Beruf
Karrierestart mit angezogener Handbremse
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Bundesweite Umfrage zeigt: Frauen erwarten Benachteiligungen im Job
Studentinnen und junge Berufseinsteigerinnen sind ambitioniert: 35% streben eine Management-Laufbahn an, 22% wünschen sich eine Teamleitungsfunktion. Damit sind Frauen karriereorientierter als Männer, die nur mit 34% bzw. 17% eine Management- oder Teamleitungsfunktion als Karriereziel definiert haben. Dennoch befürchten knapp 50% der jungen Frauen Benachteiligungen im Job. Sie glauben, Erziehungszeit und Babypause seien auch in Zukunft noch Karrierekiller. Das ergab eine gemeinsame Umfrage der AoN - AGENTUR ohne NAMEN GmbH (Veranstalter des Messe-Kongresses women&work) und der Studentenorganisation MTP – Marketing zwischen Theorie und Praxis e.V..
Von: Melanie Vogel und Claudia Kimich
Der Student Survey “Karriere, Familie & Co.” wurde bundesweit unter 1.190 Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen durchgeführt. Ziel der Befragung war es, mehr über die Denkweise der Studierenden zu den Themen Karriere-/Familienplanung, Rollenmuster und Chancengleichheit zu erfahren.
Frauen stellen sich unbewusst selbst ein Bein
„Die Umfrage zeigt deutlich, dass Frauen Karriereambitionen haben – sogar stärker ausgeprägt als Männer – sie aber aufgrund manifestierter Glaubenssätze mit angezogener Handbremse in den Job einsteigen“, kommentiert Melanie Vogel, Geschäftsführerin der AoN und Initiatorin der women&work das Ergebnis. „Glauben Frauen schon beim Berufseinstieg, später im Job benachteiligt zu sein, wird vermutlich auch genau das eintreten. Frauen erliegen der sich selbst erfüllenden Prophezeiung.“
Dabei ist es laut Karriere-Expertin Vogel gerade für Frauen extrem wichtig, sich der eigenen Chancen und Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt bewusst zu sein, den beruflichen Werdegang strategisch zu planen und zielsicher zu verfolgen. „Wer nichts fordert, bekommt auch nichts. Und wer sich von Beginn an chancenlos sieht, wird auch mit deutlich weniger Selbstbewusstein in Bewerbungsgesprächen oder Gehaltsverhandlungen agieren – und dann zwangsläufig weniger überzeugen.”
Erlauben statt Glauben
Dass Glaubenssätze eine sehr starke Wirkung entfalten können, weiß auch Claudia Kimich, Verhandlungsexpertin und Autorin des Buches „Um Geld verhandeln“.
„Glaubenssätze sind Meinungen und Überzeugungen, die wir gelernt oder von anderen Menschen übernommen haben. Doch nicht immer werden "alte" gelernte Verhaltensweise durch neue ersetzt. Gerade die unbewusst immer noch vorhandenen Glaubenssätze schaden.”
Typische Glaubenssätze, denen Frauen erliegen sind zum Beispiel „Karriere oder Familie – ich muss mich entscheiden, beides geht nicht“ oder: „Eine berufstätige Mutter ist keine gute Mutter.“
Die Expertin rät Frauen, die persönlichen Glaubenssätze zum Thema „Karriere und Erfolg” zu identifizieren und sie durch positive Erlaubnissätze zu ersetzen. Beipiel: „Ich kann Karriere machen und eine Familie haben” oder: „Ich kann berufstätig und trotzdem eine gute Mutter sein.”
„Die gute Nachricht ist”, so Kimich, „was gelernt wurde, kann auch wieder verlernt werden. Grundsätzlich gilt es, sich aus der eigenen Komfortzone zu trauen, mutig und neugierig zu sein und die Glaubenssätze zu erkennen, zu überprüfen und in einen Erlaubnissatz umzuformulieren, der Frauen bei der eigenen Berufs- und Karriereplanung nicht mehr behindert."
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Viele Wege in den Beruf
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Als Hochschulabsolvent hast du verschiedene Möglichkeiten, nach deinem Abschluss ins Berufsleben einzusteigen. SCROGGIN-career hat mit verschiedenen Unternehmen gesprochen, die dir wichtige Informationen zum Berufseinstieg geben, und stellt fünf Trainee-Programme vor.
Von: Stefan Bischof
Die klassischen Einstiegsmöglichkeiten für Studierende und Absolventen bei Unternehmen sind das Praktikum, der Direkteinstieg und das Trainee-Programm. Darüber hinaus gibt es aber einen weiteren Weg, in einem Unternehmen Fuss zu fassen: über die Erarbeitung einer Bachelor- beziehungsweise Masterarbeit. Bei der Swisscom AG beispielsweise können Studierende konkrete Themenvorschläge in Form eines „Proposal Paper“ einreichen. Ist das Thema für das Unternehmen von Interesse, stehen die Chancen auf eine Zusammenarbeit gut. Der Studierende ist nicht bei der Swisscom AG angestellt, aber gemäss Mania Hodler, Verantwortliche für das University Marketing bei der Swisscom AG, besteht die Möglichkeit, dass sich aus Bachelor- oder Masterarbeiten auch Festanstellungen ergeben können.
Erste Praxiserfahrung sammeln
Wer sich ein Unternehmen erst einmal anschauen will, bevor er einen festen Vertrag unterschreibt, dem empfiehlt sich ein Praktikum. Die meisten Firmen schreiben Praktikumsplätze je nach Bedarf aus und besetzen sie mit den passenden Studierenden. So kann man schon vor Abschluss des Studiums erste Eindrücke vom Berufsleben sammeln und wertvolle Kontakte zu Mitarbeitern im Unternehmen knüpfen. Viele Arbeitgeber bieten Praktikumsstellen zwischen drei und zwölf Monaten an. Sonja Rizzardi, verantwortlich für das Hochschulmarketing der Schweizerischen Post, betont, dass ein Praktikum möglichst sechs Monate dauern sollte. „Denn für die Einarbeitungsphase in einem Grossunternehmen wie der Post muss genügend Zeit einberechnet werden, damit man die Komplexität und die Zusammenhänge des Unternehmens kennenlernen kann.“ Für Studierende macht es also durchaus Sinn, sich zu überlegen, ein Semester auszusetzen, um ein Praktikum zu absolvieren. Nicht selten verlängern Praktikanten ihren Einsatz und arbeiten anschliessend parallel zum Studium in einer Teilzeitanstellung weiter, wie Mania Hodler von der Swisscom ausführt.
