Deutschland
Auslandskarriere attraktiv wie nie
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Deutschland belegt fünften Platz als beliebtestes Zielland
Düsseldorf (pte001/18.04.2012/06:00) - Nie waren mehr Menschen offen für die Karriere-Option Ausland. 68 Prozent der internationalen Fachkräfte sind gewillt, fern der Heimat zu arbeiten - ein Anstieg von vier Prozent gegenüber 2009, wie eine Studie der Online-Jobbörse StepStone http://stepstone.de in Kooperation mit "The Network" und der Intelligence Group zeigt. Insgesamt wurden mehr als 162.000 Fach- und Führungskräfte aus 66 Ländern befragt. "Der Anstieg erklärt sich unter anderem durch den Fachkräftemangel, der ein internationales Phänomen ist", so StepStone-Sprecher Sascha Theisen gegenüber pressetext.
Wirtschaftlich gutes Image
Während zwei Drittel aller befragten Arbeitnehmer grundsätzlich Interesse an einer Stelle im Ausland haben, kommt Deutschland für ein Drittel als Zielland infrage. Damit belegt der EU-Staat Platz fünf auf der Liste der bei internationalen Spitzenkräften beliebtesten Staaten - und ist nach den USA, Großbritannien, Kanada und Australien das bestplatzierte nicht englischsprachige Land.
"Deutschland hat im Ausland wirtschaftlich gesehen ein starkes Image. Interessenten sehen die Stabilität der Wirtschaft und damit verbunden die gute Lebensqualität", erklärt Theisen. Die attraktivsten deutschen Städte sind aus Sicht potenzieller Jobwechsler Berlin, München, Hamburg und Frankfurt.
Junge, gut ausgebildete Menschen stehen einer Karriere in Deutschland besonders aufgeschlossen gegenüber: Die Mehrheit ist jünger als 35 Jahre, verfügt über einen Bachelor- oder Masterabschluss, möchte in den Bereichen IT, Beratung und Management arbeiten und hat Interesse an einer längerfristigen Anstellung in Deutschland. Von international rekrutierenden Unternehmen erwarten sie neben guten Beschäftigungsbedingungen auch aktive Unterstützung bei der Suche nach einer Unterkunft am neuen Arbeitsort und beim Erlernen der deutschen Sprache. "Während große Unternehmen hier sehr vorbildlich sind, gibt es bei mittelständischen Unternehmen noch einige Hausaufgaben zu machen", betont Theisen.
Abwanderung als Gefahr
Aufschlussreich sind auch die deutschen Ergebnisse der Studie: Jede zweite Fach- und Führungskraft aus Deutschland ist interessiert an einer beruflichen Auslandserfahrung. Zwar fällt die Bereitschaft der deutschen Umfrageteilnehmer im internationalen Vergleich damit etwas geringer aus, die Zahl verdeutlicht aber die große Herausforderung, mit der Arbeitgeber sich heute auseinandersetzen müssen.
"Angesichts des Fachkräftemangels ist die potenzielle Abwanderung qualifizierter Mitarbeiter eine zusätzliche Bedrohung für deutsche Unternehmen. Sie stehen im Wettbewerb um die Top-Mitarbeiter nicht mehr nur in Konkurrenz zu anderen deutschen Unternehmen, sondern auch zu Arbeitgebern im Ausland, die Talente zunehmend aktiv anwerben", so Sebastian Dettmers, Geschäftsführer der StepStone Deutschland.
Bild oben: pixelio.de/berlinpics |
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Erfolgreiche Ingenieurinnen – es gibt sie doch!
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Rita Süssmuth, Bundestagspräsidentin a.D., ist ein besonderer Ehrengast auf der women&work, Deutschlands größtem Messe-Kongress für Frauen, der am 5. Mai 2012 in Bonn stattfindet. Im Rahmen der Podiumsdiskussion “Erfolgreiche Ingenieurinnen – es gibt sie doch” diskutiert Frau Prof. Dr. Süssmuth von 15:00 - 16:00 Uhr mit sechs der insgesamt Top 25-Ingenieurinnen, die der deutsche ingenieurinnenbund 2011 gekürt hat. Rita Süssmuth gehörte zur unabhängigen Jury für die Auswahl der 25 einflussreichsten Ingenieurinnen Deutschlands.
