Erfahrungsberichte
Das Startup für umweltfreundliches Zügeln - Interview mit Leihbox
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Erfahre mehr über ein Unternehmen in der Zügelbranche, welches mit transportablen Boxen aus umweltschonenden Materialien arbeitet und so das Umziehen für beide einfacher macht; für die Umwelt aber auch den Kunden. Anja absolviert momentan ihr einjähriges Praktikum und hat euch einiges über ihren Arbeitsalltag zu erzählen. Erfahrt mehr darüber! Klicke auf das Video.
Von: Nadine Beloch
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Das Startup für abenteuerliche Spontanreisen - Interview mit surp.ch

Wir durften ein sehr spannendes Unternehmen interviewen, Surp.ch.
Das junge Start Up vermittelt Überraschungsreisen in ganz Europa.
Du hast Lust auf eine spontane Reise zu einer Destination, welche du erst kurz vor Abflug erfährst?
Dann wird dich das folgende Gespräch mit Andreas sicher sehr interessieren!
Von: Nadine Beloch
Stellen Sie bitte kurz Ihr Unternehmen vor! Wir sind surp.ch. Wir machen Überraschungsreisen, so wie man sich diese vorstellt: Man wählt wo man nicht hin will und am Flughafen erfährt man dann wo die Reise hingeht. Damit man weiss, was man einpacken muss, bekommt man im Voraus einen Wetterbericht von uns. Gegründet haben wir unser kleines Unternehmen vor 1.5 Jahren und bisher sind wir immer noch die 3 Gründer (Nicole, Marcial und ich), die das Start-Up führen.
Wie sind Sie auf diese Geschäftsidee gekommen? Ich wollte verreisen, hatte aber keine Zeit und Lust um mich vorzubereiten. Deshalb habe ich die Anfrage an ein Reisebüro geschickt. Das hat aber nur sehr schlecht funktioniert, da Reisebüros in der Regel beraten und nicht einfach überraschen wollen. So ist die Idee für surp.ch entstanden. Kurz darauf habe ich Nicole und Marcial kontaktiert. Sie sind gut in Onlinemarketing und Webseiten.
Was ist das Motto Ihres Unternehmens? Hmmm, bisher haben wir noch nicht wirklich Zeit gehabt, uns ein Motto zu überlegen. Wenn ich so überlege dann könnte es folgendes Motto oder Fragestellung sein, die wir uns immer wieder überlegen: „Nützt es den surp-Reisenden etwas? Wenn ja dann setzen wir es um, wenn nein lassen wir es.“
Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus? Da wir uns von surp.ch noch nichts ausbezahlt haben, arbeiten wir alle noch in einem „normalen“ Job. Unser Arbeitsaltag von surp.ch sieht also immer wieder anders aus. Ab und zu haben wir lange Sitzungen wo wir alles ausgiebig und lange diskutieren, meistens sind wir aber relativ effizient. Am besten gefallen mir die Abwechslung und die kurzen Entscheidungswege welche ein start-up mit sich bringt.
Wie gehen Sie beim Planen einer ‚Überraschungsreise‘ vor? Das ist natürlich Betriebsgeheimnis ;-) Ich kann aber so viel verraten: wer schonmal mit uns gereist ist, der weiss, dass man kurz nach der Reise ein Feedbackformular bekommt. Dieses nutzen wir, um unsere Reisen immer wieder ein kleinwenig zu verbessern. Die nächste Änderung steht schon wieder bald an ;-)
Erst kürzlich haben Sie einen „Superpraktikanten“ gekürt, der einen Monat langLänder in Europa bereist. Auf was haben Sie bei der Personenauswahl geachtet? Die Bewerber haben sich mit einem kurzen Video beworben. Das hatte für uns verschiedene Vorteile: Wir sahen direkt, wie die Personen wirken und ausserdem haben wir dann die finale Entscheidung unserer Community überlassen. Es gab eine Abstimmung auf surp.ch. Wie das ganze dann im Sommer funktioniert, werden wir bald sehen, aber ich habe ein sehr gutes Gefühl =)
Wie oft bieten Sie solche Praktikas an? Das war jetzt eine einmalige Sache. Aber wer weiss, wenn alles gut läuft und es so funktioniert wie wir uns denken, könnte es ja wieder einmal so ein Praktikum geben.
Was ist Ihnen bei Mitarbeitern wichtig? Das Beste für ein Start-up, aber auch für die Mitarbeiter selbst, ist meiner Meinung nach das aktive Mitdenken. Auch soll jemand nicht in Problemen denken, sondern alles als eine Herausforderung sehen und notfalls mit verschiedenen Lösungsvarianten zu mir kommen, damit wir gemeinsam entscheiden und diskutieren können.
Welche ist Ihre absolute Traumdestination? Hmm, das ist jetzt ganz schwierig. Letztes Jahr hat mich surp.ch mit meinen Freunden nach Ljubljana geschickt, dieses Jahr war es Luxemburg. Beide Trips waren einmalig und wir hatten Top Erlebnisse. Ich glaube also, dass es meistens nicht so sehr auf die Destination ankommt, sondern mehr mit wem man unterwegs ist um eine gute Zeit zu haben.
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Deutscher Bauboom: Ingenieure stark nachgefragt

Zahl der offenen Stellen im dritten Quartal übersteigt Marke von 70.000
Düsseldorf (pte032/07.11.2016/13:41) - Deutsche Ingenieure haben auf dem Arbeitsmarkt weiterhin gute Chancen. Dem im Auftrag des Vereins Deutscher Ingenieurehttp://vdi.de vom Institut der deutschen Wirtschaft erhobenen Ingenieurmonitor nach überschritt die monatsdurchschnittliche Zahl der offenen Stellen im dritten Quartal 2016 die Marke von 70.000 - ein Plus von 11,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal.
Bau, Vermessung und Co
Während die Arbeitsmarktnachfrage in den Ingenieurberufen kontinuierlich steigt, sank die Zahl der arbeitslos gemeldeten Ingenieure erneut. Sie lag für die vergangenen drei Monate mit monatsdurchschnittlich 26.800 Personen auf dem niedrigsten Niveau seit Anfang 2014. Verglichen mit dem Vorjahresquartal bedeutet das einen Rückgang um fünf Prozent.
Wie im zweiten Quartal weisen erneut die Branche Bau, Vermessung und Gebäudetechnik sowie Architekten die meisten offenen Stellen auf (25.090). Hohen Ingenieurbedarf haben auch die Bereiche Maschinen- und Fahrzeugtechnik (15.610) sowie der Bereich Energie- und Elektrotechnik (14.300) gemeldet. Die steigende Nachfrage bei einer gleichzeitig niedrigen Zahl von Arbeitslosen in den Ingenieurberufen führt dazu, dass sich die Arbeitslosenquote auf konstant niedrigem Niveau von zwei Prozent bewegt und somit Vollbeschäftigung herrscht.
Unterkünfte für Flüchtlinge
Die hohe Nachfrage nach Ingenieuren im Baubereich dürfte zum Großteil auf den anhaltenden Bauboom in Deutschland zurückzuführen sein. In den ersten sieben Monaten 2016 wurde der Bau von insgesamt 213.600 Wohnungen genehmigt - ein Zuwachs von gut 26 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Laut dem Statistischen Bundesamt http://destatis.de ist dies der höchste Wert seit dem Jahr 2000. Haupttreiber der positiven Konjunktur in der Baubranche sind die anhaltend niedrigen Zinsen sowie die Unterbringungen von Flüchtlingen.
Ingenieure bleiben bundesweit gefragt. Mit Ausnahme von Baden-Württemberg stieg in allen Regionen die Engpassrelation. Das heißt, verglichen mit dem Vorjahresquartal waren pro arbeitslos gemeldeter Person mehr offene Stellen zu besetzen. Dieser Wert lag in nahezu allen Bundesländern deutlich über 2:1. Lediglich Sachsen und Berlin/Brandenburg lagen darunter. Dass nach wie vor deutliche regionale Unterschiede existieren, unterstreichen die Enden der Skala der Engpassrelation. Die Engpasskennziffer in Bayern lag mit einem Wert von 411 offenen Stellen zu 100 Arbeitslosen mehr als drei Mal so hoch wie in Berlin/Brandenburg (119), wobei Berlin/Brandenburg verglichen zum Vorjahresquartal den höchsten Anstieg verzeichnete.
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Hochschulabschluss in der Tasche - was nun?
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Mache ich ein Doktorat, oder suche ich mir doch besser einen Job in der Privatwirtschaft? Bin ich überhaupt geeignet für eine akademische Karriere? Was sind die Vor- und Nachteile einer Dissertation, und was bedeutet sie für die Berufsaussichten? Und wie lassen sich eine akademische Karriere und Familie vereinbaren? Bei all diesen Fragen half mir ein Mentor, die Antworten zu finden.
Von: Dina Spörri
Als ich im Sommer 2012 von einer Mitarbeiterin auf das Mentoring-Programm der philosophisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bern aufmerksam gemacht wurde, war ich zunächst skeptisch. Einerseits war mir als Hilfsassistentin der akademische Alltag keineswegs fremd und die Auseinandersetzung mit der Entscheidung zwischen Dissertation und Berufseinstieg war bereits in vollem Gang. Andererseits sah ich mich mit der Herausforderung konfrontiert, in kurzer Zeit zu einer mir unbekannten Person eine Beziehung aufzubauen, die es mir erlaubt, ungehindert Fragen zu stellen sowie vorhandene Ängste und Befürchtungen zu teilen. Da ich viele Fragen hatte, die meine berufliche und auch persönliche Zukunft betrafen, meldete ich mich nicht zuletzt auch aus Neugierde für das Programm an.
Bei einem ersten Treffen mit der Leiterin des Programmes und unseren zukünftigen Mentorinnen lernte ich die Gruppe von Studentinnen unterschiedlicher Fachrichtungen und Jahrgänge kennenlernte. Die Mentorinnen wurden von der Leiterin des Programmes im Vorfeld und im Wissen um unsere fachlichen Interessen sorgfältig ausgewählt. Obwohl ich bereits von Anfang an überzeugt war teilzunehmen, ging ich trotzdem leicht unsicher zum ersten Treffen mit meiner Mentorin. Aber schon nach kürzester Zeit stellten sich meine Ängste und Befürchtungen als völlig unnötig heraus: Meine Mentorin hat sich, wie alle anderen Mentorinnen des Programmes, freiwillig dazu entschlossen, mich zu begleiten. Vielleicht, weil auch sie früher um eine solche Unterstützung während wichtiger Entscheidungsphasen froh gewesen wäre.
Die Gespräche fanden in einem lockeren Rahmen meist in einem gemütlichen Restaurant statt. Ziel des ersten Gesprächs war es, einander besser kennenzulernen und somit eine Basis für die weiteren Treffen zu schaffen. Dabei ging es zwar in erster Linie um den akademischen und beruflichen Alltag, aber auch um die Vereinbarkeit von Doktorat und Privatleben und die sogenannte Work-Life-Balance. Neben den regelmässigen Treffen mit meiner Mentorin trafen alle Mentees sich zum gemeinsamen Mittagessen mit der Mentoring-Leiterin. Ziel war der gegenseitige Austausch von Erfahrungen und Tipps. Zudem waren ein Workshop zum Thema Netzwerkanalyse und einer zu Fundraising Teil des Programms. Auch die Workshops sollten wichtige Fragen zur beruflichen oder akademischen Laufbahn klären.
Die Tatsache, dass meine Mentorin zuerst promoviert hat und nun in einem auch für mich interessanten Arbeitsbereich tätig ist, machte den Austausch für mich in vielerlei Hinsicht besonders spannend. Nicht nur, dass ich von ihren Erfahrungen während ihrer Doktoratszeit profitieren konnte. Auch der Austausch über Chancen und Vorteile – aber auch Nachteile –, die eine Dissertation in bestimmten Berufsfeldern mit sich bringen würde, sowie ihre Entscheidung, nach dem Doktorat anstelle einer akademischen Laufbahn in die Berufswelt zu wechseln, haben mir die vielseitigen Möglichkeiten aufgezeigt.