Der optimale Einstieg
Nach dem Abschluss stellt sich dann die Frage, welchen Weg in Berufsleben man wählt. Ob ein Absolvent direkt oder als Trainee einsteigt, hängt von seinen Vorstellungen und Vorkenntnissen ab. Sonja Rizzardi von der Schweizerischen Post erklärt: „Ein Direkteinstieg ist empfehlenswert, wenn der Absolvent bereits genau weiss, in welcher Funktion er arbeiten möchte.“ Idealerweise besitzt er bereits in dem Bereich, in dem er starten will, erste Berufserfahrung. „Für Studierende ist es auf jeden Fall sinnvoll ist, ein Praktikum gegen Mitte oder Ende des Studiums einzuplanen“, so Sonja Rizzardi weiter. „Viele Erfolgsgeschichten zeigen, dass sich aus einem Praktikum eine Teilzeitstelle oder gar ein konkretes Stellenangebot nach Abschluss des Studiums entwickelt hat.“ Bei der Swisscom ist vor allem das Trainee-Programm sehr beliebt, da es den Teilnehmern ermöglicht, während eines Jahres in unterschiedlichen Bereichen tätig zu sein und dabei ein breites Netzwerk aufzubauen. Den für alle gleichermassen optimalen Berufseinstieg gibt es aber nicht, alle Einstiegswege haben ihre Vor- und Nachteile. Viele Unternehmen versuchen deshalb bewusst, die ganze Bandbreite abzudecken, wie Micaela Saeftel, Head of University Marketing der ABB, sagt.
Trainee-Programme
Für Absolventen, die nur geringe Arbeitserfahrungen besitzen und sich noch unsicher sind, welche Funktion sie später einmal übernehmen wollen, ist das Trainee-Programm der ideale Arbeitseinstieg. Im Folgenden ein paar Trainee-Programme:
- EF Internationale Sprachschulen: http://scroggin.info/?q=trainee_anzeige/23487
- Go! Uni-Werbung AG: http://scroggin.info/?q=trainee_anzeige/22
- UBS AG: http://scroggin.info/?q=trainee_anzeige/23118&name=23118
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Job-Steckbrief Unternehmensberater
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Hier liest du Interessantes über die Voraussetzungen, Einstiegsmöglichkeiten und weitere Informationen zum Job eines Unternehmensberaters.
Von: Diana Heumann
Voraussetzungen:
Grösster Wert wird auf Vielfalt gelegt, daher sind die Unternehmen meist offen für Bewerber aller Studienrichtungen. Voraussetzung zum Einstieg ist deshalb nicht eine spezielle Studeinrichtung, sondern vielmehr ein exzellenter Hochschulabschluss, sehr gute analytische Fähigkeiten, Auslands- und Praxiserfahrung, sehr gute Englischkenntnisse sowie soziale Kompetenz und Kommunikationsstärke.
Einstiegsmöglichkeiten:
Direkteinstieg als Berater. Booz & Company zum Beispiel bietet für Neueinsteiger ohne wirtschaftswissenschaftliche Ausbildung einen einwöchigen Intensivkurs, der betriebsvermittelt und somit auch Absolventen der Natur-, Rechts- oder Geisteswissenschaften dieselben Karrierechancen in der Beratung ermöglicht.
Informationen:
Verband der Schweizer Unternehmensberater www.asco.ch oder bei den Unternehmen selbst www.booz.com/ch
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Internationale Bewerbungsstandards - Job-Mobilität leicht gemacht

„Ich bin ein Weltbürger“, behauptete schon Diogenes und was vor über 2.000 Jahren für einen einzelnen Mann galt, gilt heute erst recht für eine weltweite Generation junger Berufseinsteiger. Der globale Arbeitsmarkt bietet – auch in Krisenzeiten – hervorragende Chancen für Job-Nomaden, denn hochqualifizierte Weltenbummler sind gesucht. Laut der Studie „Trends in Managing Mobility 2007“ von ECA International, haben 72 Prozent der Unternehmen die Zahl ihrer internationalen Entsendungen ausgebaut, zwei Drittel erwarten ein weiteres Wachstum in den kommenden drei Jahren – und zwar weltweit.
Von: Melanie Vogel
Immer mehr Unternehmen nutzen den grossen Talent-Pool, den ein globaler Arbeitsmarkt bietet. Doch die zunehmende Internationalisierung des Arbeitsmarktes erfordert von Bewerbern künftig eine noch stärkere Orientierung an internationalen Bewerbungsstandards, um die weltweiten Job-Möglichkeiten überhaupt ausschöpfen zu können und als Expatriate in spe nicht in Wettbewerbsnachteile aufgrund fehlerhafter Bewerbungsunterlagen zu gelangen.
Bewerbungen für Auslandseinsätze – sei es als Praktikant oder für eine Festanstellung – treiben vielen Jobsuchenden den Schweiss auf die Stirn. Dabei ist Panik völlig überflüssig, denn es gibt ein paar ganz einfache Grundregeln in der Bewerbungsetikette, die weltweit gelten.
Grundsätzlich muss jede Bewerbung in der Landessprache verfasst werden – es sei denn, das Unternehmen hat ausdrücklich eine Bewerbung z.B. in Englisch angefordert. Das bedeutet: egal wo man sich bewirbt, die Landessprache muss man zumindest in Grundzügen beherrschen. Für den sprachlichen Feinschliff fragt man dann unbedingt Muttersprachler und bittet sie, die Bewerbungsunterlagen zu korrigieren.
Zusätzlich schadet es nicht, landestypische Gepflogenheiten zu kennen. Nicht in jedem Land ist man „per Sie“, ein „Du“ in der Ansprache sollte nicht dazu verleiten, im Anschreiben flapsig zu werden und das Fehlen eines guten, höflichen Stils kann in manchen Ländern schon das Aus bedeuten.
Und wie bei einer Bewerbung im eigenen Land, so gilt auch im Ausland die Regel: Eine wirklich gute Bewerbung kann nur dann schreiben, wenn man sich über das Unternehmen informiert und seine eigenen Zielvorstellungen und beruflichen Wünsche klar vor Augen hat.
Eine internationale Bewerbung besteht immer aus einem Anschreiben und dem Lebenslauf. Im internationalen Anschreiben wird, wie im eigenen Land auch, die eigene Motivation und Persönlichkeit herausgearbeitet: Wer bin ich, was kann ich, was möchte ich in dem Unternehmen machen und warum interessiert mich das Unternehmen oder die ausgeschriebene Stelle. Dabei sollte eine Seite nicht überschritten werden.