“Es gibt erfolgreiche Ingenieurinnen in Deutschland, aber in der Öffentlichkeit sind sie kaum zu sehen”, sagt Sylvia Kegel, Vorstandsmitglied des deutschen ingenieurinnenbundes e.V. und Moderatorin des Thementalks auf der women&work. “Ziel der Aktion TOP25 war es daher auch, den Blick auf besonders erfolgreiche Ingenieurinnen zu lenken, um die Vorbilder, die es inzwischen gibt, öffentlich vorzustellen.”
Auf der women&work am 5. Mai in Bonn diskutieren mit dem Jurymitglied Rita Süssmuth Dipl.-Ing Martina Beyer, Abteilungsleiterin Ford Werke, Dipl.-Ing. Ludgera Decking, Geschäftsführerin der RSAG, Dipl.-Ing. Simin Lostar Schräpfer, Leiterin der Fiesta-Montage der Kölner Ford-Werke, Dipl.-Ing./Dipl.-Wirt.-Ing. Anja Neuber, Geschäftsführerin der Siempelkamp Giesserei Service GmbH, Prof. Dr.-Ing. Stefanie Reese, Leiterin des Lehrstuhls und des Instituts für Angewandte Mechanik in der Fakultät für Bauingenieurwesen der RWTH Aachen, Dipl.-Ing. Gabriele Riedmann de Trinidad, Senior Vice President "Strategic Market Energy" bei der T-Systems International.
“Wir freuen uns sehr, ein so hochkarätig besetztes Podium auf der women&work präsentieren zu können”, freut sich Melanie Vogel, Initiatorin der women&work. “Der MINT-Bereich bietet exzellente Karriere-Chancen für Frauen. Das werden nicht nur die Podiumsteilnehmerinnen beweisen, sondern auch die zahlreichen Unternehmen aus der MINT-Branche, die auf der women&work präsent sind.”
Über 80 Top-Unternehmen – darunter accenture, adidas, BASF, Bayer, E.ON, GE, Google, Siemens, ThyssenKrupp oder Vodafone – präsentieren sich auf der women&work und stehen den Messebesucherinnen für alle Fragen rund um Jobeinstieg und -wechsel, Wiedereinstieg oder den Weg nach oben zur Verfügung.
Wer sich gezielt auf die Gespräche mit den Unternehmen auf der women&work vorbereiten möchte, kann sich noch bis zum 30. April für vorterminierte Vier-Augen-Gespräche bei den ausstellenden Unternehmen anmelden.
Der Messebesuch ist kostenfrei.
Alle weiterführenden Informationen unter www.womenandwork.de
Über die women&work
Die women&work ist Deutschlands größter Messe-Kongress für Frauen, der 2012 mit dem Innovationspreis "Land der Ideen" in der Kategorie "Wirtschaft" ausgezeichnet wurde. Auf der women&work treffen ambitionierte Besucherinnen am 5. Mai 2012 in Bonn von 10.00 bis 18.00 Uhr das Who-is-Who der deutschen Unternehmen. Vorterminierte Vier-Augen-Gespräche, spannende Kontakte mit über 80 Top-Unternehmen aus Deutschland und ein umfangreiches Kongress-Programm helfen den Frauen beim persönlichen Networking und bei der erfolgreichen Karriereplanung. Die women&work findet unter der Schirmherrschaft von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen statt.
Die Teilnahme ist kostenfrei. www.womenandwork.de
Über den deutschen ingenieurinnenbund e.V (dib)
Der dib ist seit 25 Jahren der Berufsverband für Frauen in technischen Berufen. Das bundesweit aktive Netzwerk besteht aus derzeit 17 Regionalgruppen. Neben gegenseitiger persönlicher Unterstützung in beruflichen und fachlichen Fragen liegt der Schwerpunkt in der nationalen und internationalen Lobby- und Gremienarbeit. Der dib ist unter anderem im Deutschen Frauenrat, in Landesfrauenräten und verschiedenen Ingenieurkammern der Länder sowie im International Network of Women Engineers and Scientists (INWES) vertreten.
Der dib ist auf der Karriere-Meile mit einem Stand, zusammen mit „komm mach MINT.“ vertreten. Alle weiterführenden Informationen unter www.dibev.de.