Nichtsdestotrotz war es für mich wichtig, mir immer wieder bewusst zu machen, dass die Entscheidung für oder gegen ein Doktorat schlussendlich trotz aller Unterstützung bei mir liegen würde. Obwohl ich schon vor dem Mentoring mit dem Gedanken gespielt hatte zu promovieren, war die Teilnahme am Mentoring-Programm für mich sehr wertvoll, weil Fragen aufgeworfen wurden, die ich mir vorher nicht bewusst gestellt habe. Erst die intensive Auseinandersetzung mit dieser Entscheidung und mit Alternativen hat mir klar gemacht, wie viele offene Fragen ich doch noch für mich zu klären hatte.
Auch wenn ich die Workshops sowie den Austausch mit den anderen Mentees als sehr hilfreich empfand, habe ich vor allem die sehr enge und persönliche Beratung durch meine Mentorin zu schätzen gelernt. Zwar habe ich heute kaum Kontakt mehr zu ihr, trotzdem haben mir vor allem unsere Gespräche sehr wichtige Einblicke in den wissenschaftlichen Alltag gewährt, von denen ich sehr profitiere. Ein Jahr nach Ende des Programms und einige Monate nach Abschluss meines Studiums habe ich mich nun für eine Dissertation entschieden. Trotz dieser Entscheidung gegen den unmittelbaren Berufseinstieg war die Teilnahme am Mentoring-Programm auch wichtig bezüglich eines ersten Kontaktes mit Personen aus der Berufswelt. Aus diesen Gründen würde ich jeder Studentin und jedem Studenten die Teilnahme an einem Mentoring-Programm vollumfänglich ans Herz legen. Die Möglichkeit, während einer solch wichtigen Entscheidungsphase jemanden zur Seite zu haben, der denselben Prozess durchlebt hat und seine Erfahrungen so bereitwillig mit einem teilt, ist einmalig.
Über Dina Spörri:
Dina Spörri hat im Frühling 2013 ihr Studium in Politikwissenschaft und Geographie an der Universität Bern abgeschlossen. Seither ist sie in der Gruppe für Kulturgeografie am Geographischen Institut der Universität Bern als Assistentin angestellt und plant ihre Dissertation im Bereich der internationalen Klimapolitik.
Über das Mentoring-Programm:
Das mentoring phil.nat wird im Rahmen des Bundesprogramms Chancengleichheit an der philosophisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bern angeboten. Ziel ist es, Masterstudentinnen bei der Entscheidung über eine akademische Karriere zu unterstützen. Zudem richtet es auch an Doktorandinnen und soll beim Aufbau von Netzwerken, Fragen zur Finanzierung sowie einem guten Einstieg ins Berufsleben helfen.
Dieser Artikel erschien im 'SCROGGIN-career' Ausgabe 11 - 2013. |
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Studieren für die Zukunft
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Die Qual der Wahl: Welche Fächer bieten die besten Aussichten auf einen sicheren Job?
Von: Jasmin Geissbühler
Unser tägliches Leben spielt sich in der Zukunft ab, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Informations- und Kommunikationstechniken entwickeln und verändern sich rasend schnell und werden immer raffinierter. Für die immer grösser werdenden Datenmengen werden neue und sichere Übertragungsmöglichkeiten benötigt. Geschäfte aller Art werden je länger wie mehr über das Internet abgewickelt und E-Learning ermöglicht zeitunabhängiges Lernen und Studieren.
Dies sind nur einige Beispiele zur Schnelllebigkeit, welche bekannterweise auch ihre negativen Seiten hat. Eine davon betrifft besonders Studenten: die Frage nach dem richtigen Studiengang und der damit verbundenen Chancen auf einen Arbeitsplatz nach Ende des Studiums. Eine wahrhaftig nicht einfache Frage, denn in der Zeit von Studienbeginn bis zum Abschluss vergehen in der Regel drei bis acht Jahre, je nach angestrebtem Abschluss. Ein Zeithorizont, in dem sich, wie es zum Beispiel die Euro-Krise gezeigt hat, einiges unvorhergesehen ändern kann.
Trotzdem gibt es laut Dr. Markus Diem, Leiter Studienberatung an der Universität Basel, Studienrichtungen, die voraussichtlich auch in den kommenden Jahren sichere Arbeitsplätze bieten. Allen voran die Studiengänge im Bereich Gesundheit. Durch die verbesserten Lebensumstände sowie die Fortschritte in der Forschung zur Bekämpfung von Krankheiten werden die Menschen immer älter und müssen entsprechend behandelt und gepflegt werden. Des Weiteren braucht es zunehmend mehr Ärzte mit betriebswirtschaftlichen Kenntnissen, da im Gesundheitswesen ein hoher Kostendruck herrscht. Im Rahmen der fortlaufenden Digitalisierung und der immer höher werdenden Sicherheitsanforderungen, zum Beispiel im Bereich Online-Banking, sind auch Informatiker gefragt – jetzt und voraussichtlich auch noch in den nächsten Jahren.
Den Ingenieuren wird die Arbeit in den nächsten Jahren vermutlich ebenfalls nicht so schnell ausgehen: Die Bevölkerung in der Schweiz nimmt zu, es werden mehr Wohnungen benötigt, und die Infrastruktur muss fortlaufend dem Wachstum angepasst werden. Auch Technik entwickelt sich immer weiter. Ebenfalls in Verbindung mit der demografischen Entwicklung stehen die Studiengänge der Sozial- und Erziehungswissenschaften. Lehrer und Sozialarbeiter werden weiterhin gefragte Berufsleute sein.
Selbst für die Wirtschaftswissenschaftler stehen die Chancen auf eine Anstellung nach dem Studium nach wie vor gut, selbst wenn es aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage nicht unbedingt danach aussieht. „Langfristig gesehen haben Wirtschaftswissenschaftler nie schlechte Karten“, erklärt Markus Diem. Sie müssten sich einfach bewusst sein, dass dieses Berufsfeld sehr stark konjunkturabhängig sei. Gute Karten haben auch Juristen, da ein grosser Teil der Absolventen nach wie vor eine Anstellung beim Staat findet.
Diem stützt sich auf die vom Bundesamt für Statistik jährlich durchgeführte Absolventenbefragung. Sie zeigt, wie es um die Absolventen der verschiedenen Studiengänge rund ein Jahr nach Abschluss des Studiums steht. „Damit lässt sich eine ungefähre Einschätzung für die Berufsaussichten in der nahen Zukunft erstellen, allerdings immer unter dem Vorbehalt, dass die Wirtschaft und der damit verbundene Arbeitsmarkt von mehreren nicht beeinflussbaren Faktoren abhängig ist.“, erklärt der Studienberater.
Eine neue Entwicklung ist die Nachhaltigkeitsbewegung. Sie verspricht eine grosse Anzahl an zukünftigen Arbeitsplätzen. Die Fachhochschule Nordwestschweiz hat seit kurzem den Studiengang Bachelor in Energie- und Umwelttechnik im Programm. Die Universität Basel seit 2005 den schweizweit einzigartigen Masterstudiengang „Sustainable Development“ an. Daneben gibt es für interessierte Studierende im Bereich der Nachhaltigkeit an den Fachhochschulen und Universitäten viele weitere Möglichkeiten, um sich auf dieses Arbeitsgebiet zu spezialisieren. Denn für die Zukunft braucht es nebst auf Nachhaltigkeit spezialisierten Naturwissenschaftlern auch Wirtschaftswissenschaftler, die sich auf dem Gebiet auskennen.
In der Studienberatung spielen bei Diem neben den Berufschancen aber auch andere Faktoren wie Interessen und Können der Studierenden, Organisation der Ausbildung sowie das soziale Umfeld des Studienganges eine grosse Rolle. Denn nur so könne für die Studenten das passende Studium gefunden werden. Diese Meinung teilt auch Dr. Birgit Müller, Leiterin des Career Service Centers an der Uni Basel. „Wer nur nach dem Markt studiert und nicht nach eigenen Interessen, wird es schwer haben, sich langfristig zu motivieren und einen Job zu finden, der ihm auch entspricht.“, erklärt die Absolventenberaterin. Sie empfiehlt den Studierenden, bereits während des Studiums möglichst viel Praxiserfahrung zu sammeln, sich intensiv Gedanken zu machen, in welchem Beruf sie sich nach dem Studium sehen, und die Studienfächer entsprechend zu wählen. Wenn die Studierenden dann noch flexibel und motiviert seien, hätten sie gute Chancen, unabhängig vom Studiengang einen Job auf dem Absolventenmarkt zu finden.
Dieser Artikel erschien im 'SCROGGIN-career' Ausgabe 11 - 2013. |
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SCROGGIN Cover-Face 2012
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Am 6. Juli 2012 fand das Fotoshooting mit Fotograf Thomas Glauser statt – ganz neu in Zürich in einem grösseren Fotostudio. Das SCROGGIN-Team war sehr gespannt und freute sich darauf, für diese Ausgabe auch einmal mit einem Mann zu shooten.
Von: Fabienne Forster
Wir staunten nicht schlecht, als uns unser über zwei Meter grosser und gut aussehender Kandidat entgegenkam. Wir waren von Anfang an von unserem auserwählten Gewinner A. S. begeistert und bereuten es keine Sekunde, diese Wahl getroffen zu haben. Richtig sprachlos waren wir dann alle, als wir das riesengrosse Fotostudio betraten – wirklich grandios!
Stylistin Gina Karpf sorgte zunächst für ein professionelles Styling des Gewinners.
Zu Andrej passte ein gestufter Haarschnitt mit schmalen Seiten und vor allem einem langen Deckhaar. Für einen stark glänzenden Effekt wurden seine Haare im Nacken und an den Seiten mit einem Fön und einer kleinen Rundbürste bearbeitet. Am Oberkopf wurde lediglich der Ansatz trockengefönt, sodass Volumen entsteht. Die Stylistin trug am Ansatz Wachs für die Definition sowie Glanz auf und drehte die einzelnen Strähnen nach aussen ab. Mit einem Glätteisen definierte sie Strähnen noch mehr. Zum Schluss wurde noch Glanzspray aufgetragen, für die Präzision und die Kontrolle der Haarpracht.
Neben der Frisur gehörte auch ein passendes Make-up zu einem harmonischen Gesamtbild. Bei A. liess ein Hauch von Puder und Concealer das Gesicht dynamischer erscheinen. Kleinere Hautunebenheiten wurden dadurch problemlos kaschiert.
Nun konnte das Fotoshooting starten: Zuerst wurden die Coverbilder für das neue SCROGGIN-career geschossen. Die Anweisungen des Fotografen setzte der 22-jährige Student mühelos um, und so dauerte es gar nicht lange, bis das passende Porträtfoto für das Magazincover im Kasten war.
Anschliessend durfte der Gewinner noch weitere Fotos frei nach seinen Wünschen und Vorstellungen machen. Dabei hatte das ganze Team sehr viel Spass, und es entstanden weitere wunderschöne Bilder.
Fazit des Teams: Der Tag hat uns allen enormen Spass bereitet, und A. hat sein Potenzial als Model optimal eingesetzt. Ein junger, symphatischer und humorvoller Mann, dem der Gewinn sicherlich nicht zu Kopf gestiegen ist.
Als SCROGGIN Cover-Face 2012 gewann der Berner Student zudem eine Sprachreise nach Miami und eine Kaffeemaschine von Dolce Gusto.
Foto oben: Von links: Fabienne (SCROGGIN), A.S (Gewinner), Thomas (Fotograf), Gina (Stylistin), Yannick (Video), Nadine (SCROGGIN)
Dieser Artikel erschien im 'SCROGGIN-career' Ausgabe 10 - 2013. |
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SCROGGIN Cover Face 2011 - Fotoshooting mit Jessica Parisi
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Die 21-jährige Studentin aus dem Tessin hat die Jury durch ihre positive Ausstrahlung komplett überzeugt. Jessica Parisi wurde einstimmig zum SCROGGIN Cover-Face 2011 gewählt. Im Juli fand in Wil das professionelle Fotoshooting statt.