In manchen Ländern sind immer noch handschriftliche Bewerbungen erwünscht und in den anglo-amerikanischen Ländern sollte man unbedingt darauf achten, aktive Verbformen im Anschreiben zu verwenden, denn sie drücken Aktivität und Handlungsbereitschaft aus. Soft-Skills, die in diesen Ländern sehr geschätzt sind. Eine gute Selbstvermarktung öffnet die Türen in das Wunsch-Unternehmen, das ist weltweit ein offenes Geheimnis. Wer sie nicht beherrscht, hat im Ausland genauso schlechte Karten wie im Heimatland. Im Lebenslauf werden, auch das ist ein weltweiter Standard, die Eckdaten des beruflichen Werdegangs dargestellt. Hier gibt es vielfältige Variationen hinsichtlich der Länge und der Gliederung. Während wir in den deutschsprachigen Ländern im Lebenslauf chronologisch alle Stationen unseres Werdegangs auflisten, zeigt man sich im Ausland häufig etwas anspruchsloser und verlangt eine Auflistung der für die entsprechende Stelle wichtigen Tätigkeiten. In den meisten Ländern wird viel Wert gelegt auf praktische Erfahrung, denn Bewerber werden häufig als Quereinsteiger eingestellt und müssen sich „on the job“ beweisen. Was zählt ist, was der Bewerber in der Praxis zu leisten vermag. Verspricht er zu viel, verliert er den Job allerdings dann auch recht schnell wieder, denn der Kündigungsschutz ist in den meisten Ländern deutlich weniger ausgeprägt als im eigenen Land. Der internationale Lebenslauf wird im Regelfall anti-chronologisch dargestellt und beschränkt sich auf maximal ein bis zwei Seiten. Ein gravierender Unterschied zum deutschsprachigen Lebenslauf besteht im Nennen der persönlichen Daten. In den anglo-amerikanischen Ländern ist es strikt verboten, persönliche Daten wie Alter oder Geburtsort zu nennen. Persönliche Daten, die geneigt sind, für diskriminierende Nachteile zu sorgen, haben im Lebenslauf nichts verloren. Aus diesem Grund werden bei ausländischen Bewerbungen auch keine Fotos mitgeschickt. Ausnahmen sind lediglich die Länder im südeuropäischen Mittelmeerraum, wo Bewerbungsbilder durchaus noch üblich sind. Und wenn man es dann bis zum Bewerbungsgespräch geschafft hat, kann man in den USA mit einem eher lockeren Auftreten und mit etwas Humor in der Unterhaltung punkten. In Ländern wie der Türkei würde das negativ auffallen. In Russland wird von einem Bewerber erwartet, dass er sich in jedem Fall den Namen des Gesprächspartners merkt, während es in Skandinavien normal ist, dass man sich schnell mit dem Vornamen anspricht. Allgemein gilt jedoch, dass ein freundliches, selbstsicheres und vor allem motiviertes Auftreten bei Personalchefs rund um den Globus Interesse weckt. |
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Karriere-Messen im Bewerbungsprozess: Persönliche Kontakte erhöhen die Chancen bei der Jobsuche

In Zeiten von eMail und Internet, wird bei allem „Gruscheln“, „Twittern“ und „Social-Networken“ oft vergessen, dass der Bewerbungsprozess nicht nur aus dem Versenden von Bewerbungsunterlagen oder im Networken mit Personalern besteht, sondern dass am Ende einer solchen Kontaktaufnahme zwangsläufig immer auch der persönliche Kontakt erfolgt, nämlich im Bewerbungsgespräch.
Von: Melanie Vogel
Im Bewerbungsgespräch selbst zählt vor allem eines: der persönliche Eindruck.
Der Mensch steht im Mittelpunkt.
Schlägt man als Bewerber hier über die Grenzen oder tritt man im Vorstellungsgespräch von einem Fettnäpfchen ins nächste, weil man sich über die wichtigsten Do's und Dont's in der Kommunikation nicht im Klaren ist, helfen alle vorher virtuell ausgetauschten Informationen nichts: der Job geht an jemand anderen.
Folglich macht es sehr viel Sinn, Foren zur persönlichen Kontaktaufnahme in die Jobsuche mit einzubeziehen und dazu gehören auch Karrieremessen.
Hier kann man relativ unkompliziert mit Personalverantwortlichen in Kontakt treten und in persönlichen Gespräche nicht nur den Schritt der ersten Kontaktaufnahme und Selbstvorstellung üben, sondern man kann an einem Messetag auch einen Blick hinter die Kulissen werfen und lernt die Menschen kennen, die in dem Unternehmen arbeiten.
Der Besuch einer Karriere-Messe kann also der erste offizielle Schritt ins Berufsleben sein, daher lautet die Grundregel: eine gute Vorbereitung ist das A und O und erhöht die persönlichen Chancen.
Ein gepflegtes Äußeres und der Verzicht auf jegliche Kreativität, mit der man sich durch die Kleidung von der Masse abheben will, sind angebracht.
Mit einem dezentem Business-Look kann man nichts falsch machen und signalisiert die Bedeutung, die man den Gesprächspartnern und dem Unternehmen entgegenbringt. Dennoch sollte die „offizielle“ Kleidung nicht in Verkleidung ausarten, denn nur, wenn man sich in seiner äußeren Hülle wohl fühlt, wird man sicher und souverän auftreten können.
Zur Vorbereitung auf einen solchen Messebesuch gehört – neben dem korrekten Outfit – eine sorgfältige Recherche über die Unternehmen, mit denen man ins Gespräch kommen will. Was das Unternehmen anbietet, in welcher Branche es arbeitet und was einen persönlich an dem Unternehmen interessiert sollte man in Erfahrung bringen, bevor man mit dem Unternehmen ins Gespräch kommt.
Informationen zu den Unternehmen findet man hier auf SCROGGIN, in Messemagazinen der Messeveranstalter, im Internet oder auf den firmeneigenen Homepages.
