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Extreme Unterschiede in Alterungsprozess
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Biologisches Alter: Bis zu 20 Jahre Unterschied unter Probanden
Durham (pte013/07.07.2015/13:00) - Eine Studie mit gleichaltrigen Teilnehmern legt nun offen, dass es große Unterschiede bei der Geschwindigkeit gibt, in der ein Körper altert. Wissenschaftler der Duke University https://duke.eduanalysierten dabei Daten wie das Körpergewicht, die Nierenfunktion und die Gesundheit des Zahnfleisches. Einige der 38 Jahre alten Personen alterten so schnell, dass ihr biologisches Alter dem eines Menschen vor der Pension entsprach. Das Team um Terrie Moffitt will in einem nächsten Schritt erforschen, was die Geschwindigkeit des Alterns beeinflusst.
Geschwindigkeit der Alterung noch unerforscht
Das internationale Wissenschaftlerteam begleitete eine Gruppe von Menschen aus der gleichen Stadt in Neuseeland. Alle waren entweder 1972 oder 1973 auf die Welt gekommen. Die Forscher untersuchten 18 Eigenschaften, die mit der Alterung in Zusammenhang gebracht werden. Diese Untersuchungen wurden im Alter von 26, 32 und 38 Jahren durchgeführt. Es zeigte sich in den von Proceedings of the National Academy of Sciences http://www.pnas.org veröffentlichten Forschungsergebnissen, dass das biologische Alter mit 38 Jahren zwischen Ende Zwanzig und sogar fast 60 Jahren liegen konnte. Moffitt zufolge sieht die letzte Gruppierung "fertig" aus und es fehlt diesen Menschen an Vitalität.
Laut der Studie schien die Alterung bei einer Gruppe der Teilnehmer in diesem Zeitraum fast zum Stehen gekommen zu sein. Andere alterten jedes reale Jahr fast drei biologische Jahre. Menschen, die biologisch älter waren, schnitten auch bei Tests zur Gehirnfunktion schlechter ab und verfügten über einen schwächeren Griff. Bei den meisten Teilnehmern entsprach das biologische Alter mit einer Abweichung von nur wenigen Jahren ihrem tatsächlichen. Derzeit ist nicht erforscht, wie sich die Geschwindigkeit der biologischen Alterung im Verlauf eines Lebens verändert.
Auswirkungen und Prävention
Moffitt betonte gegenüber der BBC, dass daher jeder Lebensbereich bei dem derzeit nur das tatsächliche Alter berücksichtigt werde, fehleranfällig sei. "Würden wir mehr über das biologische Alter wissen, dann können wir fairer und ausgleichender sein." Die Wissenschaftlerin argumentiert, dass das offizielle Rentenalter für diejenigen unfair sein könnte, die am Gipfel ihrer Arbeitskraft stehen und aber genau zu diesem Zeitpunkt aus dem Erwerbsleben ausscheiden müssen.
Die Forscher hatten laut eigenen Angaben nicht erwartet, bereits so früh im Leben eines Menschen derartig deutliche Unterschiede zu finden. Die neuen Forschungsergebnisse könnten jedoch bei der Entwicklung neuer Untersuchungsmethoden für Bereiche wie eine Verlangsamung der Alterung helfen. In Zukunft könnten sie aber auch Auswirkungen auf die Medizin haben. "Wenn wir den Alterungsvorgang verlangsamen oder das Eintreten einer Krankheit verhindern wollen, dann werden wir bei jungen Menschen ansetzen müssen."
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In Versuchen belegt: Geld verdirbt den Charakter
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Gedanken an Bares resultiert in nutzenmaximierender Persönlichkeit
(pte003/24.06.2015/06:10) - "Menschen, die an Geld denken oder auf geldbezogene Gedanken gebracht werden, nehmen seltsame - genauer gesagt nutzenmaximierende - Charakterzüge an", resümiert Ökonom Jörg Kraigher-Krainer von der Fachhochschule Oberösterreich http://fh-ooe.at im Interview mit pressetext seine aktuellen Forschungsergebnisse.
Laut dem Wirtschaftsexperten reichen bei vielen Menschen bereits hintergründig platzierte Geldsymbole aus, um die Bereitschaft zu verringern, zu helfen, zu spenden, um Hi lfe zu bitten oder zu kooperieren. "Lange Zeit war die Diskussion um die Frage, ob Geld den Charakter verdirbt, akademisch und von Werthaltungen geprägt. In Experimenten konnten wir nun jedoch das Gegentei l beweisen", erklärt Kraigher-Krainer angesichts zweier durchgeführter Studien.
Weniger teilen, weniger spenden
In der ersten Studie mussten 60 Studenten einen Text über Krebsforschung lesen. Gruppe A erfuhr dabei, dass die Krebsforschung herausgefunden hat, wie man durch einen gesunden Lebenswandel Krebs vorbeugen kann - sie wurde gesundheitsgebahnt. Gruppe B hingegen wurde bekannt, dass die Krebsforschung in finanziellen Schwierigkeiten stecke und gefährdet sei, wenn sie nicht rasch Fördergelder auftreiben könne - diese Gruppe wurde geldgebahnt.
Beide Artikel wurden mit einem Bi ld ausgestattet. Gruppe A sah ein Bi ld mit Obst und Gemüse, Gruppe B ein Bi ld mit einem Geldstapel. Danach wurden beide Gruppen mit verschiedenen wertebezogenen Aussagen konfrontiert, denen sie mehr oder weniger zustimmen konnten. Die geldgebahnten Probanden verliehen weniger gerne Geld an Freunde, tei lten weniger gern was sie hatten, waren lieber allein und besaßen lieber Dinge, die andere Menschen beeindrucken.
Materialistisches Denken dominiert
In der zweiten Studie wurde die kognitive Bahnung der beiden Gruppen einander noch stärker angenähert. Wieder wurden Studenten aus verschiedenen Ländern herangezogen und zufällig aufgetei lt. Im zu lesenden Text erfuhren sie etwas über das Aaustauschprogramm Erasmus. Der erste Absatz gab allgemeine Informationen zum Programm und war in beiden Gruppen ident. Auch der zweite Absatz wurde in beiden Formen bezüglich der Wortwahl so ähnlich wie möglich gehalten und thematisierte in beiden Fällen die Nachtei le des Erasmus-Programms.
Gruppe A (Zeitbahnung) wurde insbesondere über die lange Zeitdauer informiert, die Erasmus-Studenten von zu Hause weg seien. Gruppe B (Geldbahnung) erfuhr, dass Erasmus zu teuer sei und Studenten zusätzlich 350 Euro im Monat benötigen würden. Beide Texte wurden wieder mit Bi ldern unterstützt, Text A mit einem Erasmus-Logo und Text B mit einem Geldbündel. Danach bekamen beide Gruppen wieder Aussagen vorgelegt, um Werthaltungen zu ermitteln.
Dem Wissenschaftsteam um Kraigher-Krainer nach zeigte sich die geldgebahnte Gruppe erneut insgesamt signifikant materialistischer als die zeitgebahnte Gruppe; insbesondere ist diese der Meinung, dass Eigentum ein Zeichen für Erfolg ist. Sie gab sich zudem weniger großzügig - zum Beispiel wenn es darum ging, etwas herzuborgen oder zu spenden.
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