Von: Fabienne Forster
Am Tag des Fotoshootings sorgte Sonja von „Hair Flair Sonja“ in Zuckenriedt zunächst für ein professionelles Make-up und ein glamouröses Haarstyling. Um Jessicas Augen noch mehr Ausdruck zu verleihen, wurde auf ihren Augenlidern ein weiss-violett schimmender Lidschatten aufgetragen. In die Lidfalte setzte Sonja zum Kontrast einen dunklen Grafitton. Die Augen wurden am Ende noch mit einem schwarzen Kajalstift umrandet und die Wimpern mit Volumenmascara verstärkt. Zu Jessicas temperamentvollem Ausdruck passte der dunkle rosé-farbene Lipgloss perfekt. Zusätzlich wurden die Augenbrauen für das Cover-Shooting noch ein wenig mit dunkelbraunem Lidschatten nachgezogen.
Passend zum Make-up erhielt unser Cover-Face natürlich-aussehende Locken, welche mit Hilfe eines Lockenstabs gedreht wurden. Am Ende wurden die Haare mit Haarspray fixiert, das Glanzspray verlieh ihnen einen bezaubernden Schimmer – und fertig war der SCROGGIN Cover-Face-Look.
Nun konnte das Fotoshooting starten: Zuerst wurden die Cover-Bilder für das neue SCROGGIN-career geschossen. Die Anweisungen des Fotografen setzte die hübsche Tessinerin problemlos um, und so dauerte es auch gar nicht lange, bis das passende Cover-Foto im Kasten war. Anschliessend durfte die Gewinnerin weitere Bilder frei nach ihren Wünschen und Vorstellungen schiessen lassen. Dabei entstanden viele professionelle Fotos, die sich sehen lassen können. Fazit des Teams: Jessica hat mit ihrer temperamentvollen Ausstrahlung alle Erwartungen erfüllt und bei den eigenen Fotos sogar noch übertroffen.
Als SCROGGIN Cover-Face 2011 gewann Jessica zudem eine Sprachreise nach Miami (Florida), eine Dolce Gusto Kaffemaschine, einen Oyo Reader sowie 100'000 Suxedoo-Lose.
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Zehn Projekte mit dem Schindler Award 2012 nominiert
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Die internationale Jury des Schindler Award 2012 hat nach intensiver Beratung im Rahmen des alle zwei Jahre stattfindenden Wettbewerbs für Studenten der Studienrichtung Architektur in Europa eine Auswahl der zehn Finalisten getroffen. Die Projekte werden am 7. Dezember 2012 anlässlich der Preisverleihung im Paul Klee Museum in Bern präsentiert; der Gewinner und die Ränge zwei bis fünf werden mit Geldpreisen ausgezeichnet. Drei teilnehmenden Architekturschulen erhalten zudem Preise in Höhe von insgesamt 50‘000 Euro.
Bei den zehn Preisträgern handelt es sich um eine Auswahl aus insgesamt 113 Projekten, die von einzelnen Architektur-Studenten oder Teams aus Architekturschulen in ganz Europa eingereicht wurden.
Der diesjährige Wettbewerb stellte die Architektur-Studenten vor die Herausforderung, den Bereich um die Berner Schützenmatt neu zu gestalten und für alle Menschen, auch solche mit Behinderungen, zugänglich zu machen. Der Vorsitzende der Jury, Prof. Kees Christiaanse, ist der Ansicht, dass die Auswahl des Geländes sehr passend ist. Die Schützenmatt sei ein Ort mit unterschiedlichen topografischen Niveaus, die noch zu wenig miteinander verbunden seien, und vielen verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten.
Der Schindler Award ist kein Realisierungswettbewerb, sondern ein Anlass zur Förderung von jungen Talenten. Der Wettbewerb ist jedoch gerade deshalb so wichtig, weil junge Architekten Ideen für die Instandhaltung und Wiederbelebung unserer Städte liefern, um die Integration aller Menschen zu verbessern und sozial nachhaltige Lebensräume zu schaffen.
Die Teilnehmenden des Schindler Awards 2012 waren aufgefordert, Pläne für die Wiederbelebung des Bereiches um die Schützenmatt einzureichen und eine bessere Verbindung desselben mit den angrenzenden Quartieren und dem Landschaftsraum der Aare. Das Areal wurde deshalb gewählt, weil es ermöglicht, die Wettbewerbsziele – verbesserte Zugänglichkeit für alle Menschen und Schaffung von städtischen Räumen, die den Bedürfnissen aller Bewohner gerecht werden – miteinander zu vereinen.
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Fachwissen bei Beförderungen sekundär
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Die Ökonomin Eva-Maria Aulich hat herausgefunden, dass nicht die fähigsten Mitarbeiter am ehesten beruflich weiterkommen, sondern dass primär befördert wird, wer sich am stärksten selbst überschätzt. Vorgesetzte sollten sich also vor einer Beförderung zwei Mal fragen, ob sie die Kompetenzen einer Person wirklich richtig eingeschätzt haben.
Von: Roland Gysin, Leiter Publishing UZH
UZH News: Frau Aulich, Sie arbeiten am Lehrstuhl für Human Resource Management an der Universität Zürich. Eine der Arbeiten im Rahmen Ihrer Dissertation läuft unter dem Titel «Skilled or just overconfident» ab. Worum geht es?
Eva-Maria Aulich: Ich wollte herausfinden, ob in einem Unternehmen tatsächlich die Besten befördert werden oder ob diejenigen die grössten Beförderungschancen haben, die sich für besser halten, als sie sind.
Junger Angestellter: «Je konfidenter ein Mensch auftritt, desto kompetenter schätzt ihn sein Gegenüber ein.» (Bild: Gastmann/pixelio.de)
Ich habe untersucht, welches Ausmass die sogenannte Überkonfidenz auf die Beförderungswahrscheinlichkeit hat. Diese Fragestellung ist neu. Bisher wusste man nur, dass gerade auf höheren Hierarchiestufen überkonfidente Menschen anzutreffen sind; nicht aber, wie sie dorthin gelangt sind. Eine mögliche Erklärung ist, dass ihnen ihre Selbstüberschätzung zu der Position verholfen hat.
Und ist es so?
In der Tat, wer denkt, er könne mehr, als er tatsächlich kann, hat die grössten Chancen auf eine Beförderung. Der Überkonfidenz-Effekt spielt eine viel stärkere Rolle als etwa das tatsächliche Fachwissen. Es werden nicht die fachlich Besten befördert, wenn auch nicht die Schlechtesten, sondern der Durchschnitt. Der Überkonfidenz-Effekt überstrahlt also den Kompetenz-Effekt.
Wie sind Sie methodisch vorgegangen?
Ich habe ein Längsschnitt-Realexperiment durchgeführt. Mein Ziel war, eine echte Beförderungssituation zu untersuchen. So sollte sichergestellt werden, dass es keinesfalls die Intention des Entscheiders ist, dass die Überkonfidentesten befördert werden.
Eva-Maria Aulich: «Überkonfidenz hat nicht nur negative Seiten.» (Bild: PD)
In vier experimentellen Sitzungen habe ich insgesamt 699 Rekruten der Schweizer Armee auf Überkonfidenz getestet. Die Armee habe ich deshalb ausgewählt, weil Beförderungen dort regelmässig, in grossen Wellen und zu bekannten Zeitpunkten durchgeführt werden.
Ein weiterer Vorteil dieser Stichprobe ist, dass die Abläufe der Ausbildung und der Beförderungen äusserst standardisiert sind. Dazu kommt, dass aufgrund der homogenen Stichprobe von ausschliesslich jungen Schweizer Männern verschiedene «Störvariablen» wie kulturelle Herkunft, Alter oder Geschlecht eliminiert werden konnten. Denn je diverser eine Stichprobe ist, desto schwieriger sind verlässliche Aussagen und desto mehr stellt sich die Frage, welche anderen Effekte den Haupteffekt überlagern.
Lassen sich die Aussagen einer Rekrutenbefragung generalisieren? Ist die Armee mit einem Unternehmen vergleichbar?
Beförderungen sollen vor allem eine Selektions- und eine Motivationsfunktion erfüllen. Das gilt für die Schweizer Armee genauso wie für jedes andere Unternehmen. Die Armee möchte zudem genau wie jedes Privatunternehmen, dass nur die fähigsten Kandidaten befördert werden. Hinsichtlich dieses Ziels gibt es keine Unterschiede. Unterschiede können jedoch sehr wohl hinsichtlich Unternehmenskultur und Struktur bestehen.
Hätte ich ein Feldexperiment in einer Versicherung oder einer Bank durchgeführt, würde sich jedoch dieselbe Frage stellen: Inwiefern wären die Ergebnisse zum Beispiel für den Industriesektor repräsentativ? Ob die Ergebnisse übertragbar sind, ist erstens und vor allem eine Frage der mit einer Beförderung angestrebten Ziele, zweitens der Unternehmenskultur und -struktur und drittens der Beförderungsprozesse und der Beförderungskriterien. Je ähnlicher, desto eher sind die Ergebnisse übertragbar.
Dennoch: Bei Ihrem Setting kommen keine Frauen vor, keine Ausländer, und alle Probanden sind praktisch gleich alt.
Das ist richtig. Dies hatte die zuvor genannten methodischen Vorteile. Es bedeutet jedoch auch zugleich, dass bezüglich dieser Personengruppen weiterhin Forschungsbedarf besteht. Natürlich hätte ich zum Beispiel gerne Frauen in der Stichprobe gehabt. Denn aus der Forschung ist bekannt: Frauen sind generell weniger überkonfident als Männer, und Frauen werden seltener befördert. Spannend wäre nun, herauszufinden, ob ihre weniger stark ausgeprägte Überkonfidenz dafür verantwortlich ist. Vielleicht wirkt sich Überkonfidenz bei Frauen aber auch gerade nicht positiv auf die Beförderungswahrscheinlichkeit aus.
Weshalb haben Sie ein «Feldexperiment» mit Rekruten gewählt und nicht ein Laborexperiment mit unterschiedlichen Probandengruppen?
Ich wollte eine echte Beförderungssituation mit den mit einer Beförderung verbundenen weit reichenden Konsequenzen für das befördernde Unternehmen. Bei einem Laborexperiment ist es kaum möglich, ein solches Setting zu kreieren.
Wie sind Sie damit umgegangen, dass viele Rekruten gar nicht befördert werden wollen?
Dieser Tatsache war ich mir sehr wohl bewusst. Deshalb habe ich auch explizit danach gefragt, ob jemand befördert werden wollte. Auch in der Privatwirtschaft ist es übrigens so, dass nicht alle Karriere machen möchten. Mit einer Beförderung ist mehr Verantwortung und mehr Stress verbunden – das wollen nicht alle.
Zudem stand nicht im Fokus, wer befördert wurde, sondern wer von seinen Vorgesetzten ein Beförderungsangebot erhalten hatte. Der Beförderungswunsch hat somit nur indirekt einen Einfluss, indem sich Menschen, die befördert werden wollen, wahrscheinlich mehr anstrengen, um eine positive Leistung zu erbringen.
Welche Lehren können Vorgesetzte aus Ihren Untersuchungen ziehen, wenn sie Beförderungen vornehmen möchten?
Vorgesetzte sollten vermehrt objektive Faktoren in die Beförderungsentscheidungen mit einbeziehen. Sprich, mit Tests das spezifische Fachwissen erfragen und sich Arbeitsproben anschauen, und weniger darauf vertrauen, wie ihr subjektiver Eindruck von der Kompetenz eines Mitarbeitenden ist.
Eine Führungskraft muss sich bewusst sein: Je konfidenter ein Mensch auftritt, desto kompetenter schätzt ihn sein Gegenüber ein. Überkonfidenz kann daher leicht als hohe Kompetenz missinterpretiert werden.
Ist es nicht so, dass eine gehörige Portion Überkonfidenz für Leute, die Karriere machen wollen, einfach dazugehört?
Überkonfidenz hat nicht nur negative Seiten. Grundsätzlich kann man zwischen Entscheidungs- und Handlungssituationen unterscheiden. Während Entscheide möglichst auf einer realistischen Einschätzung der Situation beruhen sollten, kann Überkonfidenz motivierend wirken, wenn die Entscheidung bereits gefallen ist und sie umgesetzt werden soll.