Am Messetag sollte man seine vollständigen Bewerbungsunterlagen in ausreichender Anzahl mitbringen. Wenn man sich nicht gezielt bewirbt und noch nicht weiß, wer der Ansprechpartner vor Ort ist, bereitet man am besten ein kurzes Standardanschreiben vor. Ein Lebenslauf mit Foto und die Kopie der Zeugnisse gehören ebenfalls in die vollständige Bewerbungsmappe. Wenn man den Gesprächspartnern seine Bewerbungsunterlagen im Anschluss des Gesprächs übergibt, haben sie eine Erinnerungsstütze und können sich auch im Nachhinein besser an das Gespräch erinnern und bei Interesse an dem Kandidaten schneller wieder Kontakt aufnehmen. Ebenso hilfreich sind Visitenkarten. Oft entwickeln sich auf der Messe spontane Gespräche mit Unternehmensvertretern, mit denen man gern in Kontakt bleiben möchte. Auf einen Papierfetzen gekritzelte Kontaktdaten wirken nicht professionell und das Interesse am Gesprächspartner ist unter Umständen schnell wieder erloschen. Die erhaltenen Visitenkarten legt man ab, oder man vernetzt sich gleich online. Mit dem Business-Netzwerk XING bleibt man seinem Gegenüber in Erinnerung und hat stehts die aktuellen Kontaktdaten bereit. Der erste Eindruck ist richtungweisend für den weiteren Bewerbungsprozess – und der kritischste Moment in der Kontaktaufnahme überhaupt. In nicht mal mehr als vier Sekunden haben sich beide Gesprächspartner ein erstes Bild vom Gegenüber gemacht, sind die Weichen für Sympathie oder Antipathie gestellt und man erhält im Regelfall keine zweite Chance, den ersten Eindruck zu revidieren. Für junge Berufseinsteiger ist es daher elementar wichtig, persönliche Gesprächs- und Vorstellungssituationen so früh wie möglich zu üben, um Sicherheit und Souveränität im Kontakt mit Vorgesetzten und Entscheidungsträgern zu erlangen, die darüber entscheiden, ob sich die Tür in das Unternehmen weiter öffnet oder für immer verschliesst. Link zu anderen Stories |
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Was macht eigentlich eine Biotechnologin im Consulting?
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Ich heisse Diana Heumann, bin 28 Jahre und arbeite seit 2007 als Unternehmensberaterin bei Booz & Company in Zürich. Mein wissenschaftlicher Hintergrund der Biotechnologie verschafft mir bei Aussenstehenden oft den Status des „Exoten“. Warum man als Unternehmensberaterin allerdings nicht immer BWL studiert haben muss, erzähle ich hier.
Von: Diana Heumann
Nach meinem Abitur studierte ich zuerst Mikrobiologie am Bellevue Community College in Washington State, USA. Wieder in Deutschland, schrieb ich mich an der Technischen Universität in München für den Bachelorstudiengang Molekulare Biotechnologie ein. Den Schwerpunkt der ersten Semester bildeten vor allem klassische Fächer in den Bereichen Biologie und Chemie. Später kamen dann Gebiete wie Bioverfahrenstechnik, Pflanzengenetik und Metabolic Engineering hinzu. Besonders für die Immunologie, Pharmakokinetik und die Mikrobiologie konnte ich mich begeistern. Meine Laborarbeiten beschäftigten sich mit spannenden Themen wie dem RNAediting in Trypanosomen – den Krankheitserregern der afrikanischen Schlafkrankheit – und chromatographischen Methoden zur Markierung und Reinheitsbestimmung von Nukleotiden. In meiner Bachelorarbeit untersuchte ich die Bestimmung des Sporulationsgrades von Bacillus cereus mittels Infrarotspektroskopie.
Ich habe aber damals bereits gemerkt, dass ich mich nicht nur für Wissenschaft und Forschung, sondern auch für wirtschaftliche Zusammenhänge interessiere. Vor allem die Schnittstelle zwischen Naturwissenschaft und Wirtschaft finde ich spannend. Daher entschied ich mich für den Masterstudiengang Business Administration. Erste Berufserfahrung sammelte ich zu dieser Zeit als Werkstudentin in der Marketing & Sales-Abteilung eines globalen Pharmakonzerns. Aus reiner Neugier absolvierte ich schliesslich noch ein Praktikum bei einer Beratungsfirma. Dies verschaffte mir einen ersten Eindruck in die Arbeit als Beraterin – ein wichtiger Schritt, ohne den ich mich nie für eine Festanstellung in der Beratung interessiert hätte.
Nach meinem Abschluss bewarb ich mich bei Booz & Company, einem Unternehmen, das auch grosses Interesse an Bewerbern zeigt, die eine nichtbetriebswirtschaftliche Ausbildung haben. Dies war für mich eine bewusste Entscheidung gegen eine Karriere in der Forschung, die mir aber für meine berufliche Zukunft viele neue und abwechslungsreiche Karrierewege eröffnete. Ich bin natürlich trotzdem froh, die Kenntnisse aus meinem Studium in meinem Beruf vielfältig einsetzen zu können. Schwerpunktmässig arbeite ich an Projekten für Unternehmen im Bereich Pharma & Healthcare. Unter anderem konnte ich die Strategieentwicklung für ein Medikament, das kurz vor dem Patentablauf steht, oder auch die Entwicklung und Einführung eines Qualitätsrisikomanagementsystems für die klinischen Studien eines forschenden Pharmaunternehmens unterstützen. Bei den Klienten merke ich, wie sehr diese die Zusammenarbeit mit einem Berater „vom Fach“ schätzen. Gleichzeitig macht es natürlich unheimlich Spass, das naturwissenschaftliche Wissen regelmässig anwenden zu können.
Aber ich hatte auch schon die Gelegenheit, in andere Industrien „hineinzuschnuppern“ – zum Beispiel habe ich die SAP-Einführung bei einem Solarenergieunternehmen begleitet. Und gerade diese Abwechslung ist für mich das Interessante an meiner Arbeit. Die Projekte sind so verschieden wie die Teams, die daran arbeiten. Zum einen gibt es Strategieprojekte, in denen wir strategische Optionen ausarbeiten, bewerten und Handlungsempfehlungen geben. Zum anderen gibt es auch Implementierungsprojekte, in denen die Unternehmen bei der konkreten Umsetzung der entwickelten Strategien unterstützt werden. Eines haben sie jedoch alle gemeinsam: Sie sind eine grosse intellektuelle Herausforderung in einem aussergewöhnlich anspruchsvollen Umfeld.
