher oder später Führungsaufgaben. Dabei zeigt sich ein Phänomen: Ein Teil dieser Personen gelangt mit den neuen Aufgaben an die persönlichen Grenzen und wird vom Umfeld deshalb oft als unfähig erlebt.
Von: David D. Kaspar (MLaw, MM)
Die betroffenen Führungskräfte stellen dabei selbst fest, dass Führungsaufgaben neben fachlichen Fähigkeiten zusätzliche Qualifikationen erfordern. Aber für Führungsaufgaben im engeren Sinne werden Führungskräfte häufig zu wenig ausgebildet. Es wird zum Teil immer noch unterstellt, dass man komplexe Führungsaufgaben durch eine technische oder betriebswirtschaftliche Ausbildung plus einige Tage Führungsseminar bewältigen kann. In der Praxis zeigt sich dann oft, dass eine solche „Schnellbleiche“ nicht ausreicht. Anspruchsvolle Führungsaufgaben bewältigt man nicht nur durch das Erlernen der so genannten Soft Skills – etwa in den Bereichen Selbstmanagement, Kommunikation, Konfliktmanagement, Verhandlungsführung – , sondern vor allem durch die Klärung der eigenen Führungsrolle in verschiedenen Spannungsfeldern.
Spannungsfelder
Führungskräfte müssen in einem hochkomplexen Umfeld und unter Zeitdruck Entscheidungen treffen, für welche sie im Prinzip nie genügend Entscheidungsgrundlagen (Informationen) zur Verfügung haben. Dabei ändern auch die Rahmenbedingungen häufig und immer wieder tauchen unklar definierte Problemstellungen auf. Dieser Sachverhalt bedingt, dass man kreativ nach Lösungen sucht und bereit ist, Nebenwege zu gehen. Dies kostet jedoch Zeit, was wiederum der Vorgabe, schnell ans Ziel zu kommen, widerspricht. Dabei müssen Führungskräfte, trotz der meist in der Aufgabe liegenden „Unsicherheit“ so tun, als hätten sie alles im Griff.
Auch steht eine Führungskraft in der Spannung zwischen Mitarbeiter- und Zielorientierung. Um seine Ziele zu erreichen, instrumentalisiert der Chef bis zu einem gewissen Grad seine Mitarbeitenden. Einerseits ist er daher auf gute Beziehungen zu diesen angewiesen, andererseits darf keine zu grosse Nähe entstehen, die den Instrumentalcharakter des Mitarbeiters zu stark überlagern könnte. Denn für den Chef müssen die Ziele immer im Vordergrund stehen. Es entsteht so ein Verhalten der doppelbödigen Beziehungsgestaltung: einerseits „Wir-Gefühle“, andererseits unternehmenspolitische manchmal an Manipulation grenzende Beinflussung. Denn Entscheidungen sind leider allzu häufig entweder unternehmerisch problematisch oder menschlich schwierig.
Führung erfordert persönliche Klarheit
Wie gehe ich im Führungsalltag mit Komplexität um? Führe ich eher mitarbeiter- oder eher zielorientiert? Es gibt leider keine definitiven Antworten auf diese Fragen. Genau deshalb drücken sich viele Führungskräfte davor, Stellung zu beziehen. Dabei wäre der bewusste Umgang mit diesen Fragestellungen höchst lohnenswert. Die schonungslose und ehrliche Auseinandersetzung mit sich selbst und den eigenen Werten führt nämlich zu einer eindeutigen Positionierung. Die so gewonne Klarheit wiederum garantiert mehr persönliche Überzeugungskraft. Und genau diese Kraft wird tagtäglich gebraucht: Es heisst ja nicht vergebens Führungskraft!
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Veränderungskompetenz in chaotischen Zeiten
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Wir leben in einer Zeit des starken Wandels. Veränderungen werden zahlreicher, komplexer und erfolgen in immer kürzeren Intervallen. Aktionen überschneiden sich und verlangen bereits bei der Umsetzung nach weiteren Anpassungen. Grenzüberschreitende Tragweite und der Wechsel von ganzen Wertesystemen erhöhen in unserer gegenwärtigen Zeit die Anforderungen an den Menschen; damit steigen auch die Belastungen und Überforderungen.
Von: Mark Steiner
SCROGGIN: Herr Steiner, Sie treten ja mit zwei klaren Programmen im Markt auf: die DelphinStrategien® und das Kojotenmanagement®. Was können uns denn Delphine und Kojoten in einer hektischen Zeit lehren?