Habe ich mich zum Beispiel dazu entschieden, eine Dissertation zu schreiben, kann ein Hauch Überkonfidenz helfen, das Projekt auch bis zum Schluss durchzuziehen. Der Entscheid selbst, ob ich eine Dissertation beginnen möchte, sollte ich aber besser unter einer realistischen Selbsteinschätzung treffen.
Gerade bei Beförderungsentscheiden ist es wünschenswert, dass wirklich die Besten befördert werden. Nicht nur aufgrund der erhöhten Gefahr von unter Überkonfidenz getroffenen Fehlentscheiden durch die Beförderten, oder weil die wirklich Besten so demotiviert werden, sondern auch weil Beförderungen andernfalls Fehlanreize auslösen können: Beförderungskandidaten haben einen Anreiz, bewusst überkonfident aufzutreten, wenn sie den Zusammenhang kennen. Ist sich der Vorgesetzte aber des Überkonfidenz-Effekts bewusst, dann ist schon viel erreicht.
Vorgesetzte sollten sich also zwei Mal fragen, ob sie die Kompetenz einer Person wirklich richtig eingeschätzt haben. Gibt jemand nur vor, etwas zu wissen, oder weiss er tatsächlich Bescheid.
Eva-Maria Aulich, Zusammenhang zwischen Beförderung und Überkonfidenz, unveröffentlichte Dissertation an der Universität Zürich am Lehrstuhl Human Resource Management. |
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SCROGGIN Cover-Face 2010 - Fotoshooting und Interview mit Sindy Pajarola

Die 20-jährige Studentin aus Lachen hat die Jury durch ihre zahlreichen Befürworter bei der Abstimmung und ihre sympathische Ausstrahlung komplett überzeugt: Sindy Pajarola wurde einstimmig zur Siegerin von SCROGGIN Cover-Face 2010 gewählt. Sie gewann ein professionelles Fotoshooting inklusive Styling und Schmuck sowie eine Sprachreise zu einem Ziel ihrer Wahl.
Von: Fabienne Forster
Am Tag des Fotoshootings sorgten Mitarbeiter des Teams Coiffeur Baettig zunächst für ein professionelles Make-up und eine schicke Frisur. Um Sindys blaue Augen noch mehr zur Geltung zu bringen, wurden ihre Augenlider im schwarzbraunen Smokey-Eyes-Look geschminkt. Dazu wählten die Stylisten ein dezentes rosafarbenes Wangenrouge, da Sindy eher ein heller Hauttyp ist. Ihre Lippen bekamen nur noch ein wenig Lipgloss, da ihre Augen schon stark hervorgehoben waren. Passend zum Smokey-Eyes-Look erhielt Sindy eine Lockenpracht – jedoch nicht wie üblich mit einem Lockenstab, sondern mit einem normalen Glätteisen. So fallen die Locken schöner und wirken natürlicher. Am Ende wurden die Locken mit Haarspray fixiert – und fertig war der SCROGGIN Cover-Face Look.
Nach dem Styling erhielt die Gewinnerin den selbst ausgesuchten Schmuck, gesponsert von Rhomberg. Schliesslich startete der Fotograf Thomas Glauser das Fotoshooting. Alle Beteiligten waren begeistert von Sindys Talent: Ihr Lächeln funktionierte auf Abruf und wirkte sehr natürlich. Auch die Anweisungen des Fotografen konnte die hübsche Studentin ohne Probleme umsetzen. Daher dauerte es gar nicht lange, bis das passende Foto für das aktuelle Magazincover von SCROGGIN-career geschossen war. Natürlich durfte die Gewinnerin anschliessend noch weitere Fotos frei nach ihren Wünschen und Vorstellungen machen. Auch dabei stellte sie sich sehr geschickt an, und es entstanden viele gute Bilder.
Fazit des Teams: Die junge, sympathische Frau ist nicht nur hübsch, sondern konnte auch alle vor der Kamera restlos überzeugen. Auch im nächsten Jahr wird SCROGGIN Cover-Face wieder durchgeführt. Wer mitmachen und attraktive Preise gewinnen will, kann sich schon jetzt anmelden unter www.scroggin.info.
Interview mit SCROGGIN Cover-Face 2010
Vorname: Sindy
Name: Pajarola
Alter: 20 Jahre
Uni/FH: Universität Luzern
Studienrichtung: Rechtswissenschaften
Semester: 5. Semester
Hobbys: Tanzen
Motto: Lebe deine Träume, träume nicht dein Leben!
Was ging dir durch den Kopf, als du erfahren hast, dass du die Gewinnerin von SCROGGIN Cover-Face 2010 bist?
Ich habe mich riesig gefreut und dachte, dass ich mich bei allen bedanken muss, die für mich abgestimmt haben. ;-)
Für welche Sprachreise hast du dich entschieden?
Ich habe mich leider immer noch nicht entschieden. Ich würde sehr gerne nach Cape Town gehen, aber mir raten viele davon ab, allein dorthin zu reisen. Deshalb tendiere ich momentan dazu, nach Bristol zu gehen. In London war ich schon mal, und deshalb reizt es mich sehr, auch Bristol kennenzulernen.
Wie hast du die Leute dazu animiert, für dich zu voten?
Meine Mutter hat sofort einem grossen Teil unserer Bekanntschaft per E-Mail mitgeteilt, dass ich bei diesem Contest mitmache. Ausserdem hat sie ihre Arbeitskollegen motiviert, für mich zu stimmen. Zusätzlich habe ich es auch auf Facebook gepostet und es so vielen Freunden wie möglich erzählt.
Was hat dir beim Fotoshooting am besten gefallen?
Der ganze Nachmittag hat mir sehr, sehr gut gefallen. Die Stylisten waren toll, aber auch der Fotograf. Und nicht zuletzt war das SCROGGIN-Team sehr freundlich und aufgeschlossen. Es war ein unvergessliches Erlebnis!
Du hast wirklich Talent gezeigt während des Fotoshootings. Könntest du dir vorstellen, auch mal bei einer Misswahl mitzumachen?
Da mir dafür meine Grösse im Weg steht, mache ich mir darüber gar keine Gedanken. ;-) Aber ich stelle mir die Teilnahme an einer Misswahl aufregend vor.
Kannst du SCROGGIN Cover-Face weiterempfehlen?
Ja, natürlich! Es ist wirklich ein tolles Erlebnis, und man kann dabei viele Erfahrungen sammeln. Nicht zuletzt sind auch die Preise, die man erhält, super. Die Halskette und das Armband von Rhomberg trage ich sehr gerne.
Was sind deine beruflichen Ziele nach deinem Studium?
Ich studiere zurzeit im 5. Semester Rechtswissenschaften und möchte in ein paar Jahren den Anwaltstitel tragen und als Rechtsanwältin tätig sein. Zur Zeit absolviere ich ein Praktikum in einer Anwaltskanzlei und bin begeistert von diesem Beruf.
Das Making-of-Video des Fotoshootings sowie weitere Bilder findest Du unter: www.scroggin.info
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Job-Steckbrief Unternehmensberater
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Hier liest du Interessantes über die Voraussetzungen, Einstiegsmöglichkeiten und weitere Informationen zum Job eines Unternehmensberaters.
Von: Diana Heumann
Voraussetzungen:
Grösster Wert wird auf Vielfalt gelegt, daher sind die Unternehmen meist offen für Bewerber aller Studienrichtungen. Voraussetzung zum Einstieg ist deshalb nicht eine spezielle Studeinrichtung, sondern vielmehr ein exzellenter Hochschulabschluss, sehr gute analytische Fähigkeiten, Auslands- und Praxiserfahrung, sehr gute Englischkenntnisse sowie soziale Kompetenz und Kommunikationsstärke.
Einstiegsmöglichkeiten:
Direkteinstieg als Berater. Booz & Company zum Beispiel bietet für Neueinsteiger ohne wirtschaftswissenschaftliche Ausbildung einen einwöchigen Intensivkurs, der betriebsvermittelt und somit auch Absolventen der Natur-, Rechts- oder Geisteswissenschaften dieselben Karrierechancen in der Beratung ermöglicht.
Informationen:
Verband der Schweizer Unternehmensberater www.asco.ch oder bei den Unternehmen selbst www.booz.com/ch
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Zwischen Reeperbahn und Matterhorn
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Musik tönt aus den kleinen Kneipen am Hans-Albers-Platz auf der Hamburger Reeperbahn. Menschenmassen tummeln sich vor den Clubeingängen oder spazieren herum, um sich einen Eindruck von Norddeutschlands Amüsiermeile im Rotlichtmilieu zu verschaffen.
Von: Hanni Heinrich
«Bei uns an der Aare ist das Nachtleben anders als hier in Hamburg an der Alster», meint Katrin aus Bern. «Auf der Reeperbahn geht es manchmal ganz schön ruppig zu, aber dafür gibt es auch viele kulturelle Veranstaltungen in den kleinen Theatern am Spielbudenplatz.» In Bern sei das Nachtleben keineswegs langweilig, aber viel familiärer und überschaubarer. Katrin trägt den Titel «Master of Art» und hat vor zwei Jahren in Hamburg ein Master- Studium absolviert. «Die Reeperbahn ist faszinierend, aber krass zugleich.» Kleine Restaurants, Theater, Clubs und Bars befinden sich auf der Hamburger Reeperbahn zwischen bizarren Erotikshops und anderen freizügigen Einrichtungen.
Die Schweizerin lebt nun seit fast vier Jahren in Norddeutschland und fühlt sich mittlerweile sehr wohl. «Ich habe in Hamburg meinen Master in Marketing gemacht », erzählt sie beim Schlendern über die Reeperbahn. Die zierliche Schweizerin wirkt auf den ersten Blick ganz hanseatisch: ein wenig distanziert und beim Schaufensterbummel auf der Reeperbahn fast schon gelangweilt – bei all den kuriosen Artikeln auf der «sündigen» Meile.
Auf den zweiten Blick bemerkt man aber doch, dass sie eine völlig andere Mentalität als die meisten Hamburger besitzt: «Als ich für mein Master-Studium nach Hamburg gezogen bin, fand ich es erst einmal sehr anstrengend, hier Anschluss zu finden», erklärt sie. Die Menschen seien distanziert gewesen, anders als in Bern. Und im Vergleich zur Schweizer Hauptstadt ist die hanseatische Hafenstadt riesengross.
Geringe Studiengebühren
Katrin wollte im deutschsprachigen Ausland studieren, weil sie wusste, dass die Studiengebühren in Deutschland geringer sind als in der Schweiz – die Liebe erleichterte ihr letztendlich die Entscheidung. So hat Katrin gleich zwei Annehmlichkeiten miteinander verbunden: Sie wanderte von Bern nach Hamburg aus, um zu studieren und um bei ihrem Freund zu sein. Ausserdem nutzte sie sofort die Chance, um in einem grossen internationalen Unternehmen in Hamburg ein Praktikum zu machen – und zwar mit Erfolg.
Anders als Katrin es von Bern aus gewohnt war, studierte sie nun an fünf verschiedenen Standorten an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Hamburg, denn die Universitätsgebäude sind über ganz Hamburg verteilt. Der dreisemestrige Master-Studiengang schloss sich konsekutiv an ihre bereits erworbenen wirtschaftswissenschaftlichen Kenntnisse und Qualifikationen im Bereich Betriebswirtschaft an. Neben Marketing für Dienstleistungsunternehmen lernte sie auch die Vermittlung von Führungs- und Managementkompetenzen.
Für Hamburg als Welthandelsstadt waren und sind internationale Beziehungen der HAW von grosser Bedeutung. Die Hochschule reflektiert diese weltoffene Einstellung: Von ihren über 12’000 Studierenden kommen etwa 1’600 aus dem Ausland und repräsentieren über 100 Nationen aus allen Erdteilen.