Da man weitgehend selbstständig Teilprojekte bearbeitet und in häufigem Kontakt mit dem Klienten steht, ist ein grosses Mass an Eigeninitiative gefragt. Ständig wechselnde, komplexe Problemstellungen und Bedingungen erfordern auch Flexibilität und Belastbarkeit. Die Arbeit bei Booz & Company ist zudem sehr international. Einige meiner Kollegen sind zeitweise im Ausland tätig, vor allem in europäischen Ländern und in Wachstumsregionen wie dem mittleren Osten. Mein Arbeitsalltag spielt sich vor Ort bei dem jeweiligen Klienten ab. Von Montag bis Donnerstag arbeite ich in der Regel im Büro des Klienten. Freitags ist dann sogenannter „Home Office Day“. Da bin ich im Booz & Company-Büro in Zürich und treffe meine Kollegen, die gerade an anderen Projekten arbeiten. Die Freitagnachmittage lassen wir dann gerne bei einem Glas Bier oder Wein ausklingen. Die Firmenkultur ist von grossem Teamgeist und Kollegialität geprägt. Auch die Work-Life-Balance, also die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, hat bei Booz & Company einen hohen Stellenwert. Dieses Wertesystem ist für mich genauso wichtig wie der Spass an meiner Arbeit.
Informationen zu Booz & Company: www.booz.com/ch
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Internationale Traineeprogramme - Was ist das GAP?
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Das Global Associate Program (GAP) ist das internationale Traineeprogramm von Zurich, mit dem junge Talente gezielt auf künftige Fach- und Führungsaufgaben vorbereitet werden.
Von: Kerstin Fiselt
Weltweit werden pro Jahr rund 50-80 Associates ausgebildet. Das einwöchige Traineeprogramm umfasst sowohl eine theoretische und praktische Ausbildung im Herkunftsland der Teilnehmer als auch internationale Schulungen und einen zehnwöchigen Auslandsaufenthalt, zum Beispiel in Europa, Australien, China oder den USA. Die Teilnehmer erhalten eine Festanstellung in einem Kerngeschäftsbereich wie Underwriting, Schaden, Marketing & Vertrieb, Finanzen oder IT. Voraussetzungen für die Teilnahme am Programm sind ein erfolgreich abgeschlossenes Fach- oder Hochschulstudium sowie gute Deutsch- und Englischkenntnisse. Weitere Informationen zu GAP sind unter www.zurich.ch/karriere verfügbar.
Eine der ersten GAP-Teilnehmer
Anne-Catherine Grunholzer ist studierte Juristin und war Teilnehmerin des ersten GAP-Jahrgangs 2006/2007. Sie hat ihr Traineeprogramm im Geschäftsbereich Schaden absolviert. Während dieser Zeit arbeitete sie unter anderem im Bereich Komplexschaden Sach- und Haftpflicht im Center of Competence, bei der Schadenbearbeitung von Zurich Kanada in Toronto sowie im Schadencenter St. Gallen. Heute ist sie Gruppenleiterin für das Schadenmanagement im Bereich Komplexe Körperschäden.
Der Artikel erschien im 'SCROGGIN-career' Ausgabe Nummer 5 Link zu anderen Stories |
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Internationale Traineeprogramme
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Wie gelingt nach dem Studium der Berufseinstieg? Traineeprogramme sind eine gute Möglichkeit, den Übergang vom Studium in den Beruf zu meistern und den Grundstein zu seiner Karriere zu legen.
Von: Kerstin Fiselt
Der Direkteinstieg ins Berufsleben kann für Hochschulabsolventen schwierig sein, weil für eine Festanstellung häufig einschlägige Erfahrung vorausgesetzt wird. Traineeprogramme sind eine interessante Alternative und richten sich an Studierende aller Fachrichtungen. Idealerweise schliesst ein Traineeprogramm direkt an den Master-Abschluss (Uni) oder den Bachelor-Abschluss (FH) an. Die Einarbeitung dauert ein bis anderthalb Jahre, in denen sich theoretische und praktische Ausbildung abwechseln, wobei der praktische Teil meist stark überwiegt.
Traineeprogramme bieten mehrere Vorteile für junge Berufseinsteiger: Das Angebot ist speziell auf Absolventen zugeschnitten, wodurch der direkte Wettbewerb zu berufserfahrenen Kandidaten entfällt. Der Berufseinstieg erfolgt schrittweise, denn die Trainees werden durch den Vorgesetzten und einen Mentor konstant betreut – auch über die Dauer des Traineeprogramms hinaus. In der Regel erhalten die Absolventen eine feste Anstellung, schliesslich sind die Unternehmen bestrebt, über die Trainees ihr künftiges Fach- und Führungspersonal zu rekrutieren und diese langfristig an die Firma zu binden. Nicht selten durchlaufen Trainees in ihrem späteren Berufsleben eine beachtliche Karriere und werden auf Führungs- und Schlüsselpositionen eingesetzt.
Internationale Ausrichtung
Viele international agierende Unternehmen integrieren zudem einen Auslandsaufenthalt in ihre Programme. So ermöglichen sie den Trainees einen Weitblick und die Förderung sozialer Kompetenzen. Ein Auslandsaufenthalt bedeutet nicht nur gute Sprachkenntnisse, sondern auch den Erwerb interkultureller Kompetenz und das Kennenlernen anderer Arbeitsweisen. Ein Beispiel für ein international ausgerichtetes Traineeprogramm ist das Global Associate Program (GAP) von Zurich Financial Services. Das einjährige Programm umfasst die theoretische und praktische Ausbildung im Herkunftsland, gemeinsame Schulungen der GAP-Teilnehmenden aus den verschiedenen Ländern sowie einen zehnwöchigen Auslandsaufenthalt. Seit Beginn des globalen Traineeprogramms 2006 haben rund 200 Personen daran teilgenommen, gut ein Drittel davon aus der Schweiz. Alle ehemaligen Schweizer GAP-Teilnehmer sind nach wie vor in verschiedenen Bereichen des Versicherungsunternehmens tätig.
Intensives Auswahlverfahren
Unternehmen, die Trainees suchen, wählen ihren Nachwuchs und vor allem die künftigen Fach- und Führungskräfte sehr sorgfältig aus. Entsprechend intensiv können die Auswahlverfahren sein. Um am GAP-Programm von Zurich teilnehmen zu können, durchlaufen die Bewerber beispielsweise folgenden Prozess: Nach der Prüfung der Bewerbungsunterlagen findet ein ausführliches Telefoninterview statt. Anschliessend müssen die Bewerber zwei Online-Tests zum analytisch-logischen Denkvermögen und zu ihrem Persönlichkeitsprofil absolvieren. Als letzte Schritte im Auswahlverfahren führen die Bewerber ein persönliches Interview mit dem künftigen Vorgesetzten sowie Vertretern der Personalabteilung und halten eine Präsentation vor dem künftigen Team. Erst dann wird definitiv entschieden, ob ein Kandidat als Trainee in die Unternehmung eintreten kann.