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Frauen und Karriere-Fitness: Weg vom "Schauen-wir-mal-was-kommt"-Prinzip, hin zur "Ich-weiß-was-ich-will"-Taktik

Mädchen haben bessere Noten als Jungen, Studentinnen machen im Schnitt bessere Abschlüsse als ihre männlichen Mitstreiter. Frauenbeauftragte und Mentoren mühen sich seit Jahren, Frauen an die Spitze zu coachen. Und doch gilt in den Chef-Etagen der meisten Unternehmen immer noch das Motto "oben ohne". In der wirtschaftlichen Elite dominiert nach wie vor das Y-Chromosom. Woran liegt es, dass das Gros der Frauen im Deutschland des 21. Jahrhunderts immer noch durch Abwesenheit glänzt, wenn es um Karriere und wirtschaftlichen Erfolg geht?
Die Voraussetzungen dafür, dass Frauen die Beschäftigungslücke schließen, sind so gut wie nie zuvor, denn sie haben in den vergangenen Jahrzehnten ihre Qualifikationen erheblich verbessert und in manchen Bereichen die Männer längst überholt. In vielen europäischen Ländern stellen sie bereits die Mehrheit der Hochschulabsolventen. Auf dem Arbeitsmarkt ist davon aber noch wenig zu spüren.
Diesen Widerspruch hat die europäische Staatengemeinschaft erkannt und will nun die weibliche Beschäftigungsrate bis 2020 auf ein Niveau von 70 Prozent heben. Auch das World Economic Forum ermahnt die Unternehmen, die weiblichen Potenziale besser zu erschließen und für die Wirtschaft nutzbar zu machen.
Diese Botschaft ist bei vielen Unternehmen bereits angekommen, und sie haben das Thema „Frauenförderung“ auf ihre Agenda gesetzt. „In zahlreichen Gesprächen, die wir in den letzten Monaten mit Unternehmen geführt haben, wird deutlich, dass sich Unternehmen der Problematik mangelnder weiblicher Führungskräfte sehr wohl bewusst sind“, sagt Melanie Vogel, Initiatorin der women&work, dem bundesweit ersten Messe-Kongress für die Karriereplanung weiblicher Führungskräfte, der am 14. Mai 2011 erstmalig in Bonn statt findet. „Sie nutzen den Messe-Kongress women&work, um gezielt Frauen zu rekrutieren, denn sie wollen die Frauenquote in ihren Unternehmen erhöhen und bieten sehr spannende Karrieremöglichkeiten für Frauen.“
Die gläserne Decke - Wahrheit oder Mär?
Umso erstaunlicher ist es, dass Frauen in Führungspositionen nach wie vor so unterrepräsentiert sind. In Leitungsfunktionen besetzen sie kaum mehr als jeden vierten Posten und das gilt für nahezu alle Branchen und Berufe, zeigen aktuelle Studien des DIW Berlin.
Barbara Bierach hat in ihrem Buch "Das dämliche Geschlecht" die These aufgestellt, Frauen seien nicht unterprivilegiert und unterdrückt, sondern ließen sich immer noch mit den Krümeln von den Tellern der Macht abspeisen. Entnervt vom ständigen Ringkampf um Positionen und Budgets zögen sie sich zurück und verschanzten sich hinter der Mär von der Glasdecke, jenem unsichtbaren Deckel, der ihre Karriere bremst.
Tatsächlich scheint es diese Karrierebremse nicht per se bei allen Frauen zu geben. "Die oft zitierte 'gläserne Decke', die Frauen in Unternehmen von einer Karriere abhalten soll, habe ich selbst nie kennengelernt“, stellt Claudia Geis, Leiterin Diabetes Care von Bayer, fest. „Ein Kernproblem für ambitionierte Frauen sind aus meiner Sicht eher die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, Kinder und Karriere zu vereinbaren.“
"Ich habe immer das Gefühl gehabt, die gleichen Chancen zu haben wie meine männlichen Kollegen", sagt auch Dr. Sonja Unterlechner, Projektleiterin bei der Boston Consulting Group (BCG). "Jeder Berater bei BCG wird regelmäßig bewertet und ausschließlich aufgrund seiner Leistung befördert; eine gläserne Decke habe ich nie über mir gefühlt."
Das Argument allein kann es also nicht sein, das Frauen am Aufstieg hindert. Das zeigt auch eine Studie, die das internationale Management-Netzwerk EWMD (European Women’s Management Development) Anfang 2010 veröffentlicht hat. Dieser Studie zufolge sind Selbstbewusstsein, Durchsetzungskraft und Durchhaltevermögen sowie eine strukturierte Karriereplanung wichtige Voraussetzungen, damit Frauen Führungspositionen einnehmen und auch auf Vorstandsebenen bestehen können.