Kulturschock trotz deutscher Sprache
«Die erste Woche hat mir besonders gut gefallen», erinnert sich Katrin. «Ich habe die Orientierungswoche genutzt, um neue Leute kennenzulernen. Die meisten waren offen und sehr freundlich.» An der HAW machte Katrin keine negativen Erfahrungen mit dem Mentalitätsunterschied zwischen der Schweiz und Deutschland. Deutsche seien in ihrer Art sehr direkt, woran sich die Schweizerin erst gewöhnen musste, aber inzwischen weiss sie, wie man mit den Hanseaten umgehen muss. In den Vorlesungen war sie anfangs ein wenig eingeschüchtert, weil die forsche Art einiger Professoren beinahe militärisch und emotionslos wirkte. «Dafür weiss ich hier immer, woran ich bei den Leuten bin», sagt sie. «Direktheit hat auch eine positive Seite.»
Inzwischen ist die Reeperbahn noch voller geworden. Einheimische und Besucher laufen zwischen den bunten Lichtern herum, blicken in die Schaufenster oder gehen in die Kneipen. Katrin steuert in Richtung Hafen, der sich in unmittelbarer Nähe zur Reeperbahn befindet. «Hier kann ich mich etwas von dem Trubel erholen. Die funkelnden Lichter, die sich von den Schiffen im Wasser spiegeln, beruhigen.»
Katrin vermisst die Schweiz, die Berge, das Matterhorn. Die Schulferien verbrachte sie früher häufig in Zermatt. Wandern, Skifahren oder einfach nur mit Freunden die Natur geniessen stand auf der Tagesordnung. An der Hamburger Hafenpromenade wirkt Katrin für einen Moment nachdenklich: «Obwohl ich sprachlich gesehen in Hamburg keine Probleme im Studium hatte, hatte ich doch einen kleinen Kulturschock. Das Leben und die Kultur hier sind doch sehr anders als in Bern und in der Schweiz allgemein.»
Anonymität an Hamburger Unis
Wie die Stadt, so ist auch das Hochschulsystem ganz anders: grösser und hektischer als in Bern. Die HAW bietet zahlreiche Möglichkeiten und Zusatzkurse. Doch das Lernen für die Prüfungen bleibt gleich. «Es ist nur anonymer hier. Du kannst froh sein, wenn der Professor dein Gesicht erkennt.» Hamburgs Gegensätze und das Zurechtfinden an der riesigen HAW haben Katrin geprägt: «In der U Bahn sitzen Manager und Bauarbeiter nebeneinander, stossen am Freitagabend schon mal mit einem Astra-Bier in der Bahn an. So etwas kannte ich aus Bern nicht.» Solche Erlebnisse prägen: «Hamburg hat mich auch auf das Leben ausserhalb der Universitätsmauern vorbereitet und selbstständiger gemacht», meint Katrin und lächelt einer Barkasse im Hafen zu.
Mit zehn Universitäten und zwei eidgenössischen Technischen Hochschulen in Zürich und Lausanne ist die schweizerische Hochschullandschaft sehr überschaubar. «Allein in Hamburg, nur in einer Stadt Deutschlands, hat man beinahe mehr Auswahl und jede Menge Spezialisierungsmöglichkeiten», sagt Katrin, während sie die Hafenpromenade entlangläuft. «In der deutschsprachigen Schweiz kann man an den Universitäten Basel, Bern, Luzern, St. Gallen sowie Zürich studieren. »Weitere Unis in der Schweiz sind französisch- oder italienischsprachig.
Achtung vor Titelmühlen
«In der Schweiz sollte man sich vor sogenannten Titelmühlen in Acht nehmen», meint Katrin. Anders als in Deutschland ist der Begriff Universität in der Schweiz nämlich nicht geschützt. Daraus folgt, dass Institutionen wie beispielsweise die Freie Universität Teufen oder die Freie Universität Zug keine anerkannten Abschlüsse anbieten. Für Studenten, die für ihren Master-Abschluss teure Gebühren bezahlen, ist das natürlich sehr ärgerlich. Ähnlich wie in Deutschland hat die Universitätskommission in der Schweiz beschlossen, den akademischen Grad Lizentiat und verschiedene Diplome in Bachelor und Master umzuschreiben. Rechtlich sind sie gleichwertig, dürfen aber im Schriftverkehr nicht vermischt werden. Wer in der Schweiz einen Studiengang nach der alten Lizentiatsordnung absolvierte, darf sich heute auch MA oder Master of Arts nennen – das heisst, beide Titel führen. Jedoch dürfen nicht beide Titel, also lic. und MA/Master of Arts in demselben Dokument auftauchen.
Gegensätze ziehen an
Katrin vermisst die Schweiz, aber sie schätzt es sehr, in Hamburg ihren Master in Marketing absolviert zu haben. Nun lebt sie in der norddeutschen Stadt und arbeitet für ein grosses Verlagshaus. Sie besucht die Schweiz in regelmässigen Abständen, immer wieder von den Gegensätzen der beiden Länder und Städte – Hamburg und Bern – fasziniert. «Ich würde immer wieder in Hamburg studieren und dies auch allen empfehlen, die bereit sind, etwas anderes kennenzulernen. »Studieren an der Waterkant, an Deutschlands grösstem Hafen, ist dynamisch, multikulturell, auch mal schroff und im Sommer maritim. «Dass sich unser Nachbarland zum Studieren gut eignet, zeigt sich auch an dem Anteil ausländischer Studierender an der HAW und den anderen Hochschulen in Hamburg.»
Hochschullandschaft Deutschland
Gemäss der Hochschulrektorenkonferenz gibt es in Deutschland insgesamt 355 Hochschulen, die in 118 Universitäten, 182 Fachhochschulen und 55 Kunst- und Musikhochschulen unterteilt sind. Jährlich schliessen rund 290‘000 Absolventen ihr Studium ab, wovon rund zehn Prozent aus dem Ausland kommen. Einen Überblick über die verschiedenen Hochschulen und Lehrgänge erhälst du unter den folgenden Links: www.studieren.de/ www.hrk.de/
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Ein Berliner in Lugano
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Ich heisse Moritz und bin 24 Jahre alt. Ursprünglich komme ich aus Berlin, Deutschland. Derzeit studiere ich jedoch an der Università della Svizzera italiana – kurz USI – in Lugano, um einen Master in Management zu erlangen.
Von: Moritz Dressel
Wie ich im fernen Berlin von der Universität in Lugano gehört habe? Im Frühjahr 2008 besuchte ich eine der diversen Bildungs- und Karrieremessen. Auf einer internationalen Messe in Holland traf ich Repräsentanten aus Lugano. Diese überzeugten mich von den Vorzügen der Universität und ihrer unschlagbaren Lage im Tessin.
Aus akademischer Sicht war ich vor allem von den sehr international ausgerichteten Studiengängen angetan. Eine ganze Bandbreite von Studiengängen wird ausschliesslich in englischer Sprache angeboten. Das erlaubt mir und vielen anderen internationalen Studenten, die hohe Qualität des schweizerischen Bildungssystems in Anspruch zu nehmen. Im Fall der Università della Svizzera italiana ist es vor allem die Dynamik und Innovationsfreudigkeit, die sie von anderen Universitäten unterscheidet. Dadurch, dass die Einrichtung erst seit 1996 besteht, gewinnt man mehr den Eindruck, dass man etwas bewegen kann: Fakultäten und Studierenden tauschen rege Ideen aus, woraufhin Studiengänge sowie Kursinhalte fortlaufend auf ihre Aktualität und Relevanz hin überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Diese Herangehensweise lernte ich bereits an meiner vorherigen Universität kennen und schätzen. Ausserdem bieten regelmässige Informationsveranstaltungen von Unternehmen auf dem Campusgelände eine einmalige Gelegenheit, mit der Wirtschaft direkt in Kontakt zu treten. Daher zweifelte ich keinen Moment an meiner Entscheidung, für die kommenden zwei Jahre nach Lugano zu ziehen.
Ein Punkt, den viele in meinem Familien- und Bekanntenkreis angesprochen haben, ist die Sprache: Der eine oder andere schreckt sicher vor der Sprachbarriere Italienisch zurück. Allerdings stellen die meisten schnell fest, dass die Sorge unbegründet ist. Die Sprache spielte bei meiner Entscheidung keine Rolle. Aus Erfahrung weiss ich, dass man in vielen Gegenden der Welt mit guten Englischkenntnissen in der Regel kaum Probleme hat. Doch auch wenn, so wie im Tessin, die Englischkenntnisse der Bürger nicht übermässig stark ausgeprägt sind, findet man letztendlich immer einen Weg, sich zu verständigen. Ein Beispiel gefällig? Vor Kurzem erwarb ich eine dieser Schokoladen-Postkarten. Als typisch schweizerische Sache wollte ich diese gern in die Heimat schicken. Nachdem ich die Karte geschrieben hatte, ging ich einen Tag darauf wieder zur Post, um die Post zu frankieren. Allerdings nahm die Dame am Schalter an, ich hätte die Karte gerade erst erworben, und berechnete mir den Verkaufspreis der Karte erneut. Zunächst war ich nur verwundert über das ziemlich hohe Porto. Dann bemerkte ich jedoch den Fehler und begab mich zurück an den Schalter. Zu allem Übel wurde meine Frage nach Deutsch- oder Englischkenntnissen verneint. Somit blieb mir nur die Suche nach einem anderen Weg. Mein Verweis auf „yesterday“ half wenig. Das auf dem Kassenzettel versehene Datum und deutliche in die Vergangenheit gerichtete Gestiken verwirrten offensichtlich nur noch mehr. Gott sei Dank traf dann jedoch eine Kundin ein, die mir freundlicherweise weiterhalf. Das Problem wurde gelöst. Und seitdem kenne ich die Bedeutung von „ieri“…
Natürlich wird an dieser Geschichte deutlich, dass es durchaus hilfreich ist, wenn man Italienisch spricht. Idealerweise belegt man bereits vor der Ankunft in Lugano einen Sprachkurs. Alternativ stehen für Anfänger Italienischkurse vor Ort zur Verfügung. Am Anfang jedes Studienjahres findet ein kostenloser Einführungskurs an der USI statt. Auch ich habe mich dazu entschlossen, ab dem kommenden Jahr daran teilzunehmen.
Ich bin jedoch bei weitem nicht der Einzige, der des Italienischen (noch) nicht mächtig ist. Es gibt sehr viele, vor allem internationale Studenten, die sich in einer ähnlichen Lage befinden. Ein Grossteil der Masterstudenten spricht weder Italienisch noch Englisch auf dem Niveau eines Muttersprachlers. Nach meiner Einschätzung stellt dies aber weder für die Qualität der Vorlesungen noch für die Leistungen der Studenten ein Problem dar. Bislang habe ich nicht das Gefühl, dass jemand mangels Sprachkenntnissen grössere Schwierigkeiten im Studium hat.
Im Gegenteil: Durch die Internationalität der Studentenschaft hört man auf dem Campus dauerhaft einen bunten Mix verschiedener Sprachen. Italienisch, Französisch und Deutsch sind in der Schweiz keine grosse Überraschung. Sie werden gepaart mit Englisch, Spanisch, Chinesisch, Koreanisch und vielen anderen Sprachen, so dass sich die Università della Svizzera italiana in Sachen Internationalität auf keinen Fall zu verstecken braucht. Nicht umsonst hat die USI den höchsten Anteil an internationalen Studenten der Schweizer Universitäten.
Abgesehen von den sprachlichen Herausforderungen freue ich mich am meisten auf eine mehrmonatige Projektarbeit. Diese wird im vierten, abschliessenden Semester stattfinden. Dabei bilden wir in meinem Masterstudium in Management kleinere Teams von fünf Studenten und arbeiten für ein Unternehmen unserer Wahl. In dieser Zeit widmen sich die angehenden Absolventen einem konkreten Sachverhalt und versuchen, mögliche Lösungswege für das Unternehmen aufzuzeigen. Da sich in Lugano eine ganze Reihe führender Unternehmen angesiedelt hat, bin ich sicher, dass dieses Projekt nicht nur interessante Einblicke gewähren, sondern auch den Eintritt in die Berufswelt erleichtern wird.
Falls Ihr Fragen zur USI habt, könnt Ihr mich per E-Mail erreichen: moritz.student@lu.unisi.ch
Der Artikel erschien im 'SCROGGIN-career' Ausgabe Nummer 5 - 2009. Link zu anderen Stories |
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Was macht eigentlich eine Biotechnologin im Consulting?
