Chance
Karriere-Messen im Bewerbungsprozess: Persönliche Kontakte erhöhen die Chancen bei der Jobsuche

In Zeiten von eMail und Internet, wird bei allem „Gruscheln“, „Twittern“ und „Social-Networken“ oft vergessen, dass der Bewerbungsprozess nicht nur aus dem Versenden von Bewerbungsunterlagen oder im Networken mit Personalern besteht, sondern dass am Ende einer solchen Kontaktaufnahme zwangsläufig immer auch der persönliche Kontakt erfolgt, nämlich im Bewerbungsgespräch.
Von: Melanie Vogel
Im Bewerbungsgespräch selbst zählt vor allem eines: der persönliche Eindruck.
Der Mensch steht im Mittelpunkt.
Schlägt man als Bewerber hier über die Grenzen oder tritt man im Vorstellungsgespräch von einem Fettnäpfchen ins nächste, weil man sich über die wichtigsten Do's und Dont's in der Kommunikation nicht im Klaren ist, helfen alle vorher virtuell ausgetauschten Informationen nichts: der Job geht an jemand anderen.
Folglich macht es sehr viel Sinn, Foren zur persönlichen Kontaktaufnahme in die Jobsuche mit einzubeziehen und dazu gehören auch Karrieremessen.
Hier kann man relativ unkompliziert mit Personalverantwortlichen in Kontakt treten und in persönlichen Gespräche nicht nur den Schritt der ersten Kontaktaufnahme und Selbstvorstellung üben, sondern man kann an einem Messetag auch einen Blick hinter die Kulissen werfen und lernt die Menschen kennen, die in dem Unternehmen arbeiten.
Der Besuch einer Karriere-Messe kann also der erste offizielle Schritt ins Berufsleben sein, daher lautet die Grundregel: eine gute Vorbereitung ist das A und O und erhöht die persönlichen Chancen.
Ein gepflegtes Äußeres und der Verzicht auf jegliche Kreativität, mit der man sich durch die Kleidung von der Masse abheben will, sind angebracht.
Mit einem dezentem Business-Look kann man nichts falsch machen und signalisiert die Bedeutung, die man den Gesprächspartnern und dem Unternehmen entgegenbringt. Dennoch sollte die „offizielle“ Kleidung nicht in Verkleidung ausarten, denn nur, wenn man sich in seiner äußeren Hülle wohl fühlt, wird man sicher und souverän auftreten können.
Zur Vorbereitung auf einen solchen Messebesuch gehört – neben dem korrekten Outfit – eine sorgfältige Recherche über die Unternehmen, mit denen man ins Gespräch kommen will. Was das Unternehmen anbietet, in welcher Branche es arbeitet und was einen persönlich an dem Unternehmen interessiert sollte man in Erfahrung bringen, bevor man mit dem Unternehmen ins Gespräch kommt.
Informationen zu den Unternehmen findet man hier auf SCROGGIN, in Messemagazinen der Messeveranstalter, im Internet oder auf den firmeneigenen Homepages.