Die Erwartungen an Trainees sind hoch. Aufgrund ihrer Fähigkeit, sich rasch in neue Themen hineinzudenken, werden sie häufig mit der Erarbeitung von Konzepten und Strategien beauftragt. Die jungen Berufseinsteiger werden als produktive Arbeitskräfte geschätzt, die zudem flexibel einsetzbar sind und auch für einen längeren Einsatz ins Ausland entsendet werden können.
Während der Ausbildung kostet ein Trainee in der Regel mehr, als er dem Unternehmen durch seine Arbeitsleistung einbringt. Aus diesem Grund verdienen Trainees während dieser Zeit meist weniger als ein Festangestellter. Im Gegenzug ist die persönliche Betreuung ungleich höher, und die Trainees erhalten einen sehr wertvollen Wissensschub. Meist haben sie nach dem Trainingsjahr die Möglichkeit, einen anspruchsvolleren und besser bezahlten Aufgabenbereich zu übernehmen.
Traineeprogramme sind somit für alle Absolventen empfehlenswert, die leistungsbereit und engagiert sind, Freude an internationalen Kontakten haben und Wert auf eine gute Betreuung legen. Welches Programm das Richtige ist, muss individuell ausgewählt werden und ist abhängig von der persönlichen Lebensplanung, den eigenen Vorstellungen und Zielen. Je nachdem, wie mobil und flexibel ein Absolvent ist, muss er sich grundlegend zwischen einem nationalen und einem international ausgerichteten Programm entscheiden. Nahezu jedes grosse Unternehmen bietet heute Traineeprogramme an. Informationen dazu sind im Internet zu finden oder auf entsprechenden Messen und Hochschulevents.
Der Artikel erschien im 'SCROGGIN-career' Ausgabe Nummer 5. Link zu anderen Stories |
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Online-Jobbörsen
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Egal ob man in den Semesterferien ein bisschen Geld verdienen oder ein Praktikum absolvieren möchte, ob man eine langfristige Nebenbeschäftigung oder gar den ultimativen Traumjob nach dem Uni-Abschluss sucht – man kommt um sie nicht mehr herum: die Online-Stellenbörsen.
Von: Alice Werner
Konkurrenzlos stehen sie an der Spitze des Stellenmarkt-Universums; ihre papiernen Kollegen der Tageszeitungen haben sie längst abgehängt. Nur wer eine wissenschaftliche Karriere an der Uni anstrebt oder sich auf eine Kaderstelle in einem grossen Unternehmen bewerben will, sollte regelmässig die NZZ, die FAZ und DIE ZEIT nach Angeboten durchforsten. Alle anderen Jobsucher können sich getrost in die virtuellen Welten der Stellenportale stürzen, denn die Stärken der Internet-Recherche sind offensichtlich: Die meisten Jobseiten werden ständig aktualisiert, neue Angebote können 24 Stunden täglich eingestellt werden.
Der Online-Stellenmarkt funktioniert sehr schnell, und wer wirklich einen Arbeitsplatz oder eine Beschäftigung sucht und auch finden möchte, der sollte relevante Jobseiten mehrmals täglich auf neue Angebote hin überprüfen und dann auch entsprechend schnell reagieren. Ein gut erstelltes PDF-Dokument aus (höchstens zweiseitigem) Lebenslauf, Foto, Zeugnissen und eventuell Arbeitsproben ist dafür absolute Voraussetzung. Zusammen mit einem überzeugenden Anschreiben, das über persönliche Motivation und individuelles Interesse an der ausgeschriebenen Stelle informiert, kann die Bewerbung dann schnell losgeschickt werden.
Suche optimieren
Als Promotionsgirl auf einem Event arbeiten, bei einem wissenschaftlichen Versuch an der eigenen Universität mitmachen, Trainee bei einem grossen Energiekonzern werden oder doch lieber ein akademisches Graduate Programme absolvieren? Oder mal etwas ganz anderes ausprobieren und bei der Aufzucht von Insekten im Zoo mithelfen? Wer sich nicht im riesigen Angebotsmarkt der Online-Stellenbörsen und Jobsuchmaschinen verlieren möchte, der sollte für sich einige klare Suchregeln aufstellen. Da zudem die Qualität der verschiedenen Jobbörsen schwankt, empfiehlt es sich, die entsprechenden Websites zu klassifizieren, also in relevant und unbrauchbar einzuteilen.
Alternativen im Auge behalten
Auch wenn heute viele Jobs über Online-Stellenbörsen vergeben werden - es gibt auch andere erfolgreiche Wege, die zu einem Arbeitsplatz führen. Wer nicht so recht weiss, auf welches Jobprofil er passt, kann sich auch überlegen, bei welchem speziellen Unternehmen er gerne arbeiten würde. Ein Blick auf die jeweilige Homepage der Firma lohnt in jedem Fall. Vielleicht wird eine interessante Position neu besetzt, an die man gar nicht gedacht hat. Oder die Stelle wird überhaupt nicht auf Jobseiten ausgeschrieben. Diese beliebte Methode vor allem grosser Firmen schränkt die Bewerberzahl von vornherein ein und stiegert das individuelle Quentchen Glück, das immer eine Rolle spielt. Es spricht auch nichts dagegen, Initiativbewerbungen zu verschicken. Entweder in Anlehnung an eine angebotene Stelle, auf die man sich zum Beispiel aufgrund mangelnder Berufserfahrung nicht bewerben kann, oder als wirklicher Versuch «ins Blaue hinein». Denn in vielen Branchen, etwa im gesamten Kulturbereich, werden freie Stellen, Praktikums- und Volontariatsplätze nicht offiziell bekanntgegeben, da sowieso laufend Initiativbewerbungen eingehen. Wer diese initiative Bewerbungsmethode ausser Acht lässt, bleibt in vielen Fällen aussen vor.
Der Artikel erschien im 'SCROGGIN-career' Ausgabe Nummer 4 - 2008. Link zu anderen Stories |
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Herausforderung Völkerrecht
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Völkerrechtler sind oftmals wahre Idealisten. Das müssen sie auch sein, denn der Beruf verlangt einiges von ihnen ab. Flurina Duenki erklärt, worauf es bei der Bewerbung um einen Job im Völkerrecht ankommt.