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Ich heisse Diana Heumann, bin 28 Jahre und arbeite seit 2007 als Unternehmensberaterin bei Booz & Company in Zürich. Mein wissenschaftlicher Hintergrund der Biotechnologie verschafft mir bei Aussenstehenden oft den Status des „Exoten“. Warum man als Unternehmensberaterin allerdings nicht immer BWL studiert haben muss, erzähle ich hier.
Von: Diana Heumann
Nach meinem Abitur studierte ich zuerst Mikrobiologie am Bellevue Community College in Washington State, USA. Wieder in Deutschland, schrieb ich mich an der Technischen Universität in München für den Bachelorstudiengang Molekulare Biotechnologie ein. Den Schwerpunkt der ersten Semester bildeten vor allem klassische Fächer in den Bereichen Biologie und Chemie. Später kamen dann Gebiete wie Bioverfahrenstechnik, Pflanzengenetik und Metabolic Engineering hinzu. Besonders für die Immunologie, Pharmakokinetik und die Mikrobiologie konnte ich mich begeistern. Meine Laborarbeiten beschäftigten sich mit spannenden Themen wie dem RNAediting in Trypanosomen – den Krankheitserregern der afrikanischen Schlafkrankheit – und chromatographischen Methoden zur Markierung und Reinheitsbestimmung von Nukleotiden. In meiner Bachelorarbeit untersuchte ich die Bestimmung des Sporulationsgrades von Bacillus cereus mittels Infrarotspektroskopie.
Ich habe aber damals bereits gemerkt, dass ich mich nicht nur für Wissenschaft und Forschung, sondern auch für wirtschaftliche Zusammenhänge interessiere. Vor allem die Schnittstelle zwischen Naturwissenschaft und Wirtschaft finde ich spannend. Daher entschied ich mich für den Masterstudiengang Business Administration. Erste Berufserfahrung sammelte ich zu dieser Zeit als Werkstudentin in der Marketing & Sales-Abteilung eines globalen Pharmakonzerns. Aus reiner Neugier absolvierte ich schliesslich noch ein Praktikum bei einer Beratungsfirma. Dies verschaffte mir einen ersten Eindruck in die Arbeit als Beraterin – ein wichtiger Schritt, ohne den ich mich nie für eine Festanstellung in der Beratung interessiert hätte.
Nach meinem Abschluss bewarb ich mich bei Booz & Company, einem Unternehmen, das auch grosses Interesse an Bewerbern zeigt, die eine nichtbetriebswirtschaftliche Ausbildung haben. Dies war für mich eine bewusste Entscheidung gegen eine Karriere in der Forschung, die mir aber für meine berufliche Zukunft viele neue und abwechslungsreiche Karrierewege eröffnete. Ich bin natürlich trotzdem froh, die Kenntnisse aus meinem Studium in meinem Beruf vielfältig einsetzen zu können. Schwerpunktmässig arbeite ich an Projekten für Unternehmen im Bereich Pharma & Healthcare. Unter anderem konnte ich die Strategieentwicklung für ein Medikament, das kurz vor dem Patentablauf steht, oder auch die Entwicklung und Einführung eines Qualitätsrisikomanagementsystems für die klinischen Studien eines forschenden Pharmaunternehmens unterstützen. Bei den Klienten merke ich, wie sehr diese die Zusammenarbeit mit einem Berater „vom Fach“ schätzen. Gleichzeitig macht es natürlich unheimlich Spass, das naturwissenschaftliche Wissen regelmässig anwenden zu können.
Aber ich hatte auch schon die Gelegenheit, in andere Industrien „hineinzuschnuppern“ – zum Beispiel habe ich die SAP-Einführung bei einem Solarenergieunternehmen begleitet. Und gerade diese Abwechslung ist für mich das Interessante an meiner Arbeit. Die Projekte sind so verschieden wie die Teams, die daran arbeiten. Zum einen gibt es Strategieprojekte, in denen wir strategische Optionen ausarbeiten, bewerten und Handlungsempfehlungen geben. Zum anderen gibt es auch Implementierungsprojekte, in denen die Unternehmen bei der konkreten Umsetzung der entwickelten Strategien unterstützt werden. Eines haben sie jedoch alle gemeinsam: Sie sind eine grosse intellektuelle Herausforderung in einem aussergewöhnlich anspruchsvollen Umfeld.
Da man weitgehend selbstständig Teilprojekte bearbeitet und in häufigem Kontakt mit dem Klienten steht, ist ein grosses Mass an Eigeninitiative gefragt. Ständig wechselnde, komplexe Problemstellungen und Bedingungen erfordern auch Flexibilität und Belastbarkeit. Die Arbeit bei Booz & Company ist zudem sehr international. Einige meiner Kollegen sind zeitweise im Ausland tätig, vor allem in europäischen Ländern und in Wachstumsregionen wie dem mittleren Osten. Mein Arbeitsalltag spielt sich vor Ort bei dem jeweiligen Klienten ab. Von Montag bis Donnerstag arbeite ich in der Regel im Büro des Klienten. Freitags ist dann sogenannter „Home Office Day“. Da bin ich im Booz & Company-Büro in Zürich und treffe meine Kollegen, die gerade an anderen Projekten arbeiten. Die Freitagnachmittage lassen wir dann gerne bei einem Glas Bier oder Wein ausklingen. Die Firmenkultur ist von grossem Teamgeist und Kollegialität geprägt. Auch die Work-Life-Balance, also die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, hat bei Booz & Company einen hohen Stellenwert. Dieses Wertesystem ist für mich genauso wichtig wie der Spass an meiner Arbeit.
Informationen zu Booz & Company: www.booz.com/ch
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Internationale Traineeprogramme - Was ist das GAP?
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Das Global Associate Program (GAP) ist das internationale Traineeprogramm von Zurich, mit dem junge Talente gezielt auf künftige Fach- und Führungsaufgaben vorbereitet werden.
Von: Kerstin Fiselt
Weltweit werden pro Jahr rund 50-80 Associates ausgebildet. Das einwöchige Traineeprogramm umfasst sowohl eine theoretische und praktische Ausbildung im Herkunftsland der Teilnehmer als auch internationale Schulungen und einen zehnwöchigen Auslandsaufenthalt, zum Beispiel in Europa, Australien, China oder den USA. Die Teilnehmer erhalten eine Festanstellung in einem Kerngeschäftsbereich wie Underwriting, Schaden, Marketing & Vertrieb, Finanzen oder IT. Voraussetzungen für die Teilnahme am Programm sind ein erfolgreich abgeschlossenes Fach- oder Hochschulstudium sowie gute Deutsch- und Englischkenntnisse. Weitere Informationen zu GAP sind unter www.zurich.ch/karriere verfügbar.
Eine der ersten GAP-Teilnehmer
Anne-Catherine Grunholzer ist studierte Juristin und war Teilnehmerin des ersten GAP-Jahrgangs 2006/2007. Sie hat ihr Traineeprogramm im Geschäftsbereich Schaden absolviert. Während dieser Zeit arbeitete sie unter anderem im Bereich Komplexschaden Sach- und Haftpflicht im Center of Competence, bei der Schadenbearbeitung von Zurich Kanada in Toronto sowie im Schadencenter St. Gallen. Heute ist sie Gruppenleiterin für das Schadenmanagement im Bereich Komplexe Körperschäden.
Der Artikel erschien im 'SCROGGIN-career' Ausgabe Nummer 5 Link zu anderen Stories |
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Internationale Traineeprogramme
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Wie gelingt nach dem Studium der Berufseinstieg? Traineeprogramme sind eine gute Möglichkeit, den Übergang vom Studium in den Beruf zu meistern und den Grundstein zu seiner Karriere zu legen.
Von: Kerstin Fiselt
Der Direkteinstieg ins Berufsleben kann für Hochschulabsolventen schwierig sein, weil für eine Festanstellung häufig einschlägige Erfahrung vorausgesetzt wird. Traineeprogramme sind eine interessante Alternative und richten sich an Studierende aller Fachrichtungen. Idealerweise schliesst ein Traineeprogramm direkt an den Master-Abschluss (Uni) oder den Bachelor-Abschluss (FH) an. Die Einarbeitung dauert ein bis anderthalb Jahre, in denen sich theoretische und praktische Ausbildung abwechseln, wobei der praktische Teil meist stark überwiegt.
Traineeprogramme bieten mehrere Vorteile für junge Berufseinsteiger: Das Angebot ist speziell auf Absolventen zugeschnitten, wodurch der direkte Wettbewerb zu berufserfahrenen Kandidaten entfällt. Der Berufseinstieg erfolgt schrittweise, denn die Trainees werden durch den Vorgesetzten und einen Mentor konstant betreut – auch über die Dauer des Traineeprogramms hinaus. In der Regel erhalten die Absolventen eine feste Anstellung, schliesslich sind die Unternehmen bestrebt, über die Trainees ihr künftiges Fach- und Führungspersonal zu rekrutieren und diese langfristig an die Firma zu binden. Nicht selten durchlaufen Trainees in ihrem späteren Berufsleben eine beachtliche Karriere und werden auf Führungs- und Schlüsselpositionen eingesetzt.
Internationale Ausrichtung
Viele international agierende Unternehmen integrieren zudem einen Auslandsaufenthalt in ihre Programme. So ermöglichen sie den Trainees einen Weitblick und die Förderung sozialer Kompetenzen. Ein Auslandsaufenthalt bedeutet nicht nur gute Sprachkenntnisse, sondern auch den Erwerb interkultureller Kompetenz und das Kennenlernen anderer Arbeitsweisen. Ein Beispiel für ein international ausgerichtetes Traineeprogramm ist das Global Associate Program (GAP) von Zurich Financial Services. Das einjährige Programm umfasst die theoretische und praktische Ausbildung im Herkunftsland, gemeinsame Schulungen der GAP-Teilnehmenden aus den verschiedenen Ländern sowie einen zehnwöchigen Auslandsaufenthalt. Seit Beginn des globalen Traineeprogramms 2006 haben rund 200 Personen daran teilgenommen, gut ein Drittel davon aus der Schweiz. Alle ehemaligen Schweizer GAP-Teilnehmer sind nach wie vor in verschiedenen Bereichen des Versicherungsunternehmens tätig.
Intensives Auswahlverfahren
Unternehmen, die Trainees suchen, wählen ihren Nachwuchs und vor allem die künftigen Fach- und Führungskräfte sehr sorgfältig aus. Entsprechend intensiv können die Auswahlverfahren sein. Um am GAP-Programm von Zurich teilnehmen zu können, durchlaufen die Bewerber beispielsweise folgenden Prozess: Nach der Prüfung der Bewerbungsunterlagen findet ein ausführliches Telefoninterview statt. Anschliessend müssen die Bewerber zwei Online-Tests zum analytisch-logischen Denkvermögen und zu ihrem Persönlichkeitsprofil absolvieren. Als letzte Schritte im Auswahlverfahren führen die Bewerber ein persönliches Interview mit dem künftigen Vorgesetzten sowie Vertretern der Personalabteilung und halten eine Präsentation vor dem künftigen Team. Erst dann wird definitiv entschieden, ob ein Kandidat als Trainee in die Unternehmung eintreten kann.
Die Erwartungen an Trainees sind hoch. Aufgrund ihrer Fähigkeit, sich rasch in neue Themen hineinzudenken, werden sie häufig mit der Erarbeitung von Konzepten und Strategien beauftragt. Die jungen Berufseinsteiger werden als produktive Arbeitskräfte geschätzt, die zudem flexibel einsetzbar sind und auch für einen längeren Einsatz ins Ausland entsendet werden können.
Während der Ausbildung kostet ein Trainee in der Regel mehr, als er dem Unternehmen durch seine Arbeitsleistung einbringt. Aus diesem Grund verdienen Trainees während dieser Zeit meist weniger als ein Festangestellter. Im Gegenzug ist die persönliche Betreuung ungleich höher, und die Trainees erhalten einen sehr wertvollen Wissensschub. Meist haben sie nach dem Trainingsjahr die Möglichkeit, einen anspruchsvolleren und besser bezahlten Aufgabenbereich zu übernehmen.