"Viele junge Akademikerinnen, die ich in den letzten Jahren beraten habe, waren überdurchschnittlich gut qualifiziert", bestätigt auch Melanie Vogel. "Sie waren fit für eine Karriere und hatten alle Chancen, es bis ganz nach oben zu schaffen. Sie standen sich nur oft selbst im Weg."
Berufseinstieg mit angezogener Handbremse
Haupt-Hindernis waren laut Melanie Vogel vor allem mangelnder Mut und die Angst vor Verantwortung. „Hinzu kommt“, so berichtet sie weiter, „dass viele junge Frauen unbewusst nur bis zum ersten Kind planen. Sie steigen schon mit angezogener Handbremse in den Beruf ein und viele fahren nur mit halber Kraft weiter. Sie schöpfen ihr Potential nicht aus, weil sie nicht wissen, wie sich der potentielle Kinderwunsch auf den eigenen Job ausüben wird. Dieses 'Schauen-wir-mal-was-kommt'-Prinzip ist absolut hinderlich für eine erfolgreiche Karriere. Da haben Männer einen strategischen Vorteil. Gedanklich haben viele ihre Karriere schon bis zum ersten Vorstandsposten skizziert – und wenig hält sie davon ab, dieses Ziel zu erreichen.“ Auch die im Rahmen der EWMD-Studie befragten Frauen teilen die Einschätzung, dass Frauen eher der Glaube an den Erfolg und das Zutrauen in ihre Fähigkeiten als die Fähigkeiten selbst fehle.
Dr. Sonja Unterlechner von BCG dazu: "Frauen neigen dazu, ihre eigene Leistung skeptischer zu beurteilen als ihre männlichen Mitbewerber. Sie sind manchmal zu zurückhaltend und zu kritisch mit sich selbst. Potenziellen Bewerberinnen würde ich gern folgenden Rat mit auf den Weg geben: Traut es Euch zu und versucht es einfach."
Barbara Klunker, Fachbereichsleiterin bei der DIS AG, ist überzeugt: „Die Karriere beginnt im Kopf, mit dem eigenen Selbstverständnis und dem eigenen Selbstbewusstsein. Die meisten Karriere-Frauen, die ich persönlich kenne, haben zu Beginn ihrer Laufbahn keinen Gedanken daran verschwendet, als Frau gegenüber ihren männlichen Kollegen benachteiligt zu sein. Ganz im Gegenteil: Einige sehen für sich als Frau sogar große Vorteile – und der Erfolg gibt ihnen Recht!“
Erfolgreiche Frauen haben offensichtlich eine andere Einstellung zu Erfolg und Karriere, das bestätigt auch Melanie Vogel. „Sie sind mindestens ebenso zielstrebig und ehrgeizig wie Männer und der Unterschied zu den weniger erfolgreichen Frauen ist genau der gleiche wie bei Männern: erfolgreiche Frauen und Männer geben nicht auf. Sie beißen sich durch und wissen, was sie wollen.“
Melanie Vogel rät zu einer Abkehr vom 'Schauen-wir-mal-was-kommt'-Prinzip und plädiert für eine „Ich-weiß-was-ich-will“-Taktik. „Es hat schon seinen Grund, warum man 'Karriere' symbolisch mit einer Leiter darstellt und nicht mit einer Rolltreppe. Der Aufstieg ist mühsam, manchmal wackelig und die Gefahr des Abstürzens begleitet einen, je höher man kommt.“ Sie empfiehlt Frauen daher, die eigene Karriereplanung von langer Hand zu planen und selbstbewusst, durchsetzungsstark und zielstrebig anzugehen. „Die Saat für Frauen mit Karriere-Ambitionen ist gesät, sie müssen nur noch ernten. Die Chancen dazu waren nie besser.“
Eine gute Möglichkeit für Frauen, ihre eigene Karriere-Fitness zu testen, bietet der Messe-Kongress women&work, der am 14. Mai 2011 zum ersten Mal im Bonner Plenargebäude statt findet. Auf der ersten bundesweiten Karrieremesse für Frauen treffen karriereorientierte Besucherinnen das Who-is-Who der deutschen Unternehmen. Vorterminierte Vier-Augen-Gespräche, spannende Kontakte am Messestand und ein umfangreiches Kongress-Programm helfen den Frauen beim persönlichen Networking und bei der erfolgreichen Karriereplanung. Weitere Infos zum Messe-Kongress women&work gibt es unter http://www.womenandwork.de. Link zu anderen Stories |
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Fachmessen: Der Turbo für die Job-Suche
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Deutschland ist der international führende Standort für Messen und Ausstellungen. Fünf der zehn größten Messegesellschaften der Welt sind hier angesiedelt. Von den global führenden Messen der einzelnen Branchen finden etwa zwei Drittel in Deutschland statt. Wichtigster Pluspunkt der deutschen Messen ist ihre Internationalität: Über die Hälfte der Aussteller kommen aus dem Ausland, davon ein Drittel aus Ländern außerhalb Europas. Eine optimale Gelegenheit für Messebesucher, mit den Firmenvertretern nicht nur über aktuelle Branchen-Entwicklungen und Innovationen zu fachsimpeln, sondern auch die Fühler auszustrecken nach potentiellen neuen beruflichen Herausforderungen.