Von: Flurina Duenki
Studierende des Völkerrechts werden bereits gemerkt haben, dass der Horizont dieses Fachbereichs bis ins Unendliche reicht. Wer sich für eiine Spezialisierung im Völkerrecht interessiert, sollte also seinen Horizont ausdehnen. Ich umgehe ganz bewusst den Terminus "Karriere im Völkerrecht", da er in Verbindung mit dem Völkerrecht etwas fraglich klingt: Eine Position im komfortablen Lehnstuhl im 20. Stock des New Yorker UNO-Gebäudes sollte schliesslich nicht das primäre Ziel sein. Gegenstand des Völkerrechts sind vielmehr Phänomene wie extreme Armut, bewaffnete Konflikte, Lebensmittelknappheit, Straflosigkeit und unzählige weitere Elendsfaktoren, von denen man nicht erwarten sollte, dass sie einen reich machen.
Die ersten Schritte
Selbst wer zahlreiche Bücher und Dokumentarfilme zum Thema Völkerrecht verschlungen hat, darf nicht davon ausgehen, dass er über das Thema umfassend Bescheid weiss. Horizontausdehnung wurde bereits als Schlagwort genannt – genauer: der Ruf nach Erfahrung am eigenen Leib. Arbeitgeber für Völkerrechtler verlangen Erfahrung auf dem entsprechenden Gebiet, auch von frischen Studienabgängern. Ihre Auswahl an Kandidaten ist in der Regel gross, und viele von ihnen werden während des Studiums bereits Erfahrung gesammelt haben. Das Opfern eines Semesters oder der Semesterferien für diesen Zweck zahlt sich allemal aus. Die gute Nachricht: Es gibt unzählige Möglichkeiten, sich die erforderlichen Erfahrungen anzueignen. So bieten die meisten internationalen Organisationen in Genf Internships für Studenten an. Doch auch weniger populäre Organisationen als die UNO bieten Praktika an. Und es schadet nie, über die Landesgrenzen hinauszuschauen. Weshalb nicht ein Praktikum in Brüssel, Wien oder Madrid Absolvieren? Die Sprachbarriere sollte dabei niemanden abschrecken, denn die Völkerrechts- Absolventen müssen sich ohnehin darauf einstellen, in mehreren Sprachen zu arbeiten.
Sehr wertvoll für den Lebenslauf, aber auch für die persönliche Entwicklung sind Praktika direkt in den Entwicklungsländern. Ob Nigeria, Indien oder Honduras – nichts ersetzt das Erlebnis, direkt mit Entwicklungsproblemen konfrontiert zu werden. Zahlreiche darauf spezialisierte Anbieter vermitteln Praktika, wobei hier mit einem kritischen Auge ausgewählt werden muss: Die Angebote reichen vom seriösen Praktikum über Abenteuertrips bis hin zu Gruppenferien mit ein paar Stunden Praxis – und nicht selten werden horrende Vermittlungsgebühren verlangt. Eine intensive Suche nach fairen Konditionen ist daher empfohlen. Die individuelle Suche nach Praktika-Anbietern kann abenteuerlich sein, ist aber durchaus machbar. Im Internet finden sich Listen von Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen (NGO) in verschiedenen Ländern, die man systematisch auf Möglichkeiten für ein Praktikum prüfen kann. Etwas Ausdauer und Hartnäckigkeit ist dabei geboten, denn auf eine Mail bekommt man leider nur selten eine Antwort. Wer seine Telefonkosten schonen will, kann sich eine VoIP-Software wie zum Beispiel Skype auf den Rechner laden.
Keine falschen Erwartungen
Bei der Suche nach einem Praktikum wird zwangsläufig eine weitere Horizontwerweiterung notwendig, die auf die Erkenntnis folgt, dass andere Länder meist anders funktionieren als die Schweiz. Am meisten ernüchtern dürfte die Tatsache, dass beihnahe sämtliche Praktika unbezahlt sind. Praktikanten bekommen nicht nur kein Gehalt, sondern benötigen zusätzlich finanzielle Mittel für Unterkunft, Transport etc. Um dieses Vorhaben zu finanzieren, lohnt es sich durchaus, im Vorfeld drei langweiligen Studentenjobs gleichzeitig nachzugehen. Denn der Einsatz im Ausland öffnet in Zukunft die Türen zu interessanten Arbeitgebern. Ausserdem erleichtert er die Entscheidung, ob der Sektor Völkerrecht tatsächlich das Wunschgebiet ist.
Bei der Bewerbung ist auf einige Dinge zu achten: Der Lebenslauf muss auf internationale Verhältnisse umgeschrieben werden. Am besten lädt man sich dazu einen Musterlebenslauf der EU aus dem Internet und füllt ihn in den entsprechenden Ländersprachen aus. Man darf nicht erwarten, dass eine NGO in Ecuador den Lebenslauf auf Englisch lesen kann. Zudem darf man bei der Bewerbung und später auch beim Praktikum selbst keine Schweizer Verhältnisse erwarten: Global gesehen sind unsere Einstellungen und Verhaltensweisen eher die Ausnahme – nicht umgekehrt. So wird man auf NGOs treffen, die einem ein Praktikum zusagen, sich danach aber nicht mehr melden; solche, die keine Arbeit für den Praktikanten vorbereitet haben oder überhaupt vergessen haben, dass er an einem bestimmten Tag ankommt. Die Behausung ist je nach Ort dürftig, Wasser gibt es unter Umständen nur stundenweise pro Tag, von der Qualität ganz zu schweigen, und die Toilette hat nur selten eine Spülfunktion. Schliesslich muss man sich darauf einstellen, mit höherer Kriminalität konfrontiert zu werden, also niemandem zu trauen, kein Bargeld spazierenzuführen und keine Ringe zu tragen, sofern man auf seine Finger Wert legt.