Am Messetag sollte man seine vollständigen Bewerbungsunterlagen in ausreichender Anzahl mitbringen. Wenn man sich nicht gezielt bewirbt und noch nicht weiß, wer der Ansprechpartner vor Ort ist, bereitet man am besten ein kurzes Standardanschreiben vor. Ein Lebenslauf mit Foto und die Kopie der Zeugnisse gehören ebenfalls in die vollständige Bewerbungsmappe. Wenn man den Gesprächspartnern seine Bewerbungsunterlagen im Anschluss des Gesprächs übergibt, haben sie eine Erinnerungsstütze und können sich auch im Nachhinein besser an das Gespräch erinnern und bei Interesse an dem Kandidaten schneller wieder Kontakt aufnehmen. Ebenso hilfreich sind Visitenkarten. Oft entwickeln sich auf der Messe spontane Gespräche mit Unternehmensvertretern, mit denen man gern in Kontakt bleiben möchte. Auf einen Papierfetzen gekritzelte Kontaktdaten wirken nicht professionell und das Interesse am Gesprächspartner ist unter Umständen schnell wieder erloschen. Die erhaltenen Visitenkarten legt man ab, oder man vernetzt sich gleich online. Mit dem Business-Netzwerk XING bleibt man seinem Gegenüber in Erinnerung und hat stehts die aktuellen Kontaktdaten bereit. Der erste Eindruck ist richtungweisend für den weiteren Bewerbungsprozess – und der kritischste Moment in der Kontaktaufnahme überhaupt. In nicht mal mehr als vier Sekunden haben sich beide Gesprächspartner ein erstes Bild vom Gegenüber gemacht, sind die Weichen für Sympathie oder Antipathie gestellt und man erhält im Regelfall keine zweite Chance, den ersten Eindruck zu revidieren. Für junge Berufseinsteiger ist es daher elementar wichtig, persönliche Gesprächs- und Vorstellungssituationen so früh wie möglich zu üben, um Sicherheit und Souveränität im Kontakt mit Vorgesetzten und Entscheidungsträgern zu erlangen, die darüber entscheiden, ob sich die Tür in das Unternehmen weiter öffnet oder für immer verschliesst. Link zu anderen Stories |
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Unbegrenzte Möglichkeiten für Ingenieure
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Ingenieure und ihre Karrieremöglichkeiten im Ausland nach dem Studium
Von: Christoph Deuel
In Zeiten der Konjunktur, wie wir sie gerade in vollem Gange erleben dürfen, rückt das Wachstum in der Prioritätenliste potenter Firmen an oberste Stelle. Unternehmungen müssen ihre Position stärken und ausbauen, Qualität sichern und Innovationen lancieren. All diese Aufgaben erfordern gut ausgebildete Ingenieure, hoch motiviert, leistungsfähig und auf dem neusten Stand der Forschung. Die Nachfrage ist gross, und die Hochschulabgänger in ungenügender Zahl, um die gebotenen Arbeitsplätze zu besetzen. Mit immer attraktiveren Angeboten wird gefochten um die heissbegehrten Maschinenund Bauingenieure, Informatiker, Materialwissenschaftler, Verfahrens-, Elektro-, Biomedizinal- und Informationstechniker.
Hierzulande gibt es eine ganze Reihe von Firmen, die Arbeit im Ausland anbieten. Dabei können wertvolle Erfahrungen und Softskills gesammelt werden, wobei die Fremdsprache ein weiterer Motivator sein kann. Die ABB kennt so genannte Trainee-Programme. Während ca. 15 Monaten absolviert ein Trainee ein individuelles, auf ihn zugeschnittenes Programm, das er nach seinen Wünschen und Interessen gestalten kann. Die Stationen sind folgendermassen gegliedert: Die beiden ersten Stationen à sechs Monate werden in der Schweiz absolviert. So können unterschiedliche Abteilungen und Aufgabenbereiche kennen gelernt werden. Im Anschluss wird der Trainee für mindestens drei Monate im Ausland tätig sein, um seinen kulturellen und sprachlichen Horizont zu erweitern.
In der Schweiz ist der Markt gierig und die Einstiegsgehälter hoch. Doch das Ausland kennt den gleichen Fachkräftemangel und holt auf. An vorderster Front kämpft unser Nachbarland Deutschland um die Abgänger führender technischer Hochschulen. So spricht Ex-BMW-Chef Joachim Milberg gegenüber dem Handelsblatt von bereits zwischen 20’000 und 40’000 fehlenden Ingenieuren deutschlandweit. Die Löhne, welche die deutsche Industrie inzwischen bezahlt, sind längst mit schweizerischen Verhältnissen vergleichbar. Vor allem in der Fahrzeug- und Maschinenbaubranche verzeichnet der Verein Deutscher Inge-nieure beachtliche Lücken. Karrierechancen scheinen real und die Sicherheit der Arbeitsplätze hoch.