Job-Suche kompakt
Für Unternehmen sind Messen eines der wichtigsten Instrumente im Marketing-Mix überhaupt. Doch auch für Bewerber, Jobsuchende und Interessierte bieten Fachmessen eine exzellente Möglichkeit, an den Messetagen mit Firmenvertretern verschiedener Unternehmen aus verschiedenen Ländern Kontakt aufzunehmen.
Nirgendwo sonst erlebt man den regionalen mittelständischen Weltmarktführer buchstäblich Wand an Wand mit riesigen Weltkonzernen. Eine effektivere Möglichkeit, sich in persönlichen Gesprächen nicht nur über neue Produkte und Trends zu informieren, sondern auch konkret herauszufinden, welche offenen Positionen die Wunscharbeitgeber bieten können, gibt es kaum.
Gerade auf den Leitmessen sind die wichtigen Ansprechpartner vor Ort nicht unbedingt die Personalverantwortlichen der Unternehmen, sondern Geschäftsführer, Vertriebsleiter oder Fachleute aus den Entwicklungsabteilungen. Mit anderen Worten: die Entscheidungsträger in den Unternehmen, die an wichtigen Schlüsselpositionen sitzen und oft schon sehr früh abschätzen können, wann und in welchen Bereichen Vakanzen im Unternehmen entstehen werden.
Zwei Drittel aller offenen Stellen werden nicht öffentlich ausgeschrieben. Auf den Fachmessen gibt es die Möglichkeit, an diese verdeckten Jobs zu kommen und sich damit einen deutlichen Wettbewerbsvorteil bei der Job-Suche zu verschaffen.
Der Vorteil dabei: Die Job-Suche ist branchenbezogen und verläuft daher auch überaus zielorientiert. Bewerber haben eine optimale Möglichkeit, den eigenen Marktwert im direkten Vergleich mit den Unternehmen einer Branche zu testen.
Vorbereitung ist das A und O
Der Besuch einer Fach-Messe kann also der erste Schritt ins Berufsleben oder zum lang ersehnten Jobwechsel sein. Doch wie überall im Bewerbungsprozess stellt sich der Erfolg ohne eine gründliche Vorbereitung nicht ein.
Neben einer groben Vorab-Selektion von Unternehmen, mit denen man unbedingt sprechen will und über deren Produkte man sich im Vorfeld im Internet einen kurzen Überblick verschafft, muss vor allem die persönliche Bestandsaufnahme im Fokus der Vorbereitung auf den Messebesuch stehen.
Die zehn Kernfragen lauten:
1. Was wollen Sie beruflich erreichen (kurz-, mittel- und langfristig)?
2. Wovon träumen Sie beruflich (Was motiviert Sie? Was macht Ihnen Spaß?)?
3. Was sind Ihre Stärken?
4. Wo liegen Ihre Grenzen?
5. Welche fachlichen Qualifikationen bringen Sie mit?
6. Was unterscheidet Sie von anderen Bewerbern?
7. Welche Eigenschaften sollte der potentielle Arbeitgeber mitbringen?
8. Was erwarten Sie von Ihrem potentiellen Arbeitgeber?
9. Wie sollte Ihr optimales Arbeitsumfeld aussehen?
10. Welches Ziel verfolgen Sie mit dem Messebesuch? Was muss passieren, damit Sie Ihren Messebesuch im Nachhinein als erfolgreich verbuchen können?