Traineeprogramme sind somit für alle Absolventen empfehlenswert, die leistungsbereit und engagiert sind, Freude an internationalen Kontakten haben und Wert auf eine gute Betreuung legen. Welches Programm das Richtige ist, muss individuell ausgewählt werden und ist abhängig von der persönlichen Lebensplanung, den eigenen Vorstellungen und Zielen. Je nachdem, wie mobil und flexibel ein Absolvent ist, muss er sich grundlegend zwischen einem nationalen und einem international ausgerichteten Programm entscheiden. Nahezu jedes grosse Unternehmen bietet heute Traineeprogramme an. Informationen dazu sind im Internet zu finden oder auf entsprechenden Messen und Hochschulevents.
Der Artikel erschien im 'SCROGGIN-career' Ausgabe Nummer 5. Link zu anderen Stories |
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Zeit zum Atmen
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Seit November vergangenen Jahres leitet Lorenz Wenger zusammen mit Frau Helena und Sohn Jorik das BlueStar dive & resort auf der philippinischen Insel Bohol (SCROGGIN-career berichtete). Nach einem Jahr zieht der Jungunternehmer und Auslandschweizer Fazit unter Palmen..
Von: Lorenz Wenger
SCROGGIN: Wir berichteten im letzten Scroggin über Ihre ersten Schritte, das Resort mitsamt Tauchschule instand zu setzen und zu organisieren. Sie erzählten über Kultur- und Kommunikationshürden mit Angestellten, und wir erfuhren mehr über ihre Pläne. Was war ihr persönliches Highlight während des vergangenen Jahres?
Lorenz Wenger: Nach all dem Herzblut, das wir in den Aufbau von BlueStar investiert haben, macht es grosse Freude, das Ressort und sein Team zu sehen, wie es ist, und hier immer wieder neue Gäste empfangen zu können. Der familiäre Rahmen und der Austausch mit den Gästen geben uns immer wieder Energie, Neues anzupacken. Besonders stolz sind wir, dass wir nach so kurzer Zeit die Kuoni-Tochter Manta Reisen als Partner gefunden haben und im neuen Katalog aufgenommen wurden.
SCROGGIN: Sie beschäftigen 16 Angestellte. Wie stellt man sich eine „philippinische Personalführung“ vor?
L.W.: Selbst nach einem Jahr Erfahrung würde ich von einem Patentrezept absehen. Wir versuchen stets streng, aber grosszügig und fair zu sein. Ausnahmen sind schwierig durchzusetzen. Dass einer unserer Angestellten von seinem eigenen Taschengeld beim Dorfschneider ein BlueStar-Shirt nähen liess, zeigt uns, dass die Identifikation gross ist und wir es nicht verkehrt machen.
SCROGGIN: Wie überall gibt es auch als Ressortleiter unter der Sonne Schattenseiten. So verrieten Sie uns in der letzten Ausgabe, dass Ihre familiäre Privatsphäre leidet. Wie gehen Sie damit um?
L.W.: Man muss immer wieder raus. BlueStar ist unser Büro und unser Heim zugleich. Wir nehmen regelmässig Distanz und unternehmen etwas in einer anderen Umgebung. Wir machen Motorrad-Touren quer über die Insel, gehen in Nachbar-Ressorts auf einen Kaffee oder zum Abendessen vorbei. Alle paar Wochen muss ich in die Grossstadt nach Cebu. Da gibt es Rolltreppen, Verkehrsstaus, Shopping Malls, Leuchtreklamen und Kinos. Dinge, die ich hier in der Provinz auf Dauer vermisse. Meistens lässt sich das verbinden, um Gäste vom Flughafen abzuholen.
SCROGGIN: Gibt es andere Sorgen, die Sie beschäftigen?
L.W.: Wir waren beide vorher noch nie selbständig. Die Selbständigkeit war und ist für uns immer noch die grössere Herausforderung als das Leben im Ausland. Die steigenden Kerosin-Preise und das immer kurzfristigere Buchungsverhalten im Tourismus sind für uns neue Risiken, denen wir begegnen.
SCROGGIN: Haben sie Sehnsucht nach der Schweiz?
L.W.: Im Juli während der Nebensaison leisteten wir uns einen Ein-Monats-Aufenthalt in der Schweiz, um Freunde und Familie zu besuchen. Die vertrauten Leute fehlen uns. Und manchmal ist es schwer, sich vorstellen zu können, dass wir die nächsten Jahre Weihnachten bei 30 Grad unter Palmen statt in der geheizten Stube verbringen werden. Palmen und Meer werden ordinär, Schnee wird etwas Abstraktes (lacht)…
SCROGGIN: Sie leben einen Traum vieler Leute. Was raten Sie jenen, die Zweifel haben, etwas Neues anzupacken und möglicherweise von zu Hause wegzuziehen?
L.W.: Gut überlegen, abwägen und dann starten, ohne loszulassen. Viele TV-Reportagen von Auswanderern leben von der Opferrolle blauäugiger Träumer, die sich im Vorfeld zu wenig mit ihrer neuen Wahlheimat auseinandersetzen. Mit der Einstellung, alles Schlechte hinter sich lassen zu können, wird man nirgends sein Glück finden. Es ist immer besser, etwas zu bereuen, dass man getan hat, als etwas zu bereuen, was man nie getan hat.
Mehr Informationen zur Tauchbasis und zum Ressort: www.bluestardive.com
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Praktikum als Karrieresprungbrett bei UBS
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Ramona Frenzel absolviert nach dem Studium der Wirtschaftsinformatik an der Fachhochschule Furtwangen das Graduate Training Program (GTP), ein Einstiegsprogramm für Hochschulabsolventen bei UBS. Seit September 2006 arbeitet sie in der Abteilung Workbench Analysis (Business Analyse für UBS Connect und E-Banking).
Im Rahmen eines Internships (Praktikums) haben Sie bereits Ihre Diplomarbeit bei UBS geschrieben. Jetzt absolvieren Sie das GTP. Was hat Sie dazu bewogen?
Ich wollte meine Diplomarbeit über die Sicherheit von mobilen IT-Anwendungen schreiben und habe dafür ein Unternehmen gesucht, das an diesem Thema interessiert war. So bin ich zu UBS gekommen und habe meine Diplomarbeit in der Abteilung Information Security Management geschrieben.
Was ist während des GTP anders als im Praktikum?
Während des Praktikums habe ich mich auf die Diplomarbeit konzentriert. Jetzt habe ich viele verschiedene Aufgaben, weil ich zusammen mit meinen Teamkollegen an ganz unterschiedlichen Projekten mitarbeite. Fühlen Sie sich in Ihrem Team akzeptiert? Ich bekomme immer Unterstützung, wenn ich Fragen habe. Entweder von meinem „Götti“, der während des ganzen GTP mein Ansprechpartner ist, oder von den Teamkollegen. UBS ist ein internationales Grossunternehmen.
Welche Rolle hat das für Ihre Bewerbung gespielt?
Nach Abschluss des Studiums in Furtwangen war mir klar, dass ich in einem Grossunternehmen arbeiten wollte, das sich mit meinem Interessensschwerpunkt IT-Anwendungen beschäftigt. UBS ist ein internationales Unternehmen mit Schweizer Wurzeln und war damit die ideale Arbeitgeberin für mich.
Wie reagiert Ihr Team darauf, dass Sie manchmal nicht im Büro, sondern bei externen Lehrgängen sind?
Da von Anfang an klar war, dass ich wegen der Ausbildung während des GTP manchmal nicht im Büro bin, sind meine Kollegen sehr verständnisvoll. In Key Trainings kann ich mein Bankwissen vertiefen und davon profitiert letztendlich auch mein Team, weil ich immer anspruchsvollere Projekte übernehmen kann.
Was macht in Ihren Augen die Qualität des GTP aus?
Das GTP ermöglicht mir, UBS in allen Facetten kennen zu lernen und meine Fähigkeiten zu entfalten. Gleichzeitig kann ich selbständig arbeiten, bekomme aber immer Unterstützung. Darüber hinaus lerne ich während des GTP Kollegen aus der ganzen Welt kennen und kann mir ein gutes globales Netzwerk aufbauen, was die Arbeit erleichtert.
Warum würden Sie UBS als Arbeitgeberin und das GTP empfehlen?
Mir gefällt das Arbeitsklima bei UBS: Man arbeitet im Team und wird immer mit neuen Aufgaben konfrontiert, bei denen man sich bewähren muss. Das GTP ist sehr anspruchsvoll und erfordert viel Eigeninitiative, gibt aber auch viel zurück: Neue Ideen, internationale Kontakte und Einblick in verschiedene Arbeitsgebiete.
Der Artikel erschien im 'SCROGGIN-career' Ausgabe Nummer 1 - 2007. |
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Frauenpower in der Unternehmensberatung
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Die Unternehmensberatung McKinsey will mehr Beraterinnen gewinnen. Unternehmen wollen nicht länger auf die Hälfte des Potenzials verzichten.
Von: Evi Glauser, Kirsten Best
Headhunter und Personalberaterinnen sind sich einig: Die Chancen für Frauen mit einer ausgezeichneten Ausbildung waren auf dem Arbeitsmarkt selten so gut. Auch bemühen sich Unternehmen immer mehr, Rahmenbedingungen zu schaffen, damit erwerbstätige Frauen Kind und Karriere in Einklang bringen und ihre Karriere individuell gestalten können.
Viele Unternehmen werben gezielt um Hochschulabsolventinnen und versuchen, mit speziellen Frauenprogrammen Talente für sich zu gewinnen. So bietet McKinsey Recruiting-Events an, die sich nur an Akademikerinnen richten, „denn es gibt immer noch zu viele hoch qualifi zierte Frauen, die den Weg in die Beratung nicht fi nden, sich aber sehr gut als Beraterinnen eignen würden und auch Freude an ihrem Job hätten“, meint Sabine Keller-Busse, Partnerin bei McKinsey Schweiz und zuständig fürs Recruiting. „Neben analytischen Fähigkeiten bringen Frauen vielfach andere Sichtweisen und Kommunikationsstile in die Projektarbeit ein, was sowohl von den Klienten als auch von den Teams sehr geschätzt wird.“
Ursula Rüegsegger und Nicole Brunhart stiegen unter völlig unterschiedlichen Vorzeichen in die Unternehmensberatung ein: Ursula Rüegsegger studierte Biochemie an der ETH Zürich, doktorierte an der Uni Basel und war Postdoc-Researcher an der University of California in San Francisco. Dort wurde sie vom Schweizer Büro von McKinsey zu einem Recruiting-Event eingeladen, den sie aus reiner Neugierde besuchte, denn sie hatte nicht im Sinn, ihre Forschungstätigkeit aufzugeben. Doch das breit gefächerte Angebot an Projekten sowie die Möglichkeit, ihr naturwissenschaftliches Wissen in die Beratung einzubringen und sich rasch weterzuentwickeln, begeisterten sie – so ist sie nun „per Zufall“ seit sechs Jahren bei McKinsey.