Neben Deutschland buhlen auch die anderen mitteleuropäischen Länder um die Gunst hiesiger Ingenieure. Dank der bilateralen Abkommen stehen keine Grenzen im Weg, die attraktiven Angebote aus der nahen EU anzunehmen. Norditalien rekrutiert schon seit Jahren routiniert Akademiker aus dem Ausland, und Frankreich fragt primär nach Verkaufs- und Vertriebspersonal mit technischem Hintergrund. Grossbritanniens Stellenmarkt ist staatlich organisiert und will mit deutschsprachigem Personal nach Deutschland expandieren. Des Weiteren existieren private Stellenagenturen, die berufsgruppenspezifisch hinter qualifizierten Köpfen herjagen. Der niederländische Arbeitsmarkt hat einen wesentlich besseren Ruf als der deutsche und ist unserem sehr ähnlich. Neben Headhunters und Stellenvermittlungsagenturen werden freie Arbeitsplätze in Zeitungen, dem Internet und bei öffentlichen Arbeitsämtern publiziert. Grosse Firmen haben Standbeine in verschiedensten Nationen und ermöglichen so auch Erfahrungen in der ganzen Welt. Generell ist es von Vorteil, die Landessprache der gewünschten Destination zu beherrschen und sich mit dem präferierten Arbeitgeber über den Internetauftritt oder anderen, Profilquellen vertraut zu machen, um sich optimal ins Unternehmen einzugliedern.
Viele junge Ingenieure zieht es dennoch weiter in die Ferne. Als Forschungsbasis und Geburtsstätte führender Konzerne bieten die USA eine hervorragende Alternative, Netzwerke zu knüpfen, Zugang zu einem riesigen Fundus technologischen und wirtschaftlichen Know-hows zu erhalten und reale Karrierechancen zu haben. Ausserdem locken in Anbetracht der tiefen Steuern ein angemessener Lohn und internationale Teams bestens qualifizierter Fachkräfte, an die allerdings auch hohe Anforderungen gestellt werden. Diese sind neben ausgezeichneten Fremdsprachenkenntnissen und ständiger Lernbereitschaft vor allem eine hohe Flexibilität, bezogen auf die Mobilität und unentgeltlichen Überstunden. Nur so besteht Aussicht auf einen Job in dem vor allem durch Spontanbewerbungen dominierten Stellenmarkt. Zusätzlich ist zu beachten, dass schweizerische Hochschulabschlüsse nicht anerkannt und in der Regel unterbewertet sind.
Klimawandel verstärkt den Abolventenbedarf
„Es gibt viel zu tun.“ meint Accenture und spricht dabei den Absolventen genauso aus dem Herzen, wie sämtlichen Partizipanten der gegenwärtigen Nachhaltigkeits-, Umwelt- und Gesundheitstrends. Diese Strömungen sind in Verbindung mit der begünstigten Wirtschaftslage eine bestmögliche Grundlage ansprechende Stellen im nachhaltigen und innovativen Technologiebereich zu finden. Nur die effiziente Beschäftigung qualifizierter naturwissenschaftlicher Spezialisten kann uns vor der befürchteten Klimakatastrophe bewahren. Dr. Manfred Thumann, Mitglied der Axpo Konzernleitung, präzisiert: „Erdrutsche, Überschwemmungen, steigende Wasserspiegel usw. sind bei allen Schadensberechnungen des Klimawandels ganz weit vorne mit dabei, und wenn wir mit aller Macht etwas dagegen unternehmen wollen, braucht es Ingenieure, die wirksame Massnahmen sozialverträglich umsetzen können.”
Zweifellos wird der Klimawandel enorme Anstrengungen brauchen, um dessen Folgen zu beherrschen oder zumindest eindämmen zu können. Je mehr junge, tatkräftige und verantwortungsvolle Studentinnen und Studenten sich um diese Aufgaben kümmern, umso mehr wird es uns gelingen, die negativen Folgen zu verringern und an besseren Alternativen zu arbeiten.“
Der Artikel erschien im 'SCROGGIN-career' Ausgabe Nummer 2
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Karriere-Chance Kanada
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Auslandserfahrung ist auf dem heutigen Arbeitsmarkt sehr gefragt. Viele Studierende möchten im Ausland Berufserfahrung sammeln und gleichzeitig ihre Fremdsprachenkenntnisse vertiefen. Und wenn man Kanada-Fan ist, wohin dann sonst?