Je intensiver Sie sich darüber Gedanken machen und je detailgenauer Ihre Antworten ausfallen, umso leichter wird es Ihnen später fallen, im konkreten Gespräch mit den Firmenvertretern Ihre beruflichen Wünsche zu äußern und festzustellen, ob die deckungsgleich mit den Karriere-Chancen sind, die das Unternehmen bieten kann.
Selbstmarketing – die ersten 30 Sekunden entscheiden
Fachmessen sind für viele Unternehmen das geschäftliche und soziale Highlight des Jahres und viele Firmen „rüsten“ daher richtig auf und präsentieren sich mit beeindruckenden Ständen auf vielen hundert Quadratmetern.
Auf einem solchen Stand den Überblick zu behalten und herauszufinden, wer für was zuständig ist, ist eine Kunst. Standhaftigkeit und Durchsetzungskraft ist hier gefragt, bis man den richtigen Ansprechpartner gefunden hat.
Erster Anlaufpunkt eines „Mega-Standes“ ist in jedem Fall der „Info-Point“. Dort gibt es nicht nur die so beliebten Give-Aways, sondern dort finden Sie im Regelfall eine große Anzahl freundlicher Mitarbeiter/innen, die Ihnen helfen können, einen für Sie zuständigen Gesprächspartner ausfindig zu machen.
Haben Sie den richtigen Ansprechpartner gefunden, liegt Ihre Kunst nun in der Überzeugungskraft – und viel Zeit haben Sie dafür nicht, denn hunderte Besucher werden an den Messeständen abgefertigt und nach der ersten Stunde weiß das Standpersonal häufig nicht mehr, mit wem es schon alles gesprochen hat. Viele Gespräche sind darüber hinaus völlig unproduktiv und dauern viel zu lange, weil der interessierte Messebesucher nicht auf den Punkt kommt.
Damit Ihnen das nicht passiert und Sie schon in den ersten Sekunden Ihres Bewerbungsgesprächs am Messestand einen guten Eindruck hinterlassen, gibt es ein wirkungsvolles "Geheimrezept" für Ihre Selbstpräsentation: den Elevator Pitch - eine überzeugende Präsentation (Pitch), die nur soviel Zeit in Anspruch nehmen darf, wie eine 30-90 sekündige Fahrt mit dem Fahrstuhl (Elevator).
Ob in einer Vorstellungsrunde, am Telefon oder bei einem Gespräch am Messestand - Sie haben meist nicht mehr als 30 Sekunden Zeit, um sich und das was Sie tun vorzustellen. Schaffen Sie es in dieser kurzen Zeit, Ihren Gesprächspartner neugierig zu machen auf die „Marke Ich“?
Wesentlich beim Elevator Pitch ist die emotionale Ansprache. Wecken Sie bei Ihrem Gesprächspartner positive Emotionen durch Ihre Begeisterung, Ihr Interesse und Ihre Neugier, dem Unternehmen, den Produkten oder der Branche gegenüber.
Das schaffen Sie aber nur, wenn Sie sich im Vorfeld Gedanken zu den zehn Kernfragen gemacht haben, deren Antworten nun genau an dieser Stelle zum Einsatz kommen. Denn auch wenn wir oft von einer Sekunde auf die andere in Aktion treten müssen, können wir nur dann im Handumdrehen überzeugen und begeistern, wenn wir die richtigen Argumente bereits parat haben. Egal, wie interessant Sie Ihre fachlichen Qualifikationen verkaufen, Ihr Gesprächspartner wird Ihnen nur dann Gehör schenken, wenn Sie auch als Person überzeugen.
Antworten Sie im Elevator Pitch auf die – oft unausgesprochene – Frage, warum Ihr Gesprächspartner ausgerechnet mit Ihnen zusammenarbeiten bzw. an Sie denken sollte, wenn die entsprechende Vakanz entsteht. Bieten Sie Ihrem Gesprächspartner einen klaren Vorteil.
Neben der fachlichen Qualifikation beeindrucken wir einen Zuhörer im persönlichen Gespräch nämlich mit echten Gefühlen, Authentizität und Persönlichkeit. Sie müssen begeistern und selbst begeistert sein, von dem, was Sie machen oder machen wollen.
Und auch dabei hilft der Besuch einer Fachmesse. Hier werden Innovationen lebendig, hier atmet die Zukunft einer Branche – und nichts ist spannender und mitreißender. Leichter kann ein positiver Gesprächseinstieg kaum noch werden.
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