Mark Steiner: DelphinStrategien® sind ein Analyse- und Befähigungstool zur Erlangung von Veränderungskompetenz. Diese setzt sich aus drei Elementen zusammen, nämlich erstens, ein Verständnis für Veränderungen zu haben, zweitens, das Wissen und die Kraft einzusetzen, um Veränderungen proaktiv zu gestalten, und drittens, die Fähigkeit zu haben mit Veränderungen richtig umgehen zu können. Delphine beherrschen diese drei Elemente und zwar intelligent, effizient und spielerisch. Das Kojotenmanagement® ist ein Selbstführungs- und Führungstool. Sinnbildlich verstanden ist der Kojote ein wahrer Lebens- und Überlebenskünstler in sich dauernd verändernden Situationen. Dieses Führungstool besticht durch die Einfachheit, Klarheit, Anwendbarkeit und Praxistauglichkeit. Reduce to the Max ist hier die Devise.
SCROGGIN: Aus Ihren Worten entnehme ich, dass Sie das Hauptgewicht primär auf die eigene Persönlichkeitsentwicklung legen, um mit unserem Zeitbild richtig umgehen zu können.
M.S.: Ja unbedingt. Erfolg beruht nicht hauptsächlich auf äusseren Gegebenheiten, sondern ist eine Auswirkung unseres Denkens. Unsere Gedanken, Vorstellung und Visionen bestimmen unser Verhalten und Handeln. Viele Menschen haben sich unbewusst aufgegeben und funktionieren deshalb mehr schlecht als recht in einem vorgegebenen System. Auf der einen Seite birgt dieses Verhalten den Vorteil, dass mit relativ bescheidenem Aufwand das Bestehende einfach am Laufen gehalten wird. Der Nachteil wiegt jedoch schwer auf, da grosse Veränderungen oder Innovationen kaum mehr möglich sind.
SCROGGIN: Das gilt auch für die Führung?
M.S.: Gerade hier wird oft der Fehler gemacht, sich auf irgendwelche Führungslehren abzustützen. Dass Sie mich richtig verstehen, dies ist zwar nicht falsch, aber ohne die entsprechende Grundlage zu haben ist dies meist wirkungslos. Die Grundlage heisst: Selbstführung. Glauben Sie mir, wenn Sie sich nicht selbst führen können, dann können Sie auch andere nicht führen.
SCROGGIN: Was heisst das für die Karriereplanung?
M.S.: Die Kompetenz für eine nachhaltige Karriere beginnt damit, eine eigene und bewusste Persönlichkeitsentwicklung in Gang zu setzen, getragen von einem eigenen Lebenssinn. Dabei geht es auch darum, den Mut wieder zu erlangen, Visionen zu entwickeln, die Freude entstehen zu lassen am eigenen Fortschritt, am wachsen und lernen, sich selbst zu fördern und zu fordern. Sich seiner Fähigkeiten, Eignungen und Neigungen bewusst zu sein, aber auch die eigenen mentalen Modelle zu kennen, erst daraus kann wieder echtes Selbstbewusstsein und lebendige Selbstmotivation entstehen. Menschen, die wieder gelernt haben, mit einem gesunden Bewusstsein mit sich selbst umzugehen, bringen sich auch bewusster, dynamischer und nachhaltiger in Unternehmen ein. Sie sind bereit sich zu committen und sich mit dem Unternehmen weiter zu entwickeln. Sie haben ein Interesse attraktiv für die Organisation zu bleiben und prägen die Wirkung eines Unternehmens wesentlich mit. Die Arbeit wird zu einem wesentlichen und erfüllenden Bestandteil des eigenen Lebens.
SCROGGIN: Welche Unterstützung kann eine Einzelperson oder eine Firma von einem Beratungs- und Trainingsunternehmen wie Line5Consult erwarten?
M.S.: Wir setzen best-ausgewählte Instrumente zur pragmatischen Situationserfassung und zur nachfolgenden Erfolgsmessung ein. Wir arbeiten an der individuellen Befähigung der Menschen und machen Firmenkulturen transparent, wir zeigen wo sich hinderliche mentale Modelle abspielen und wie man diese umprogrammiert, um Umsetzung zu garantieren. Wir coachen Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen und bieten eine Reihe motivierender Seminare im Sinne des selbst erlernen und selbst erfahren an.
Weitere Informationen: www.L5C.ch
Der Artikel erschien im 'SCROGGIN-career' Ausgabe Nummer 4 - 2008. Link zu anderen Stories |
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