Ganz anders Nicole Brunhart – sie kam bereits während ihrer Studienzeit an der Hochschule St. Gallen mit McKinsey in Berührung, konnte sich jedoch nicht vorstellen, sich je als Beraterin etablieren zu können. Doch als ihr nach Auslandssemestern in Berkeley und Paris sowie Internships bei JP Morgan und einer Non-Profit-Organisation von McKinsey eine Praktikumsstelle angeboten wurde, sagte sie ohne Zögern zu und bereut diese Entscheidung bis heute nicht. „Ich war begeistert von den interessanten Fragestellungen und Projekten, der Internationalität der Arbeit und den gemeinsamen Problemlösungsprozessen, in denen alle Teammitglieder ihren Input geben können. Was mich aber am meisten beeindruckte, waren die Aufgeschlossenheit der Leute, ihre vielfältigen akademischen Hintergründe und die damit verbundene tolle Team-Erfahrung.“
Was Ursula Rüegsegger als Mutter von Zwillingen an McKinsey besonders schätzt, ist die Flexibilität gegenüber individuellen Lösungen, die sich aufgrund der projektbasierten Arbeit ergibt und es Frauen erlaubt, Karriere und Familie unter einen Hut zu bringen. „Ich zum Beispiel habe mich entschieden, 60% zu arbeiten, das bedeutet, dass ich drei Tage auf einem Projekt bin und für den Rest der Woche für meine Familie da sein kann. Andere Frauen haben sich entschlossen, 100% zu arbeiten, dafür mehr Ferien zu beziehen, was bei schulpflichtigen Kindern eine ausgezeichnete Lösung ist.“
Auch Sabine Keller-Busse, selbst Mutter von zwei kleinen Kindern, findet die Beratung für Frauen ideal, „denn die Projektarbeit ermöglicht eine grosse Flexibilität, da sie die Karriere selbst gestalten und das Tempo bestimmen können. Aufgrund des Projektcharakters unserer Arbeit kann ich trotz Teilzeit an denselben anspruchsvollen und spannenden Themen arbeiten wie meine Vollzeit-Kollegen und meine Karriere weiterentwickeln. Zudem lässt die Beratung viele Möglichkeiten offen: „Man kann in unterschiedlichsten Industrien arbeiten und sich dann in einem Gebiet, das einem besonders zusagt, spezialisieren.“ Es ist gerade auch diese Flexibilität, die Nicole Brunhart an McKinsey besonders schätzt. Nach dem Studium wollte sie in der Beratung arbeiten, um an ihre Praktikumserfahrung anzuknüpfen und eine andere Perspektive des Erlernten zu erhalten. Da sie dabei von Anfang an auf Studien im Bereich der Finanzindustrie arbeiten konnte, war es ihr möglich, sich in den von ihr bevorzugten Bereichen Asset Management und Private Banking zu vertiefen. Als sich später der Wunsch nach einer Rückkehr in die Forschung intensivierte, konnte Nicole einen Bildungsurlaub machen, in dem sie stark vom Entgegenkommen von McKinsey profitieren konnte: „Einerseits war es mir möglich, dank Teilzeit-Mitarbeit auf Projekten Wissen auf- und auszubauen sowie Kontakte mit Leuten aus der Industrie und innerhalb von McKinsey zu pflegen und so, am Ball zu bleiben’. Andererseits konnte ich mich durch die teilweise Freistellung in ein spezielles Wissensgebiet vertiefen und somit meine Doktorarbeit schreiben.“
Dass der Frauenanteil bei Unternehmensberatungen immer noch niedrig ist, müsste nicht sein. Sabine Keller-Busse meint: „Zwischen Hochschule und Arbeitsleben gehen immer noch viele Frauen ‚verloren’. Während in vielen Studienrichtungen der Anteil der Frauen bei rund 50% liegt, steigen nicht wenige hoch qualifizierte Frauen in der Phase der Familiengründung aus. Da liegen Talente brach, die wir dringend benötigen. Deshalb organisieren wir Workshops und andere Events, die sich nur an Frauen richten. Denn wir haben erkannt, dass Frauen im Hinblick auf ihre Karrieremöglichkeiten an anderen Fragestellungen interessiert sind als Männer und über andere Themen – wie z.B. Work-Life-Balance und Flexibilität – diskutieren. Auf diese Weise möchten wir vermehrt Frauen ansprechen und sie ermutigen, in die Unternehmensberatung einzusteigen.“
Der Artikel erschien im 'SCROGGIN-career' Ausgabe Nummer 1 - 2007, Link zu anderen Stories |
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Lorenz Wenger - eidg. dipl. Kommunikationsleiter und PADI-Tauchinstruktor
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Lorenz Wenger (32) ist eidg. dipl. Kommunikationsleiter und PADI-Tauchinstruktor. Er arbeitete zehn Jahre lang in der Marketing-Kommunikation als Berater in verschiedenen
Werbeagenturen, zuletzt für einen nationalen Finanzdienstleister. Von 2000 bis 2002 war er Tauchlehrer in Ägypten. Ab 1. November 2007 leitet er zusammen mit seiner Familie das BlueStar dive & resort auf der philippinischen Insel Bohol.
In dieser dreiteiligen Serie begleitet SCROGGIN Lorenz Wenger und seine Familie bei ihrem Projekt. In der nächsten Ausgabe erfahrst Du mehr über die ersten Schritte vor Ort in Bohol (Personalgewinnung, Instandsetzung der Infrastruktur, interkulturelle Herausforderungen).
Mehr Informationen zur Tauchbasis und zum Resort: www.bluestardive.com
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Ein Kommunikationsleiter taucht auf den Philippinen ab
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«Eigentlich wollten wir nur eine Auszeit», meint Lorenz Wenger. Doch aus der Idee wurde mehr: Am 12. September 2007 flog Lorenz Wenger mit seiner kleinen Familie auf die Philippinen. Ab 1. November leitet er dort zusammen mit seiner Frau Helena eine kleine und gemütliche Tauchbasis mit Ressort, sechs Bungalows und 15 Angestellten. Sohn Jorik (2) ist zuständig für das Entertainment der Gäste.
Von: Lorenz Wenger
Zuerst sollten es nur drei Monate sein. Die junge Familie plante, eine Auszeit in Argentinien zu geniessen. Doch es kam anders. Lorenz formuliert es so: «Statt einfach nur Ferien zu machen, in einer Hängematte zu liegen und Sandburgen zu bauen, wollten wir ein Familienprojekt, bei dem wir zusammen Zeit verbringen und Neues hinzulernen». Lorenz, Kommunikationsleiter und Tauchinstruktor, taucht seit zehn Jahren in allen Gewässern der Welt und hat bereits einige Jahre als Tauchlehrer in Ägypten gearbeitet. Helena, die studierte Geografin, hat ein Jahr in Kolumbien gelebt. Gemeinsam hegten sie bereits seit einiger Zeit den Wunsch, nochmals gemeinsam für längere Zeit im Ausland etwas anzupacken.
«Seit Jorik kein Säugling mehr ist, können wir ihn überallhin mitnehmen. Er freut sich bestimmt, das Meer kennenzulernen», meint Helena überzeugt.
Wieso wandert die Familie ausgerechnet auf die Philippinen aus? «Sie sind als Tauchdestination im Vergleich zu Thailand, Malediven und Ägypten noch die grosse Unbekannte. Die Insel-Republik ist zu über 80% katholisch, Amtssprache ist Englisch.
Dadurch ist der Zugang zu den Filipinas einfach. Das Tauchen ist einzigartig, die Artenvielfalt unter Wasser einer der vielseitigsten überhaupt. Zudem ist der Tourismus dort, wo er in Thailand oder Bali vor 15 Jahren war. Das Leben ist authentisch», meint Lorenz. Der Artikel erschien im 'SCROGGIN-career' Ausgabe Nummer 2/2007. Link zu anderen Stories |
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Entdeckung der Langsamkeit
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Am 12. September 2007 flog Lorenz Wenger mit seiner Familie auf die Philippinen, um dort ein Tauchressort zu übernehmen und es neu zu eröffnen ('SCROGGIN-career' berichtete). Während der ersten vier Monate musste er Personal gewinnen, alles instand setzen und die ersten Gäste betreuen. Im Interview erzählt der junge Auswanderer von seinen Erlebnissen.
Von: Lorenz Wenger
SCROGGIN: Wir haben im letzten 'SCROGGIN-career' über Ihre Pläne und Vorstellungen berichtet, bevor Sie auf die Philippinen ausgewandert sind. Was ist seither geschehen?
Lorenz Wenger: Am Anfang war alles neu, auch die Umgebung. Wir mussten uns zunächst
an das Klima gewöhnen und starteten sanft in unserer neuen Wahlheimat mit zehn Tagen am Sandstrand, bevor wir uns an die Arbeit machten. Jorik, unser Sohn, war uns dankbar.
Dann begann die Arbeit. Seither habe ich viel über Motoren, Generatoren, Boote, Stromund
Wasserleitungen gelernt. Vom ehemaligen Bürogummi mutiere ich langsam zum Allrounder.
SCROGGIN: Was waren die ersten Schritte vor der Eröffnung des Tauchressorts?
Lorenz Wenger: Zunächst mussten wir das geeignete Personal für unser kleines, familiäres Ressort finden und ausbilden. Innert kürzester Zeit flatterten über 70 Bewerbungen ein. Für ein 300-Seelen-Dorf ist das eine Menge! Entscheidend waren meist die Englischkenntnisse und das persönliche Auftreten der Bewerber. Dann kam das Training der Angestellten: Für den Drink White Russian zum Beispiel musste ich unserem neuen Barkeeper erklären, wie man ein Tetra-Pak Milch öffnet. Solche Luxusgüter kennen die Filipinos hier nicht. Wir starteten also bei Null.
SCROGGIN: Was forderte bisher am meisten Geduld?
Lorenz Wenger: Die Beschaffung von alltäglichem Gebrauchsmaterial beansprucht viel Zeit und Nerven. Ich musste zum Beispiel fünf Tage investieren, um eine richtige Schraube aufzutreiben. Was ebenfalls Geduld forderte, war die Installation des Kompressors. Dieser ist für eine Tauchschule unersetzlich und liefert täglich die Luft zum Tauchen. Da nur eine Strom-Phase zugänglich war, musste eine zweite gelegt werden. Auf den Philippinen bekommt man grundsätzlich alles. Die Frage ist nur wann, wo und zu welchem Preis.
SCROGGIN:Was ist besser als in der Schweiz?
Lorenz Wenger: Nichts, es ist nur anders!
SCROGGIN: Was ist anders?
Lorenz Wenger:Wenn man sein Auto einer Werkstatt anvertraut, kann es gut sein, dass nach der Reparatur mehr kaputt ist als vorher. Dafür haftet allerdings niemand. Auch neu für mich: Hier ist es eine Selbstverständlichkeit, den Vorgesetzten nach Lohnvorschuss zu fragen.
SCROGGIN: Vermissen Sie etwas?
Lorenz Wenger: Die Privatsphäre leidet. Wir suchen längerfristig ein zweites Leiterpaar für das Resort, damit wir uns gegenseitig vertreten können. Momentan ist es noch nicht einmal möglich, dass ich gemeinsam mit meiner Frau in die Stadt zum Einkaufen fahre oder wir einmal einen Familienausflug unternehmen. Man ist einfach 24 Stunden am Tag präsent und gibt sogar noch unter der Dusche Anweisungen.
SCROGGIN: Vermissen Sie etwas?
Lorenz Wenger: Die Privatsphäre leidet. Wir suchen längerfristig ein zweites Leiterpaar für das Resort, damit wir uns gegenseitig vertreten können. Momentan ist es noch nicht einmal möglich, dass ich gemeinsam mit meiner Frau in die Stadt zum Einkaufen fahre oder wir einmal einen Familienausflug unternehmen. Man ist einfach 24 Stunden am Tag präsent und gibtsogar noch unter der Dusche Anweisungen.
SCROGGIN: Seit dem 1. November 2007 ist das neue BlueStar dive & resort in Bohol für tauchbegeisterte und ruhesuchende Gäste geöffnet. Was bieten Sie?
Lorenz Wenger: Unser Ziel ist es, ein ruhiges und unvergessliches Ferienerlebnis mit vielfältigen Tauchgängen zu bieten. Tagesausflüge zu den inseltypischen Märkten, zu den berühmten Chocolate Hills oder zu den Tarsiers – das sind die kleinsten Primate der Welt – runden unser Angebot ab. Abends schauen wir mit unseren Gästen open air einen Film auf Grossleinwand oder erzählen uns Piratengeschichten an der Bar.
SCROGGIN: Ihre persönliche Bilanz nach vier Monaten Philippinen?
Lorenz Wenger: Wir bereuen unsere Entscheidung, die Schweiz zu verlassen, überhaupt nicht. Man kann alles Geld der Welt verlieren – die Erfahrungen, die wir hier machen, sind unersetzlich und können uns niemals gestohlen werden.
Mehr Informationen zur Tauchbasis und zum Resort: www.bluestardive.com
Der Artikel erschien im 'SCROGGIN-career' Ausgabe Nummer 3/2008.
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