Der erste Job
Dies alles zeigt: Völkerrecht ist nichts für Weicheier. Bei Bewerbungsgesprächen und Assessments versuchen einige Arbeitgeber jedoch, vor allem Frauen auf ein solches zu reduzieren. Den Eindruck, den Bewerber vermitteln sollten, lautet also; tough, aber menschlich. Aus eigener Erfahrung kann ich jedoch auch versichern, dass es die Möglichkeiten schmälert, wenn man sich ausschliesslich furchtlos gibt. Hat man die Suche nach einem Praktikum bereits als Herausforderung empfunden, wird es bei der Arbeitssuche nach Studiumsabschluss sicherlich nicht leichter werden. (Ausgeschriebene) Stellen sind rar, Bewerber gibt es zuhauf, und die Anforderungen sind hoch. Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), eine der populärsten Anbieterinnen von Praktika und Traineeships für Studienabgänger, schreibt nur alle anderthalb Jahre Stellen aus. Wer geglaubt hat, nur in seinem Studentenpraktikum «untendurch» zu müssen, hat sich geirrt. Weitere Jahre Erfahrungen müssen erarbeitet werden, bis man auf dem Völkerrechtsparkett überhaupt beachtet wird – und bei den Jobs darf man nicht wählerisch sein. Viel Geduld und Einfallsreichtum sind daher Eigenschaften, die sich Absolventen besser früher als später zulegen. Ein niedriger Lohn darf nicht abschrecken, denn ein solcher ist nun mal das Los von Völkerrechtsfrischlingen. Ein kleiner Trost besteht darin, dass man sich dadurch besser in die Bevölkerungsgruppen hineindenken und ihre Sorgen nachvollziehen kann und eine weitere unbezahlbare Erfahrung macht.
Hat man schon während des Studiums über die Schweizer Grenzen hinausgespäht, kann man hier anknüpfen, Kontakte aus Zeiten des Praktikums auffrischen und neue knüpfen. In die Pflege von professionellen Beziehungen sollte man ebenso Zeit investieren wie in das Informieren über aktuelle internationale Situationen und das eigene Verständnis dafür. Oft wird der Bewerber bei Vorstellungsterminen auf sein Wissen hin geprüft. Auch die familiäre Situation leidet nicht selten durch den Entschluss der Spezialisierung auf eine internationale Arbeit. Familie und Freunde sind meist nicht mit den Arbeitsbedingungen vertraut und zeigen oft kein Verständis für den unterbezahlten Job ohne Managementaussichten. Die Beziehung zum Liebsten dürfte ebenfalls leiden, wenn man sich geographisch in unterschiedlichen Gebieten bewegt. Kaum einer wird es sich leisten können, seinen Partner mit seinem mageren Gehalt mit durchzubringen. Der Traumjob fordert also seine Opfer. Dafür kann man vielleicht mit seiner Arbeit woanders ein paar Opfer vermeiden.
Linktipps:
www.idealist.org
www.devdir.org
www.un.org
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Karriere-Chance Kanada
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Auslandserfahrung ist auf dem heutigen Arbeitsmarkt sehr gefragt. Viele Studierende möchten im Ausland Berufserfahrung sammeln und gleichzeitig ihre Fremdsprachenkenntnisse vertiefen. Und wenn man Kanada-Fan ist, wohin dann sonst?
Von: Ana Vega
Eines der beliebtesten Länder für ein Auslandspraktikum bei Schweizer Studenten ist Kanada. Leider ist es nicht einfach, auf legale Art und Weise in Kanada zu arbeiten. Es ist nicht erlaubt, eine Stelle anzunehmen, ohne eine vorherige Bewilligung von den kanadischen Einreisebehörden zu erhalten. Deshalb haben Kanada und die Schweiz ein Stagiaires-Abkommen abgeschhlossen. Ein ähnliches Abkommen besteht auch mit 26 weiteren Staaten, z.B. Australien, Südafrika und den Vereinigten Staaten.
Stagiaires heisst kurzgefasst „Arbeiten und Reisen“. Die Stagiaires (Praktikanten) sind schweizerische Staatsangehörige, die im Ausland, im gelernten Beruf arbeiten möchten. Nicht nur junge Berufsleute nach ihrem Lehrabschluss, sondern auch StudentInnen haben seit Februar 2007 die Möglichkeit, ein Arbeitsvisum für Kanada im erlernten Beruf respektive Studiengebiet zu beantragen.
Allgemeine Bedingungen - Alter zwischen 18 und 35 Jahren zum Zeitpunkt der Gesuchseinreichung. - Schweizer StaatsbürgerIn, bei Gesuchstellung in der Schweiz wohnhaft. - Schweizer Reisepass, gültig während der ganzen Aufenthaltsdauer. - Nachweis einer Krankenversicherung, die Arzt- und Spitalkosten für die Dauer des Aufenthaltes decken. (Es wird dringend empfohlen, das Bewilligungsschreiben der Botschaft von Kanada abzuwarten, bevor eine Versicherung abgeschlossen wird). - Es können höchstens zwei Arbeitsbewilligungen im Rahmen dieses Abkommens beantragt werden. Die Aufenthalte dürfen nicht unmittelbar folgen und eine Totaldauer von 18 Monaten nicht überschreiten. Ein neues Gesuch muss in der Schweiz gestellt werden.
Die zwei Stagiairesprogramme: 2. Studienbegleitendes Praktikum:
Anmerkung - Es ist wichtig zu wissen, dass für zeitlich befristete Arbeitsaufenthalte oder Praktika in Kanada eine Arbeitserlaubnis erforderlich ist. Dies gilt auch, wenn die Tätigkeit nur für einen kurzen Zeitraum und/oder unbezahlt erfolgt. - Die kanadische Botschaft in der Schweiz verfügt über keinerlei Informationen zu Stellenangeboten, Praktika und potenziellen Arbeitgebern. Auch können keine Listen von Versicherungen und Unterkünften von dort bezogen werden. Es gibt aber zahlreiche Agenturen und Internetseiten welche diese Informationen liefern. (z.B. www.spracherlebnis.ch) - Das Stagiairesabkommen dient nicht dazu, Personen einen Arbeitsaufenthalt zu gewähren, die auf eine Bewilligung als Permanent Resident warten. - Es empfiehlt sich die aktualisierten Informationen zu den Bearbeitungsgebühren auf der Internetseite der Botschaft von Kanada zu beachten, bevor man den Antrag stellt.
Antragsformulare und detaillierte Informationen finden Sie im Internet unter: www.amb-canada.fr/visas
Fragen und Antworten
Warum sollte man ein Praktikum machen?
Wie finanziert man ein Praktikum?
Wie bewirbt man sich um ein Praktikum in Kanada?
Wie lange sollte ein Praktikum dauern?
Weitere Informationen
Der SCROGGIN-Buchtipp zum Thema:
Der Artikel erschien im 'SCROGGIN-career' Ausgabe Nummer 2 Link zu anderen Stories |
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