Von: Ana Vega
Eines der beliebtesten Länder für ein Auslandspraktikum bei Schweizer Studenten ist Kanada. Leider ist es nicht einfach, auf legale Art und Weise in Kanada zu arbeiten. Es ist nicht erlaubt, eine Stelle anzunehmen, ohne eine vorherige Bewilligung von den kanadischen Einreisebehörden zu erhalten. Deshalb haben Kanada und die Schweiz ein Stagiaires-Abkommen abgeschhlossen. Ein ähnliches Abkommen besteht auch mit 26 weiteren Staaten, z.B. Australien, Südafrika und den Vereinigten Staaten.
Stagiaires heisst kurzgefasst „Arbeiten und Reisen“. Die Stagiaires (Praktikanten) sind schweizerische Staatsangehörige, die im Ausland, im gelernten Beruf arbeiten möchten. Nicht nur junge Berufsleute nach ihrem Lehrabschluss, sondern auch StudentInnen haben seit Februar 2007 die Möglichkeit, ein Arbeitsvisum für Kanada im erlernten Beruf respektive Studiengebiet zu beantragen.
Allgemeine Bedingungen - Alter zwischen 18 und 35 Jahren zum Zeitpunkt der Gesuchseinreichung. - Schweizer StaatsbürgerIn, bei Gesuchstellung in der Schweiz wohnhaft. - Schweizer Reisepass, gültig während der ganzen Aufenthaltsdauer. - Nachweis einer Krankenversicherung, die Arzt- und Spitalkosten für die Dauer des Aufenthaltes decken. (Es wird dringend empfohlen, das Bewilligungsschreiben der Botschaft von Kanada abzuwarten, bevor eine Versicherung abgeschlossen wird). - Es können höchstens zwei Arbeitsbewilligungen im Rahmen dieses Abkommens beantragt werden. Die Aufenthalte dürfen nicht unmittelbar folgen und eine Totaldauer von 18 Monaten nicht überschreiten. Ein neues Gesuch muss in der Schweiz gestellt werden.
Die zwei Stagiairesprogramme: 2. Studienbegleitendes Praktikum:
Anmerkung - Es ist wichtig zu wissen, dass für zeitlich befristete Arbeitsaufenthalte oder Praktika in Kanada eine Arbeitserlaubnis erforderlich ist. Dies gilt auch, wenn die Tätigkeit nur für einen kurzen Zeitraum und/oder unbezahlt erfolgt. - Die kanadische Botschaft in der Schweiz verfügt über keinerlei Informationen zu Stellenangeboten, Praktika und potenziellen Arbeitgebern. Auch können keine Listen von Versicherungen und Unterkünften von dort bezogen werden. Es gibt aber zahlreiche Agenturen und Internetseiten welche diese Informationen liefern. (z.B. www.spracherlebnis.ch) - Das Stagiairesabkommen dient nicht dazu, Personen einen Arbeitsaufenthalt zu gewähren, die auf eine Bewilligung als Permanent Resident warten. - Es empfiehlt sich die aktualisierten Informationen zu den Bearbeitungsgebühren auf der Internetseite der Botschaft von Kanada zu beachten, bevor man den Antrag stellt.
Antragsformulare und detaillierte Informationen finden Sie im Internet unter: www.amb-canada.fr/visas
Fragen und Antworten
Warum sollte man ein Praktikum machen?
Wie finanziert man ein Praktikum?
Wie bewirbt man sich um ein Praktikum in Kanada?
Wie lange sollte ein Praktikum dauern?
Weitere Informationen
Der SCROGGIN-Buchtipp zum Thema:
Der Artikel erschien im 'SCROGGIN-career' Ausgabe Nummer 2 Link zu anderen Stories |
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